Dr. Max Bauer, ehem. Prof. der Uni Marburg lässt sich in der zweiten Auflage "Edelesteinkunde" von 1909 recht ausführlich zu Oberstein und Idar aus. Neben der Erwähnung der ersten Schleiferei 1497 bis zu den Problemen Anfang des 19. Jahrhunderts aufgrund des erschöpften einheimischen Rohmaterials, sowie der Konkurrenz durch billige böhmische Glasflüsse.
Er schreibt, das die Schleifereien sich zunächst mit Hilfe des englischen Puddingsteins (Schottländer) über Wasser hielten. Die Rettung brachten die 1827 durch Obersteiner Auswanderer endeckten brasilianischen Achatvorkommen, welche darauf in großem Stil importiert, gefärbt und geschliffen wurden (ebenso indische Ware).
Erste Schwarzfärbung in Oberstein 1819 - die Steine wurden in eine Honig- oder Zuckerlösung getaucht und 2 bis 3 Wochen lang darin erhitzt. Anschließendes Erwärmen in Vitriolöl (Schwefelsäure) zersetzte den Zucker und schied Kohlenstoff ab, der für die Schwarzfärbung verantwortlich ist. Dauer: von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen, je nach Beschaffenheit (Porösität) der Steine.
Rotbraun wurde mit Hilfe von Eisenvitriol realisiert, das Gelb durch Salzsäure, das Grün mit Chromsäure, Blau mit Blutlaugensalz und einer Eisenlösung, Rosa mit Anilinfarbe.
Die habens drauf, die Jungs