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Demantoid

 
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bird
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bird

 ·  #1
Ein herzliches Hallo!

In Zeiten des tiefsten Kommunismus in Russland kaufte ich mir als Andenken in einem Antiquitätengeschäft einen Ring mit einem „komischen“ grünen Stein der unglaublicher Brillanz hatte. Damalige Kosten ca. 60 €.
Vor kurzem zeigte ich den Ring einen befreundeten Gemmologen (ger. beeid. Sachverst.) und der meinte der Stein sei echt und ein Demantoid. Also zu unserem Goldschmied, Stein ausfassen lassen und zur Begutachtung zum Gemmologen. Resultat: Russ. Demantoid, 2,27 Karat, augenrein, heutiger Wert ca. 3.800,- €
Seit Freitag habe ich einen wunderschönen Ring in neuem Design.

Nun meine Frage: Warum wird dieser Stein heute in Europa kaum in Schmuckstücken verarbeitet? Ich finde es schade.
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Guestuser

 ·  #2
Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten,einerseits ist ein Demantoid ein relativ seltener Stein,- der lediglich über einen Edelsteinhändler zu bekommen ist.Im weitesten Sinne könnte man ihn als Sammlerstein ansehen.Sicher gibt es diese Steine. Jedoch ihn in ein Schmuckstück zu verarbeiten,-dafür ist der Stein für einen Käufer zu unbekannt. Der zweite Punkt, wäre der Preis des Steines,-der gemessen an den Margen der Zwischenhändler,-wie in etwa der des Goldschmiedes letztlich unbezahlbar wäre und in keiner Weise dem Wert des Steines angemessen ist. Geht man in der Überlegung weiter, so gleicht der Stein im Aussehen dem eines Tsavoriten, hier ist der Bekanntheitsgrad wesentlich höher, was wiederum für den Handel Rechtfertigung findet, den Karatpreis über dem eines Demantoiden anzusetzen. Tsavorite gibt es in Masse - Demantoide leider nicht........Ein anderer Punkt wäre der, das Deutschland kein Land ist, wo sich seltene Edelsteine " gut" verkaufen lassen. Das hat viele Ursachen, einerseits das schnelle Geld mit Massenware,-die Preisgünstig in Asien eingekauft wird und sich in den Auslagen wiederfindet ( ein Fachmann würde das als Ramsch bezeichnen) anderseits das Unvermögen des Fachhandels qualitatives Edelsteinmaterial dem Kunden zu vernünftigen akzeptablen Preisen anzubieten. Als Beispiel: ein Tsavorit Rohstein in Tansania vom Händler eingekauft per Gramm ( 5 ct) 300 US $ was geschliffen in etwa 2 ct ergibt,-dafür bezahlt der Kunde 2000 Euro. Die Margen der Zwischenhändler sind somit dem Kunden nicht zu erklären. Ein Demantoid der wesentlich seltener ist,würde dann wohl im Schmuckstück verarbeitet kaum einen Käufer finden.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Zitat
Nun meine Frage: Warum wird dieser Stein heute in Europa kaum in Schmuckstücken verarbeitet? Ich finde es schade.


Das wird wohl daran liegen, dass der Demantoid beim Publikum (und auch bei vielen Schmuckschafenden) kaum bekannt ist, und ,wie du schon fest gestellt hast, dabei auch nicht ganz billig.

Zudem sind die Steine recht selten, zu Zeiten des eisernen Vorhangs kam eigentlich aus Russland kein Nachschub mehr. Steine aus anderen Lagerstätten waren qualitativ für die Schmuckverarbeitung nicht interessant.
erst Mitte der 90er wurde in Afrika eine neue Lagerstätte erschlossen, die gute Qualität liefert. Außerdem sind große, gute Steine immer noch eine Rarität.
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #4
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Wenn ein Peridot neben einem Demantoid liegt, siehst du den Unterschied ! Ganz sicher.

Der Vergleich zum Tsavorit ist da schon passender,
sicherlich gibt es auch Qualitäten, die ehr Peridot-farben sind, aber die teuren sind dann doch dunkelgrün.

@Gast
Da wir doch recht wenige Fachleute für den Bereich Edelsteine haben, bin ich bestimmt nicht der Einzige, der sich darüber freuen würde, wenn du dich öfters zu dem Thema meldest. Eine unverbindliche Anmeldung im Forum bringt auch einige Annehmlichkeiten (z.B. Benachrichtigung bei Antworten zu Themen in denen du geantwortet hast). 😉 😉
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #6
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kaa
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kaa

 ·  #7
Ein Bild von dem Ring wär doch schön..
Edelstein
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Edelstein

 ·  #8
Der Demantoid ist ein seltener, unter Kennern aber begehrter Stein. Die andere grüne Varietät des Granats wäre der Uwarovit, um diesen könnte es sich auch handeln. Man sollte ein Foto sehen.
Die Steine haben eine hervorragende Brillanz und unterscheiden sich hierdurch deutlich vom Peridot oder auch Tsavorit.
Wer sich hierzulande ein Schmuckstück mit Demantoid oder Uwarovit machen lassen möchte, sollte sich seinen Stein selbst in Idar-Oberstein bei einem Schleifer aussuchen - dort gibt es einige sehr schöne Exemplare. Dann zum Goldschmied, der dem Stein den passenden Rahmen gibt. So halten sich auch die Kosten in vertretbaren Grenzen.
Freak
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Freak

 ·  #9
Zitat geschrieben von Edelstein

Die Steine haben eine hervorragende Brillanz und unterscheiden sich hierdurch deutlich vom Peridot oder auch Tsavorit.


Meine volle Zustimmung, lieber Edelstein! An den Demantiod kommen die beiden anderen in Bezug auf die außergewöhnliche Brillanz längst nicht heran. Ich muss fast bedauern dass ich einen habe (bereits verarbeitet), weil ich jetzt verwöhnt bin, und dagegen Tsavorit, der viel leichter (aber auch weniger teuer) zu haben ist, vergleichsweise ziemlich abfällt. Peridot würde ich in der Mehrheit farblich nicht unbedingt mit Demantiod vergleichen wollen.

Wir sollten ihn hier gar nicht so anpreisen - ist ohnehin schon schwer genug zu bekommen.

LG Sylvia
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
bird
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bird

 ·  #11
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und ganz besonderen Dank an Gast!

@Edelstein
Zitat „Die andere grüne Varietät des Granats wäre der Uwarovit, um diesen könnte es sich auch handeln.“
Kann ich davon ausgehen, dass sich ein gerichtlich beeideter Sachverständiger auskennt?

Wenn mein Bruder (Fotograf) zu Besuch kommt, werde ich ihn bitten ein schönes Foto zu machen. Geht mit meiner „Micky Maus Kamera“ nicht gut.

Ich habe den Ring jetzt 3 Tage getragen und es ist das einzige Schmuckstück auf das ich oft angesprochen wurde – wegen dem Stein.

Jedenfalls hat sich meine abenteuerliche Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn gelohnt.

Liebe Grüße bird
nonprofana
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nonprofana

 ·  #12
Die Frage war doch einfach gestellt " Warum werden Demantoide wenig oder garnicht in Schmuckstücken verarbeitet"?..... geht man davon aus das die Angaben stimmen und es sich hierbei tatsächlich um den betreffenden Stein handelt, so ist es der Seltenheitswert. Wobei sich natürlich die Frage stellt ... wer wohl den Wert des Steines geschätzt hat? Sicher irgendwelche Ferndiagnosen ohne den Stein gesehen zu haben, ist nun mal nicht machbar. Hierbei bot sich der Vergleich zum Tsavorit an- beide Steine " ähneln " sich, wobei jedoch der Demantoid eine höhere Dispersion aufweist die selbst über der eines Diamanten liegt, letztlich liegt es an der Bearbeitung des Rohsteines -eben diese optischen Eigenschaften zu berücksichtigen. Da der Stein jedoch aus tiefster kommunistischer Epoche erworben wurde- scheint dieser Punkt anzuzweifeln sein.
Wenn also heute Gewichtsmäßig ein Tsavorit wesentlich höher bewertet wird- scheint in der Bewertung des vorliegenden Demantoiden einiges nicht zu stimmen. Da stellt sich nun die Frage der Expertise - sollte ein Gemmologe diese erstellt haben, so geschieht das in schriftlicher Form, was spricht dagegen diese abzulichten und ins Forum zu stellen??? Ich meine selbst die Russen wußten ziemlich genau was da unter der Erde schlummert, ja sicher ab und zu findet selbst " solch" ein Stein abenteuerliche Wege in die Auslage von Antiquitätenhändlern - aber kleine Zweifel sollten da schon aufkommen.

Nun zu den anderen ....sicher bin ich gern bereit Fragen zu beantworten, betreffs Edelsteine deren Bearbeitung etc. das scheint auch nötig zu sein. Wenn ich mich erinnere war einmal die Frage gestellt:
" betreffs der Reflexion eines Diamanten im Standart rund Schliff " die wurde damit beantwortet.....das 100% des einfallenden Lichtes reflektiert werden. Was natürlich vollkommener Unsinn ist.

je nach Tafelgröße und Festsetzung der Winkelkomponenten variieren die Werte zwischen 68% und 73% wobei je höher die Werte umso niedriger die Dispersion.
bird
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bird

 ·  #13
Zitat: "Wenn also heute Gewichtsmäßig ein Tsavorit wesentlich höher bewertet wird- scheint in der Bewertung des vorliegenden Demantoiden einiges nicht zu stimmen. Da stellt sich nun die Frage der Expertise - sollte ein Gemmologe diese erstellt haben, so geschieht das in schriftlicher Form, was spricht dagegen diese abzulichten und ins Forum zu stellen??? "
Nun, ich habe keine schriftliche Expertise und brauche die auch nicht. Wozu auch, ich will nicht verkaufen.
Mir genügt das Wort eines Freundes und Sachverständigen. Es war sicherlich KEINE Ferndiagnose oder sonst welches wischiwaschi.
bird
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bird

 ·  #14
Nachtrag
Besagter Gemmologe ist Mitglied der Österreichischen Gemmologischen Gesellschaft.
Weiters ein Kollege von Prof. Dr. Leopold Rössler.
Ein Depp also :mrgreen:
Edelstein
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Edelstein

 ·  #15
Das Urteil des Gemmologen zweifle ich keineswegs an, allerdings können die Grenzen, um welchen Stein der Granatgruppe es sich handelt, fliessend sein, da es sich um Mischkristalle handelt (Demantoid, Uwarovit, Andradit...) Eine exakte Festlegung wäre z.B. nach chemischer Analyse durch Anteilsbestimmung möglich, diese scheidet aber wohl aus, da dabei der Stein beschädigt/zerstört würde. Leider gibt es auch keine exakte Farbtabelle, nach man sagen würde, bis zu diesem Grün ist es der, ab da ist es jener.
Beide Steine werden überwiegend in Russland, der Uwarovit auch in Finnland gefunden. Andere Lagerstätten haben bis heute keine hohe Bedeutung.
Übrigens gibt es hier fz/branche/Schneider-0810-4201.php noch einen schönen Beitrag.
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