Goldschmiedeforum
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Sprödes Gold !!!

 
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Goldnugget
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Goldnugget

 ·  #1
Hallo,
hab da ein Problem. Beim Herstellen von Goldblechen reißt das Material trotz zwischenglühen und hohem Fg. (>900er).
Mitlerweile habe ich herausgefunden das es durch Zinn verunreinigt und dadurch extrem Spröde ist. Das Zinn ist nur in einer ganz geringen Konzentration vorhanden.
Kennt jemand eine Möglichkeit das Zinn aus dem Gold zu bekommen,
ohne es in die Scheideanstalt zu bringen?
Zum Bsp. Omi´s altes Hausmittelchen :D

Danke schon mal im Vorraus!
Tilo
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Tilo

 ·  #2
normalerweise macht blei so üble schäden, zinn ist durchaus in goldlegierungen drin und verträglich
oder meintest du zinnlot, das leider oft einen bleianteil hat?
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #3
Ich vermute das gleiche wie Tilo - Zinn kann nur in hohen Konzentrationen das Gefüge schädigen, Blei hingegen ...

Versuch, es abzutreiben (mit KNO3).
Goldnugget
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Goldnugget

 ·  #4
Mit Kaliumnitrat?
Und wie ist da die Vorgehensweise zum Abtreiben?
Tilo
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Tilo

 ·  #5
wenn du unsere nachfragen nicht beantwortest, senkt das die bereitschaft und möglichkeit für weitere hilfe, weil wir auch dein problem nicht richtig beurteilen können
ganz sicher zinn drin?
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #6
Neben der Beantwortung von Tilos Frage wäre es darüber hinaus hilfreich zu wissen, welche Möglichkeiten Dir zur Verfügung stehen. Gas, Ofen, Schmelztiegel, eben alles, was Du so zum Schmelzen verwendest. Auch die Angabe der Menge des Materials ist nicht ohne Bedeutung. Hast Du Erfahrungen damit oder bist Du in diesem Bereich Anfänger?
Je genauer Deine Auskünfte um so besser lässt es sich helfen.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
ist es (nach deinen fertiggüssen in sepia) vielleicht sogar der erste versuch überhaupt, blech zu walzen?
hatten wir im nichtöffentlichen gerade, bloß haben wir das erst nach etlichen nachfragen herausbekommen können, weil die fragestellerin lange nicht klar genug die fakten genannt hat und das problem beim material statt bei den (unpassenden) randbedingungen gesucht hat
sie schrieb: schmelzen war früher"kein thema", das ist in meinem sprachgebrauch mit "kein problem " gleichzusetzen, für uns alle war nicht vorstellbar, daß es im wortsinn , eben noch nie gemacht, gemeint war und demzufolge ungeahnte fehler gemacht wurden
Goldnugget
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Goldnugget

 ·  #8
Ein geringer Bleianteil ist im Material auch enthalten. Ich hatte aber die Vermutung das es am Zinn liegt, war wohl ein Trugschluss.
Vom Werkzeug her habe ich Schmelzofen, Gas-Sauerstoff, Tiegel, Blecheinguss.... Also alles was man zum normalen Gießen braucht.
Mit der Herstellung von Blechen habe ich schon Erfahrung, es haut nur mit diesem Material nicht hin.
Wäre nett wenn mir jemand die Vorgehensweise schildern könnte.
Danke im Voraus!
Tilo
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Tilo

 ·  #9
sollte man darauf eingehen?
Mario hat doch u.a. auch nach der menge gefragt
Tiegel gibts auch etliche verschiedene sorten

mal sehn, ob Mario noch bereit ist

ich selbst habe eh noch nicht abtreibend geschmolzen und würde nur den brepohl abtippen können,
wäre für mich ein fall für die scheideanstalt, damit würde ich mich nicht rumärgern, noch dazu, wo man ja nen genauen feingehalt wissen und stempeln will, was bei dir wahrscheinlich nicht so notwendiig ist
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Hallo Goldnugget, das ist doch prima. Walz das Bruchzeug schön dünn aus, alles klein schneiden und dann im Tiegel (am besten in dem, in dem Du es schon vergeblich versucht hast) mit KNO3-Pulver schichten. Im Handel gibt es auch Fertig-Präparate wie z. B. "Schmelzpulver 1" von Wieland. Da sind dann neben KNO3 noch Natrium und Borax enthalten. Von der Menge her etwa 2/3 Pulver auf 3/3 Material. Wenn der Tiegel für die Menge nicht reicht, entweder auf einen hessischen Tontiegel (lässt sich eh besser schichten) ausweichen oder eben mehrfach wiederholen.
Das alles gut durch schmelzen, wenn das Material unter der Schlacke sauber hervor guckt, auf eine leicht geölte Eisenplatte ausgießen (oder alternativ im Tiegel erkalten lassen und den kaputt schlagen). Den Tiegel kannst Du danach sowieso nicht mehr für den normalen Schmelzvorgang verwenden (Tonne!).

Bei dem Vorgang wird das Unedelmetall oxidiert und mit der Schlacke vom Rest getrennt. Das heißt, jegliche Schlacke abschlagen und das saubere Material in einem neuen Tiegel (am besten mit "Schmelzpulver 3") glattschmelzen und erst dann in den gereinigten (Du hast ja zuvor das brüchige Zeug darein gekippt) Einguss ausgießen.
Erstarren lassen und rasch in Wasser abkühlen. Nach dem Beizen zum Walzen vorbereiten (Guss-Fahnen abfeilen, -sägen, -schneiden). Nun zeigt sich, ob Du alles "erwischt" hast oder den Vorgang noch einmal wiederholen musst.

Die Alternative ist, wie Tilo schon schrieb, alles in die Scheideanstalt schicken.
Goldnugget
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Goldnugget

 ·  #11
So, hat geklappt mit KNO3 !

Das Material lässt sich wieder verarbeiten!
Wieder was dazu gelernt :D !
Danke für die Antwort
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #12
Zitat geschrieben von Goldnugget
So, hat geklappt ...

Das freut mich für Dich!
Nächstes Mal bitte alle Infos in die Anfrage packen, die von Nutzen sein könnten - das ist einfach einfacher und geht zudem auch schneller :)
ritoboc
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ritoboc

 ·  #13
Ich habe das brüchige 750er Gold in dünne Drähte und anschließend zu 0,2 mm dünnen Blechen gewalzt. Diese wurden in kleine Stücke geschnitten, im Schichtverfahren im Tiegel mit Schmelzpulver ausgeschmolzen und nach Zugabe eines Stücks Reinzink auf Eisen gegossen. Nach erneuter Schmelzung mit Schmelzpulver und Reinzink sowie Einguß in den Drahteinguß ließ sich das vorher verunreinigte Gold wieder einwandfrei verarbeiten.
ritoboc
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ritoboc

 ·  #14
Das mit der Reinzink-Zugabe war etwas vorschnell. Ich habe vermutlich zuviel Zink hineingegeben. Durch die Zugabe von Zink wurde der Schmelzpunkt der 750er Goldlegierung so weit herabgesetzt, daß kein Löten mehr möglich war.
Also kein oder nur extrem wenig Zink zur Reinigung der Legierung zugeben!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Ich weis ja nicht, wie viel Zink Du zugegeben hast. 0,5% bis 0,8% wird zum Guss empfohlen und soll bezüglich der Lötfahigkeit unbedenklich sein. Ich kenne Goldschmiede, die Zink in Gelbgold jedoch grundsätzlich als Teufelszeug ansehen und es verdammen. In den USA habe ich in Gießereien 2-3% Zink bei 585 Gelbgoldlegierungen als Standard erlebt.
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