Was
Anke schreibt!
Ich gehe anhand eurer Antworten davon aus, dass die hier schreibenden (Hobby-)Schleifer kaum oder gar keinen Kontakt mit dem Endkunden haben.
Ihr könnt die wunderbarsten Steine mit den herrlichsten Schliffen versehen - es bringt nur rein gar nichts, solange der Kunde sie nicht kauft. Er ist es letztlich, der bestimmt, was geht oder eben nicht.
Ihr müsstet euch mal die Gesichter anschauen, wenn man sagt, dass es sich zwar um einen Diamanten, aber eben
nicht um einen Brillanten handelt - in achzig von hundert Fällen kommt postwendend die Frage, ob er nun weniger Wert ist.
Brillant ist gleich Diamant. Das ist in ganz vielen Köpfen fest verankert. Häufig werde ich auch gefragt, ob ich die Steine allesamt selbst Schleife. Wer also Schmuck verkauft, der schleift auch die Steine
Ich kann den Leuten das nicht übel nehmen. Woher sollen sie wissen, wie vielschichtig die Materie ist? Geht mir in vielen Bereichen ja nicht anders...
Ich zum Beispiel finde die hier gezeigten Schliffe traumhaft schön und ich hätte (trotz Ecken und Kanten) kein Problem, ihnen einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Aber - und ich bin mir sicher, hier nicht der einzige zu sein - ich finde einen Diamanten in einem alten, lange nicht perfekten Rosenschliff, vielleicht sogar mit ein paar Macken genau so schön. Es kommt für mich auf den Stil seines Umfeldes an und nicht zwingend darauf, ob der Stein einen Schliff hat, der ihm eine 99 prozentige Lichtausbeute garantiert.
Die unterschwellige Kritik am Schliff und der zu erwartenden Werbung des "neuen" Gabi Tolkowsky ist, wenn man bedenkt, dass ihr gern bessere Schliffe am Markt sehen wollt, einfach dumm. Keiner von euch hat die Mittel, eine derartige Werbung zu finanzieren, die nötigen Kontakte, geschweige denn, einen Namen, der annähernd so bekannt ist, wie Tolkowsky. Wenn also ein solcher Diamant-Tycoon die Schliffe verbessert, freut euch doch und baut darauf auf.
Es gibt immer einen, der alles besser kann - keine Frage - nur der muß die Sache auch eintopfen können.