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Wird Graugold im Laufe der Zeit gelblich?

 
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Hallo Tilo.

in diesem Fall ist es ein wenig anders. Das Material braucht nach dem Schmelzen die Zeit der Temperaturbehandlung, um sein Kristallgefüge zu entwickeln. Sonst ist es nicht walzbar und reißt noch viel schlimmer, als man es schlecht behandeltem 750-er ohnehin schon nachsagt. (Schmieden vor dem Walzen usw.) Deine zweite Frage ist somit auch schon beantwortet: Zum Gießen ist dieses Metall nicht recht brauchbar, der Trauringrohling bricht Dir wahrscheinlich auseinander, wenn er sofort n.d. Gießen ausgewalzt wird. Dieses Material bekommt eine zottige Dendritenstruktur wenn es fertig auskristallisiert ist. Und dahin muss man den Guss erst einmal bringen. Der Rohling muss also vorher lange geglüht werden.

Die Wieland-Palladiumlegierung habe ich noch nicht ausprobiert. Da jedoch Ruthenium derart hart ist, dass man es neben galvanischen und einigen exotischen Verwendungen (Schwarzrutheniumbäder- "Gunnen" und zum Beschweißen von goldenen Schreibfedern an der Spitze, oder als Katalysator in der chem. Industrie) kaum woanders einsetzen kann, finde ich die Verwendung als Härtezusatz bei Palladium recht pfiffig, zumal damit Palladium vielleicht wirklich als Schmuckmetall in größerem Stil zu verwenden ist.

Du schreibst "nicht anlaufend" - wie sieht das beim Glühen aus? Verfärbt es sich etwa nicht mehr? Falls nicht, wäre das wirklich interessant. Die Metallpreise werden uns schon noch weiter weglaufen, warte einfach ein paar Jährchen. Das Großkapital mit seinen Möglichkeiten und Strategien wird´s schon richten :mrgreen:

Gruß, Ulrich
Tilo
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Tilo

 ·  #17
Hallo
>Der Rohling muss also vorher lange geglüht werden.
ach, hätte ich nicht für möglich gehalten, weil die Legierung 850Au150Pd völlig unproblematisch erscheint, hatte jedenfalls keine Verarbeitungsprobleme, außer daß meine Kundin selbst auf dieses hochwertige Gemisch als Ohrringbügel allergisch reagiert
grrrrr,die Finger problemlos voller Edelmessing aber am Ohr auf alles empfindlich :-((



>Du schreibst "nicht anlaufend" - wie sieht das beim Glühen aus? Verfärbt es sich etwa nicht mehr?

naja, ich meinte halt nicht anlaufend im Gebrauch im Gegensatz zu Silber

da ich hier eh in der Werkstat am PC sitze, hab ich einen Rohling mal eben ungeschützt geglüht
er läuft ziemlich an, beim Verarbeiten ist die Leg. also nicht so perfekt

so ,schluß für heute
gutn8
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 ·  #18
Hallo Ihr Lieben! Ich habe mir Eure Texte alle durchgelesen und bin jetzt als Laie furchtbar verwirrt. Ich finde Grau gold sehr schön, aber eignen sie sich nun als Trauringe oder nicht????ß
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #19
Hallo Tilo,

ich war ein paar Tage unterwegs und lese Dich erst jetzt. Deine Frage: Warum thermische Nachbehandlung?

Durch die schnelle Temperaturabnahme in einem Einguss kann sich kein homogenes Gefüge Gold/Palladium aufbauen. Dazu benötigt das Material einige Stunden im höheren Temperaturbereich. Dabei bildet sich ein zottiges Dendritengefüge. Nach erfolgter Wärmebehandlung, kann es jedoch völlig normal bearbeitet werden. Für Gusszwecke nicht geeignet. Trauringe müssen vorher getempert werden. Frag mal bei Schiefer in Hamburg an, ich hab da irgend was im Hinterkopf, als ob die so was oder ähnlich im Programm haben.

Schiefer & Co. Edelmetall- Scheideanstalt GmbH
Ellmenreichstraße 24
20099 Hamburg (St. Georg)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Zitat geschrieben von Erdbeererna
Hallo Ihr Lieben! Ich habe mir Eure Texte alle durchgelesen und bin jetzt als Laie furchtbar verwirrt. Ich finde Grau gold sehr schön, aber eignen sie sich nun als Trauringe oder nicht????ß


Natürlich eignet sich Graugold für Eheringe.
Raustland
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Raustland

 ·  #21
Hallo Tilo,

läßt sich das 950er Pd mit 50 Ruthenium auch im Kokillengußsystem verarbeiten, oder bekommt man Probleme beim schmelzen wegen der hohen Sauerstoffaufnahme von Pd und die damit hohe Volumenzunahme
Tilo
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Tilo

 ·  #22
hab ich noch nicht probiert, der thread ist so alt, damals hab ich halt Rohlinge von Wieland bezogen und in der Zwischenzeit immer Weißgold verarbeitet
mittlerweile machen die 3 verschiedene Pd-950 Legierungen
weil ich nun gerade seit längerem mal wieder ein Pd-Paar fertigen muß,
wollte mich eh die Tage mal bei denen erkundigen, worin die Unterschiede bestehen, weil bei allen Weichhärte 130 angegeben ist,bei dem damals verfügbaren grau als Farbe(ist aber ziemlich weiß) und mittlerweile eine platinweiße dabei ist, also heller?
http://www.wieland-industrie.de/deu/78_1706.aspx
ob Erkenntnisse über verschieden starke Härtesteigerung durchs Verformen liegen usw
Raustland
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Raustland

 ·  #23
Da wäre dann eine kurze Zusammenfassung nett vor allem zum Thema Rohlinge im Schleuderguss herstellen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #24
Hallo Herr Raustland,

Palladium im Kokillenguss zu verarbeiten, würde ich aus mehrerlei Günden nicht raten. Zum einen ist es recht hochschmelzend und braucht um gussfähig zu werden, Temperaturen von über 1700°C. Das überlebt keine einfache Kokille. Zm anderen muss man Palladium umbedingt unter Sauerstoffabschluss schmelzen. Das ist kein Material wie Gold, welches sich "auf der Fensterbank" schmelzen und verarbeiten lässt. Besonders dann nicht, wenn Ruthenium und Rhenium als Legierungsbestandteile im Spiel sind.

Wir vergießen derartige Materialien und haben seinerzeit (mit Schmerzen) alles ausprobiert. Nicht umsonst haben wir uns für die ausgefeilte, techn. Lösung entschieden. Diese war zwar teuer, aber die Ergebnisse rechtfertigen den Aufwand. Dass man für diese Materialien auch spezielle Einbettmassen Vacuumschmelzvorrichtungen und Schutzgase benötigt, ist selbstverständlich.

An dieser Stelle eine Art Katalog für Rohlinge zu entwickeln, ist schlechterdings ein Akt der Unmöglichkeit. Immerhin kann ich Ihnen jedoch die komplette CAD-Linie, incl. div. Prototypingverfahren und der anschließenden Umsetzung in alle bekannten Schmuckmetalle anbieten.

Die Produkte können Sie von uns, oder andern Herstellern beziehen, dazu reicht eine Bleistiftskizze mit Maßangaben. Nicht aber die Verfahrensweisen und Herstellungsparameter.
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 ·  #25
Ich kann gut verstehen das das Thema verwirrend ist.

Aber Weißgold wird niemals Gelb. Das ist Schwachsinn. Jeder der Euch das erzählen will, will nur Geld verdienen.

Weißgold wird aus Gelbgold gewonnen. Durch verschiede Stoffe die hinzugegeben werden wird dem Geldgold die Farbe entzogen. Diese zusätzlichen Schritte machen das Weißgold natürlich teurer. Viele Firmen/Händler wollen aber Geld sparen. Dann nehmen Sie einen einfachen Gelbgoldring und rodinieren ihn und fertig ist der Weißgoldring. Richtiges Weißgold ist eher grau. Rodiniertes Weißgold ist silberfarben. Nimmt man einen rodinierten Weißgoldring, trägt sich die Rodinierung mit der Zeit etwas ab und der Ring wird dunkler.
ABER WEI?GOLD WIRD NIEMALS GELB.
Weil dann haben Sie Euch über den Tisch gezogen und euch einen rodinierten Gelbgoldring verkauft.

Wie kann man die verasche erkenn:
Eigentlich gar nichts. Man sollte stutzig werden, wenn Weißgoldringe sehr günstig sind und den Preis eines Gelbgoldringes hat. Aber leider verkaufen viele Händler die rodinierten Gelbgoldringe als Weißgoldringe, um mehr Gewinn zu machen.
Man kann es auch optisch nicht unterscheiden. rodiniertes Weißgold und rodiniertes Gelbgold sehen neu immer gleich aus. Erst wenn der Ring getragen wird, kommt der Schwindel raus.

Ich finde es extrem frech, dass Händler den Kunden von Anfang an erzählen das Weißgold immer Gelb wird und man jedes Jahr zum "anmalen" wieder kommen muss (kostet so ca. 180€ pro Paar). Selbst bei renomierten Verkäufern und Marken ist man vor der Lüge nicht sicher. Und die Kunden glauben das.

Glaubt nicht immer das was Euch erzählt wird, das macht es seriösen Händeln sehr schwer diese Lügen wieder aus der Welt zu schaffen.

Also lasst Euch nicht verarschen.

Liebe Grüße
Tilo
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Tilo

 ·  #26
in dem thema war eigentlich alles gesagt, was soll da jetzt dieser nur teils sinnvolle beitrag?
selbst günstige weißgoldringe sind nicht unbedingt rhodinierte gelbgoldringe
sehr wohl können diese günstigen weißgoldringe aber durch rhodiumabnutzung und umwelteinflüsse(schwefel) gelblich anlaufen

180 euro ist aber "etwas" hoch gegriffen fürs rhodinieren
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #27
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Tilo
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Tilo

 ·  #28
naja, das war ne sinnlose aktion, die verschiedenen palladium950er legierungen sind allesamt (von mir) optisch nicht auseinanderzuhalten und zu platin besteht auch kein nennenswerter unterschied
sinnlos deshalb, weil die herstellkosten bei wieland nicht die günstigsten sind, mal vorsichtig ausgedrückt

nur die 500/585er pd-leg. sind deutlich grauer als Pt
vergleichbar mit den grauen pd-weißgoldlegierungen

solche legierungen an bildern am pc mit unterschiedlichen farbwiedergabe/kontrast/helligkeit begutachten zu wollen geht nicht
muttu sschon mal bei mir vorbeischauen;-)
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #29
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Platin ist weis, die 950er Legierung mit Cobalt ist ein sehr helles grau.
Platin mit Palladium 585 oder 750 legiert ist kalt-weiss, fast blauweiss.
Platin mit Kupfer 900 legiert ist kühl-weiss
Platin mit Iridium 900 legiert ist rein-weiss

Vielleicht hilft das ein wenig.
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