Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Porträt in Gold

 
  • 1
  • 2
silvie smith
PostRank 5 / 11
Avatar
Beiträge: 133
Dabei seit: 07 / 2007

silvie smith

 ·  #16
Nee..nee... "Dino" :D
entschuldigen muß sich hier keiner! Du hast ja recht mit Deiner Meinung daß ein solchermaßen hergestelltes Porträt nicht als künstlerisch wertvoll bezeichnet werden kann.
Das soll es aber in diesem speziellen Fall auch garnicht werden, sondern eben "nur" ein genaues Abbild OHNE durch das Auge und die Hand des Künstlers gegangen zu sein.
Das Porträt künstlerisch, d.h. freihändig zu gestalten traue ich mir auch zu, dies ist jedoch hier nicht erwünscht.
Deinen letzten Satz möchte ich jedoch so nicht stehen lassen.....:
Ja, wir sind Handwerker, und eben AUCH Künstler!!! :D

Lieben Gruß von der passionierten Goldschmiedekünstlerin Silvie 😉
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #17
Zitat geschrieben von Wunderlich
...(in dem Sinne, das in dem Kopf keine gestaltende Formung stattfand) Um einen Vergleich zu haben, schaue man sich Miniaturskulpturen von der Renaissance bis zum 19. Jahrhunderts an....


Du meinst damit wohl, das die Büste nicht, dem Auftraggeber schmeichelnd, attraktiver gemacht worden ist?
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #18
Jetzt muss ich doch mal was dazu sagen:

Es ist vokommen egal, mit welcher Technik gemurkst wird. Genau so egal ist aber auch das Gegenteil. Wenn behauptet wird, dass ein am Computer gestaltetes Teil künstlerisch keine Aussage hat, dann saß eben der falsche Mann (Frau) am Gerät. Ich habe schon so viel zusammengemurksten Schund gesehen, dass ich sehr genau weiß was ich sage.

Zitat
Das Verhältnis eines so hergestellten Portraits zu Einem, das von Hand modelliert wurde, ist in etwa das von einer feinen Emaille-Malerei zu einem emaillierten Abziehbild.


Verzeihung, aber das ist Quatsch. Entweder liegt in derartigen Fällen ein Mangel an Qualifikation vor, oder es wurde mit den falschen Mitteln/Werkzeugen/Programmen etc. gearbeitet. Es gibt natürlich auch noch das Phänomen "ist gut genug so", aber das hatte schon zu allen Zeiten Gültigkeit.

Erklär mir doch mal einer, warum ein System welches jedes beliebige Maß mit einer Genauigkeit von wenigen my darstellt, welches in allen drei Dimensionen voll eingesetzt werden kann, warum ein derartiges System zum Modellieren schlechter geeignet sein soll, als der berühmte Wachsklumpen. Mit dem die Meisten allerdings auch nichts Gescheites zuwege bringen!

Entweder man hat die richtigen Möglichkeiten und kann, oder man hat sie nicht, oder man kann ganz einfach nicht. Die Schuld an einem aussageschwachen Ergebnis dem verwendeten System zuordnen zu wollen, halte ich schon für gewagt. Und wer nicht sattelfest im Gestalten ist, dem hilft auch das beste Werkzeug nicht weiter. Ganz egal wie er es macht.

_________________
Gruß, Ulrich

Ein anstrengender Spaß ist viel erholsamer als die geruhsamste Langeweile!


Seit 1967 mit eigenem Atelier
http://www.wehpke.de
http://www.wachsfraesen.de
Mario Sarto
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2163
Dabei seit: 10 / 2006

Mario Sarto

 ·  #19
Karl hat mittlerweile ja klar gemacht, dass es ihm mit der Aussage weniger um die Technik als um das Ergebnis ging - wenn ich auch gestehen muss, zwischen den Zeilen eine gewisse Abneigung dagegen (verwandte Technik) zu "erlesen".

Was das Promo-Bild angeht, so ist es sicher das nahezu exakte Abbild der Person. Wenig schmeichelhaft, aber der gegebenen Realität entsprechend. Wenn also ein Kunde, wie in Silvies Fall derartiges wünscht, bleibt wenig oder kein Spielraum für Gestaltung (bei der Abbildung selbst).

Das bei Gestaltungen so mancher Schuss nach hinten losgehen kann, zeigt aktuell diese wenig gelungene Arbeit ganz trefflich! Welche Gedanken auch immer bei dieser Art der Abbildung ausschlaggebend waren - das Endergebnis ist verheerend.

Karl, auf welche der vielen Miniaturen beziehst Du Dich eigentlich? Es gibt für den genannten Zeitraum eine Unmenge an solchen Stücken.

Abschließend noch ein Wort zu den Herstellungstechniken: wer den thread hier liest, bei dem könnte der Eindruck entstehen, man könne diese Skulpturen nur aus Wachs mit anschließendem Guss herstellen. Dem ist nicht so! Die Edelmetalllegierungen (und einige andere) lassen sich ganz hervorragend direkt bearbeiten. Dies findet heute oft aus Kostengründen oder/und mangelndem Können (hier stimme ich Karl zu) nicht mehr statt. Die Materialqualität ist bei derart hergestellten Dingen um ein vielfaches höher. Leider kann ein Laie dies nicht auf den ersten Blick erkennen ...
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29795
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #20
oje, hat William ne neue?
Kate M. scheint das ja nicht zu sein, die sieht auf Fotos dramatisch besser aus ;-)

hab ja so einiges an Medaillen /Kommerzprägungen im Altsilber, die sind meist nicht so überzeugend
die mit dem Paar hier paßt dazu
auch die Promobüste der verlinkten Firma hier ist ja echt gnadenlos, irgendwie sollten manche Merkmale dann doch nicht 1:1 übernommen werden, wenn das in Metall so drastisch wirkt
wenn das aus nem Draufsichtbild generiert wird, muß ja eh ein Mensch helfend eingreifen, denke ich

ich persönlich könnte es aber aus dem vollen nicht unbedingt besser, dann schon lieber die PC-generierte 1:1 Version
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #21
Hallo Silvie,

als altem Widerspruchsgeist bist Du mir mit der folgenden Äußerung diskussionswürdig aufgefallen ;-) :
Zitat
Du hast ja recht mit Deiner Meinung daß ein solchermaßen hergestelltes Porträt nicht als künstlerisch wertvoll bezeichnet werden kann.

Hier herrscht anscheinend so ein bisschen der Eindruck, dass ein wirklich lebensechtes Abbild nicht aus dem Rechner kommen kann. Beim Stichwort "Dino" fallen mir dazu prompt die großartigen Animationen aus "Jurassic Park" ein. Alles aus dem Rechner. Was gäbe es daran zu kritteln? Etwa nicht lebensecht??

Ob nun eine Arbeit als künstlerisch wertvoll bezeichnet werden kann, liegt doch nicht daran womit sie ausgeführt wurde, sondern am WIE. Das wäre ja genau so, als wenn man den Goethe in Schweinsleder als große Literatur bezeichnet und den Goethe als Broschierung als Schund.

Zugegeben, das ist ein Bisserl hart, aber ich will hier etwas deutlich machen. Und genau so ist das auch mit den Portraits. Es kommt halt darauf an, was die ausführende Hand, das Auge, der Künstler rüber bringt. Am Rechner, am Schnitzmesser, am Schaber, überall. Stümper machen Murks und Könner tolle Sachen. Das ist nun mal so. Womit sie nun arbeiten, ist unerheblich.

Diese Unterhaltung hier ist ohnehin nur deshalb ein wenig verrutscht, weil über die Arbeitsweise mit der ein Portrait am Bildschirm hergestellt wird, offenbar wenig bekannt ist.

Es ist keineswegs so, dass ein Foto in den Comp geschoben wird, und das fertige Produkt kommt heraus. Der Rechner macht zwar einen Vorschlag, er setzt alles maschinell Umsetzbare um und unterbreitet das Ergebnis dem Nutzer als Ausgangsbasis (!) für die angestrebte Arbeit. Er macht also das ganz Grobe erst mal fertig. Was dann kommt, ist nach wie vor rein menschlich. Man muss sich jetzt nämlich das Bild ansehen und dieses mit dem Bildschirmergebnis vergleichen. Die gewünschten Korrekturen werden in dieser Phase vorgenommen. Dabei kann Material weggenommen, oder hinzugefügt werden. Es kann verzerrt, oder entzerrt werden, geglättet, aufgerauht, verändert, gefeilt, geschabt, oder geschnitzt werden, kurz, ich kann alles was ich möchte mit diesem Vorschlag machen. Wem allerdings der erste Vorschlag genug ist, wer keine Lust am Modellieren hat, oder es nicht kann, wem der Profitgedanke den Blick vernebelt, der macht dann solche steif-leblosen Dinge, wie sie hier angeführt wurden. Wie Abziehbilder halt. Manche Programme können auch nicht alles, das muss man auch noch sagen.

Also: Hätte Rembrand einen Computer bedient, wären die Ergebnisse immer noch rembrandlike.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #22
Zur Ergänzung mal zwei Arbeiten:

einmal eine halb fertige "Flattermaus" als CAD, das wird ein Anhänger in Silber
und zum anderen das Wachsmodell eines Bisonbullen (von Hand gefummelt). Das wird einmal eine Gürtelschließe.

Wie man sehen kann, ist an dem computergenerierten Flügelmädel auch nichts steifes, oder Selenloses dran, obwohl das Modell noch nicht einmal fertig gezeichnet ist. Ich kann es ja noch mal einstellen, wenn es gefräst ist.
Anhänge an diesem Beitrag
Flattermaus2.jpg
Titel: Flattermaus2.jpg
Bisonbulle1.jpg
Titel: Bisonbulle1.jpg
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0