Den perfekten Zeitpunkt für einen Verkauf gibt es eher selten. Zu sagen, dass es gute und schlechte Verkaufsphasen oder Verkaufsvoraussetzungen gibt, das ist wohl nicht übertrieben. Der hohe Goldpreis lockt natürlich Verkäufer und Ankäufer an. Nur versierte Fachleute können die weitere Entwicklung des Goldpreises abschätzen. Ob es sich daher lohnt, mit einem Verkauf zu warten, kann hier nicht beantwortet werden. Schmuck und vor allem Altgold sind aber generell keine Wertanlage. Diese Dinge in der Hoffnung auf eine Wertsteigerung zu "bunkern" hat wenig Sinn. In Sachen vernünftige Geldanlage befragt man besser einen Fachmann.
Wer dringend verkaufen muss, wird für derartige Überlegungen wenig übrig haben, alle anderen können sich sehr ausführlich informieren und dann eine Entscheidung treffen. Hier einige Hinweise für beide Verkäufergruppen:
Falls das Geld aus dem Altgoldverkauf dringend gebraucht wird, muss der Verkauf eben sofort sein. In diesem Fall sollte man wenigstens mehrere Händler aufsuchen und die Preise vergleichen. Eine Nacht zu überschlafen, ob der finanzielle Gewinn den ideellen und emotionalen Verlust des Schmucks aufwiegt, kann nicht schaden. Die Möglichkeit, den Schmuck in die Pfandleihe zu bringen, um dort einen Kredit dafür zu bekommen, sollte ebenfalls geprüft werden. Dort werden zwar Zinsen und Gebühren fällig und die Kreditsumme ist bei Weitem nicht so hoch wie die bei einem Verkauf zu erzielende Summe, doch der Schmuck ist im besten Fall nicht für immer verloren. Manche Schmuckstücke können für mehr als nur den Materialwert verkauft werden. Eine Wertschätzung durch den Fachmann ist daher nützlich, eventuell bekommt man dort auch Tipps zu Verkaufsmöglichkeiten.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Verkauf und der Entgegennahme des Geldes vermeidet man es besser, weiterhin die Goldpreise zu verfolgen, sofern keine weiteren Schmuckstücke zu verkaufen sind oder zumindest solange, bis die emotionale Distanzierung greift. Sich im Nachhinein noch darüber zu ärgern, dass zu früh oder zu spät verkauft wurde, ist vergeudete Energie.
Falls der Verkauf nicht eilt, so kann der Verkaufswillige in aller Ruhe die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten prüfen. Handelt es sich wirklich nur um Altgold, das zum Materialwert verkauft werden muss, wartet man eben, bis die Preise sich vielversprechend entwickelt haben, und sucht dann einen Händler, Goldschmied oder Juwelier des Vertrauens auf.
Bei Schmuckstücken, die über dem Materialwert verkauft werden können, lohnt es sich, die Möglichkeiten zu prüfen und sich im Zweifelsfall bei einem Experten Rat und eine Wertschätzung einzuholen. Bei einem Verkauf auf Kommissionsbasis kann sich der Eigentümer sein Schmuckstück gegen Gebühr vor Ablauf der vereinbarten Vertragslaufzeit wieder zurückholen, sofern er doch nicht verkaufen möchte. Auch hier gilt: Sobald der Verkauf abgeschlossen ist, am besten nicht mehr darüber nachdenken, ob sich vielleicht doch noch irgendwie mehr Geld hätte herausholen lassen. Das Geld aus dem Verkauf in ein schönes neues Schmuckstück zu investieren, das ist bestimmt ein angenehmer Trost.