Zitat geschrieben von Elli
@tatze-1:
Ich wollte hier im Forum nur eine Meinung von Personen einholen, die sich besser in diesem Bereich auskennen als ich es tue.
Mir ist klar, dass in der Goldschmiedebranche, wie in jeder anderen auch, die Gemeinkosten von den Dienstleistungen/Produkten prozentuell mitgetragen werden müssen. Ich wage es jedoch zu bezweifeln, dass sich ein Goldschmied selbstständig macht und dann so kalkuliert, dass er sich am Ende nur ein "Butterbrot" leisten kann... Und auch Steuern muss schließlich jeder Unternehmer zahlen.
Elli, ich hatte Dir ja geantwortet, daß das ein normaler Preis ist. Meine Bemerkung sollte eigentlich nur den Preis zum besseren Verständnis aufschlüsseln (ok, ich war vielleicht mit meiner Wortwahl etwas zynisch, sorry).
Ich bin Goldschmiedin, nebenher selbständig (jaaa, ich habe noch eine Vollzeitstelle, die mir meine Miete bezahlt, weil sich mein Unternehmen noch nicht selber trägt und das hat nichts mit meiner Kalkulation zu tun), und habe auch schon vorher als Angestellte (auch eigenverantwortlich preisgestaltend bei einem Juwelier, der vom handwerklichen null Ahnung hatte) lange genug im Business gearbeitet, um zu wissen, daß die Kunden mit großen Illusionen vor dem Handwerker Goldschmied stehen.
Meine Erfahrung ist, daß der Kunde etwas haben möchte, man einen Kostenvoranschlag macht und der Kunde dann meint, wie das denn so teuer sein kann, der Edelmetallkurs läge doch heute bei xy Euro, das könne doch daher nicht so viel kosten. Das sind doch nur ein paar Gramm Silber, Gold etc. Daß ich dann quasi täglich gebetsmühlenartig die Leute daran erinnern durfte, daß sie außer dem Metall noch mehr bezahlen, das nervt schon ein wenig - deswegen dürfte meine Bemerkung etwas bissiger ausgefallen sein, als sie sollte (meine Kollegen hier dürften ähnliche Erfahrung diesbezüglich haben). Denn eben genau DIESE Leute, die mir den Börsenkurs als Bezahlgrundlage vor die Nase halten, bezahlen eine Klemptner- oder Autorechnung über 600€ ohne Wimpernzucken und Infragestellen der einzelnen Rechnungsposten, obwohl das verwendete Material in dieser Rechnung evtl. nur 2,50€ ausmacht und der Rest Wegpauschale, Stundenlohn für Meister, Gesellen & Lehrlinge und Steuern ausmacht. In diesem Falle heißt es dann "ach, des werd schon richtig sein".