Goldschmiedeforum
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Reparatur: Kette löten

 
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Guestuser

 ·  #1
Sehr geehrte Goldschmiede,

ich möchte gern einmal folgendes wissen:

An einer Au 333/000 - Kette ist der Karabiner auszutauschen, da dieser defekt ist.
Die Öse, die den Karabiner mit der Kette verbindet, ist verlötet.
Mir selbst ist es momentan nur möglich, mit Propangas zu löten.
Wenn ich nun also die vorhandene Öse öffne, um einen neuen Karabiner einzuhängen, bleibt mir die Variante, eine stärkere Goldöse als Verbindungsglied einzuhängen, die sich nicht ohne weiteres aufziehen lässt und offen bleiben kann, da ich ja den Karabiner nicht mit ins Feuer nehmen kann, richtig?
Wie wird ansonsten die Öse am Karabiner gelötet?
Funktioniert das mit einem Hydrozonlötgerät und einer sehr feinen Düse oder kann man so etwas nur schweißen?

Beste Grüße

Maria
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Hallo Maria,

das Propan langt vollkommen aus, um die Karabineröse zu löten. Mache ich schon immer so. Lot (L3) plattklopfen und in die Öse klemmen. Öse mit Lötpinzette auf Karabinerseite packen und dann zügig löten (Flamme nicht auf den Karabiner richten) und direkt ab ins Wasser zum abkühlen. So nimmt der Karabiner keinen Schaden. Die Feder nimmt nur schaden, wenn sie zu warm wird, sprich, der Lötvorgang zu lange dauert. Das sollte bei 333er nicht der Fall sein.
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 ·  #3
Hallo,

super! Vielen Dank für die schnelle Antwort!
L3 ist mir nicht geläufig; ich nehme an, damit ist 333er leichtfließend bzw. Reparaturlot gemeint?

Lg; Maria
Tilo
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Tilo

 ·  #4
ich machs auch oft so wie tatze beschrieben hat(allerdings erdgas)
wenns mehrere sind, dann natürlich mit mikrobrenner: propan+sauerstoff

kommt auch auf das geschick beim löten an
ansonsten gibts auch noch so nette hitzeschutzpasten, die würden hier auch sinn machen, wenn man nicht so fix ist beim löten
Tilo
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Tilo

 ·  #5
weitere methode ist: auf die lötkohle legen und den karabiner mit nem oberen pinzettenende abdecken, schnell löten und auch schnell wegziehen, damit die wärme nicht durch die unterlage noch zum karabiner transportiert wird
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von Theresa-Maria
L3 ist mir nicht geläufig; ich nehme an, damit ist 333er leichtfließend bzw. Reparaturlot gemeint?

Ja, ist das leichtfließende 333er Lot gemeint. Lotabstufungen sind L1 (strengfließend) bis L3 (leichtfließend). Nur bei Silberlot gibts noch eine Stufe über dem L1, das ist das Emaillot (höchster Silberanteil im Vergleich zu den anderen Silberloten). Bei Anfertigungen versucht man überwiegend mit L1 zu arbeiten, damit der Schmuck bei späteren Reparaturen beispielsweise nicht auseinanderfällt, wenn man dran löten muß.

Was ist denn Reparaturlot? Kenne den Begriff nicht.
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Guestuser

 ·  #7
Ich sollte vor längerer Zeit in einem hauchzarten 333er-Ring eine Mini-Fassung ersetzen, wofür ich "Peparaturlot" verwendete.
Da es bei Goldschmieden immer wieder verschiedene Begriffe für die gleiche Sache gibt, wie hier bei den Loten (wie ich nun weiß: L1=strengfließend=hart, L2=mittel, L3=leichtfließend=weich), nannte möglicherweise die Goldschmiedin, bei der ich das gemacht habe, das leichtfließende 333er Lot Reparaturlot, weil dort normalerweise nur Gold ab 585/000 verarbeitet wurde, meist mit "hart", manchmal mit "mittel" gelötet wurde und somit das 333erL3 als niedrigstschmelzendes für alle Au-Legierungen verwendbar ist, also am eheseten für die kniffligen Reparaturen.
Eine bessere Antwort habe ich dazu nicht.
Ich mache wenig Reparaturen und kenne mich wenig mit den jeweils niedrig schmelzenden Loten aus.
Beim Silber verwende ich, soweit es möglich ist, auch am liebsten Emaillot, da hier zusätzlich der Farbton der 925er bzw. 935er Legierung am nähesten kommt.

Auch noch Danke an Tilo: ich habe schon in Erwägung gezogen, den Karabiner außerdem in Coolpaste zu packen, macht ja auch Sinn, da die Öse ein loses Verbindungsglied ist.
Auf Kohle würde ich es aber nicht löten, da die Kohle ja die Hitze gut weitergibt und der Karabiner so doch schneller Hitze abbekommt, oder?

Wenn`s soweit ist, sage ich Bescheid, ob es gelungen ist.

Danke für Eure Antworten!
Schönes Forum!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
ah, ok, klingt logisch.

Zitat
ich habe schon in Erwägung gezogen, den Karabiner außerdem in Coolpaste zu packen, macht ja auch Sinn, da die Öse ein loses Verbindungsglied ist.

in der Zeit, wo Du den Karabiner in die Coolpaste packst, haste die Öse schon gelötet. Einfach Flamme relativ klein und spitz halten und nicht den Flammenwerfer auspacken ;-) , dann ist die Suppe gegessen (wobei, meine Freundin und Lehrlingskollegin lötet alles mit so nem riesen Flammenwerfer, selbst die feinsten Kettchen, da hat selbst ihr alter Arbeitgeber (Goldschmiedemeister) gestaunt - hihi).

Zitat
da die Kohle ja die Hitze gut weitergibt und der Karabiner so doch schneller Hitze abbekommt, oder?

wenn ich sowas mache, gucke ich immer, daß der Karabiner an der Seite von der Kohle runterbaumelt und die Öse noch oben drauf liegt. Dann ist das Wärmeproblem halb so wild.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
Zitat geschrieben von tatze-1
lötet alles mit so nem riesen Flammenwerfer, selbst die feinsten Kettchen, .

bei dieser "grandiosen" methode wirds aber fallweise zu steifgeflossenen bereichen kin den kettchen ommen, wenn von der herstellung her zu reichlich pder recht leichtfleißendes lot verwendet wurde

was man da manchmal zu sehen bekommt, hat mich schon manchmal derlei rabiate methoden vermuten lassen
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Zitat geschrieben von Tilo

bei dieser "grandiosen" methode wirds aber fallweise zu steifgeflossenen bereichen kin den kettchen ommen, wenn von der herstellung her zu reichlich pder recht leichtfleißendes lot verwendet wurde

was man da manchmal zu sehen bekommt, hat mich schon manchmal derlei rabiate methoden vermuten lassen

Muß ich dich enttäuschen, auf Nicole trifft das nicht zu. Die hat ihr Werkzeug so im Griff wir wir unser - im Vergleich dazu - Mini-Lötrohr. Steifgeflossen gibts bei ihr nicht. Das ist ja das Verwunderliche.
Schula
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Schula

 ·  #11
Es gibt übrigens bei einigen Karabinern die Möglichkeit, die Feder auszubauen... Nur mal so als Tipp. ;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #12
naja, das sollten aber nur profis machen
einfach geht das ja nur bei den wenigsten typen

und das auf-und-zubiegen bei den dafür nicht vorgesehenen schwächt die ja unnötig(gerade bei 333, was eh schon anfällig für die spannungskorrosion ist)

deshalb hatte ich diesen hinweis unterlassen

löten sollte auch so zu schaffen sein
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