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Platinring

 
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Hollywoodwhite
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Hollywoodwhite

 ·  #1
Hallo zusammen,
habe einen Platinring gesehen,welcher sehr schlicht ist und mir sehr gut gefällt als Geschenk für meine Freundin.Allerdings ist der Preis auch sehr schön: 2.164 Euro.

Ist das für einen Ring ohne Stein angemessen ?Die Oberfläche ist poliert.Es handelt sich um 950 er Platin.Breit: 6mm
Wie kommt es das es vergleichbare Ringe im Fachhandel gibt, die bereits ab 900 Euro zu haben sind?
Es ist kein besonderer Hersteller.
Wäre schön, wenn mir jemand sagen könnte ob der Preis soweit üblich, bzw. mir mal nen Anhaltspunkt gibt was denn so üblich ist.javascript:emoticon(':idea:')
Danke!


:idea: :idea: :idea:
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #2
Ohne weitere Anhaltspunkte kann man nur schwer etwas dazu sagen.

Gibt es einen Link zu dem besagten Stück und/oder vergleichbaren?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
wenn die vergleichbaren Ringe ab 900€ sind, dann sieht mir das eher nach Weißgold denn nach Platin aus. Wenn ich mir den aktuellen Tageskurs von Platin (40450€/kg Freinplatin) anschaue und die Breite von dem Ring, dann klingen die 2000€ schon stimmig. Vor 3 Jahren, als ich beim Juwelier arbeitete, kostete ein ca. 2mm breiter und ca. 1mm dicker Trauring von der TR-Firma mit den 2 Tauben Damengröße 54 in Platin ohne Stein schon ab 900€ aufwärts.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Wenn wir mal die Ringgröße 52 zugrunde legen, ferner die gewünschte Breite von 6 mm, eine angemessene Materialdicke von 2,5mm und nehmen die sparsamste aller Formen, das Oval, fann lommen wior bei den angegebenen Werten auf ein Gewicht von 16,7 Gramm Platin. Damit kostet allein das Material ohne Porto, Verluste, geschweige denn irgend einen Aufschlag für Anfertigung, Kosten oder gar Verdienst, immerhin 803,16 Euro. Zugrunde gelegt ist hier der Kilopreis. Kleinmengen sind etwas teurer, zu Legierungen verarbeitet noch einmal mit einem Aufschlag versehen.

Und jetzt erlär mir doch bitteschön mal jemand, wo es derartige Ringe für 900 Euro geben soll. :-)

Da kann was nicht stimmen. Oder ist das hier nur mal wieder einer dieser unbedarften Versuche den bestmöglichen Dumpingpreis zu ermitteln? In diesem Falle: Pech gehabt, das Material ist nun mal zu teuer!
Tilo
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Tilo

 ·  #5
gehts um einen glatten total schnörkellosen umlaufend gleichbreiten ring in der art eines traurings?
dann würde ich bei 6mm x 2mm beidseitig bombiert auf etwa 1600 euro kommen (habe einfach einen der günstigen konfiguratoren vom netz genommen, dessen preise ich problemlos mitgehn kann)

wenn der ring zwar glatt und schlicht, aber doch irgendwie geschwungen, konisch oder sonstwas ist, müssen für die anfrage schon mehr details genannt werden

900 geht vielleicht für die breite, aber dann in dünner und sparplatin 585 oder 600, das habe ich jetzt nun nicht nachgeprüft
Hollywoodwhite
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Hollywoodwhite

 ·  #6
Hallo zusammen,
das sind ja jede menge Infos.Danke dafür erst mal.http://www.goettgen.de/schmuck-foren/images/smiles/bounce.gif
Der Ring ist glatt, oval, ohne Schnörkel,
Habe den ersten bei einem bekannten Juwelier gesehen, den es bundesweit gibt. Den zweiten Ring ebenso.
Die nette Dame dort konnte mir aber nicht erklären wie diese grossen Unterschiede zustande kommen.
Statt dessen betonte sie immer wieder,das es um Eigenmarken ginge, was mir nicht wirklich weiterhalf.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Na siehste. Bei mir siehts auch nicht anders aus.

Derartige Interessenten müssen sich bei E-bay und Co durchfummeln, vielleicht haben sie ja Glück und können von einem Verstorbenen billig was aus dem Nachlass kriegen, bevor die Erben sich richtig informiert haben.

Aber das kann unmöglich unser Niveau sein, denn wir müssen unser Material einkaufen, wir ererben es nicht. Und wir leben von der Arbeit unserer Hände. Wir sind weder die Nachkommen von Theo Albrecht noch haben wir Produktionsstätten in China. Das scheinen die Leute zu vergessen.
Hollywoodwhite
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Hollywoodwhite

 ·  #8
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Hallo Hollywoodwhite,

entschuldige bitte meine Bissigkeit, aber es geht hier immer wieder im gleichen Stil ab. Das betrifft jetzt nicht Dich allein, ich meine das ganz allgemein. Hier im Internet können alle Edelmetallpreise leicht ergoogelt werden. Was ein derartiger Ring wiegt, ist auch leicht zu errechnen. Trotzdem wird von den Usern immer wieder verlangt, dass wir Erklärungen abgeben warum dies so billig ist, jenes so preiswert. Und in aller Regel werden wir dann mit irgend welchen Preisen für fertige Schmuckstücke konfrontiert, die einfach nicht stimmen können.

Mitunter greifen auch Hersteller zu den abgefeimtesten Tricks. Ich habe sogar schon dünne Trauringelchen gesehen, die innen HOHL waren! Echt preiswertes Gold aus der Türkei! Und warum seid ihr (Halsabschneider) so teuer? Grauenhaft. Ich bitte um Verständnis, aber manchmal gehen dann doch die Pferde mit einem durch :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Tilo
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Tilo

 ·  #11
mein angebot für pt950 in 2mm stärke=höhe steht da
in 2,5 hoch würde ich dann wohl auch auf 2000 euro kommen
Hollywoodwhite
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Hollywoodwhite

 ·  #12
Guten Mittag zusammen,
habt nochmals vielen Dank für Eure Mühe und die ganzen Infos. Das ist echt klasse!! :-)
Bin echt froh, das es dieses Forum gibt.
Werde den ersten Ring nehmen, schliesslich gehts ja
um ein besonderes Geschenk!
Allen noch ein entspanntes Wochenende!
gruss,
HW.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Ja, jetzt werde ich ja förmlich gezwungen bei dem sich eröffnenden Reigen der Angebote mit zu machen:

Ringbreite 6,0 mm
Ringstärke 2,5 mm
Schienenquerschnitt oval
Ringgröße 52 (angenommenes Maß)
Oberfläche fein poliert , anschließend kann eine hochklassige Mattierung aufgebracht werden. Verfügbar sind alle gängigen Mattierungen

Das Gewicht des Ringes errechnet sich aus seinem Volumen, sowie dem speziellen Gewicht des Materials. Bei Platin ist die sehr hoch, 21,45 Gramm wiegt ein Kubikzentimeter.

Im einzelnen:

Der Ring soll einen ovalen, also beiderseitig gewölbten Schienenquerschnitt erhalten. 6+2,5/2 ergibt den mittleren Durchmesser, in unserem Fall sind es 4,25 mm Um das Volumen zu errechnen, muss zunächst die Fläche des Querschnittes bestimmt werden. Wir rechnen: r²*Pi, also 2,125*2,125*3,14 und erhalten die Größe der Fläche, 14,17 mm². Nun brauchen wir ja das gesamte Volumen des Ringes und müssen nun noch die Länge ermitteln.

Da die angenommene Ringgröße 52 beträgt (in Deutschland entspricht eine Nummer exakt einem Millimeter Innenumfang des Ringes), rechnen wir zunächst den Innendurchmesser des Ringes aus. Das ist einfach, wir nehmen die Ringgröße 52 und teilen sie durch Pi, also durch 3,14. Das ergibt dann einen Innendurchmesser von 16,56mm. Da dieses Maß den Innenumfang den inneren Durchmesser des Ringes wieder gibt, müssen wir es um eine Materialstärke ergänzen, denn wir brauchen zur korrekten Bestimmung der Länge der abgewickelten Ringschiene, die mittlere Faser. Wir rechnen also: 16,56 plus 2,5 mm und erhalten 19,06 mm, die wir mit der Zahl Pi multiplizieren. Es ergibt sich mithin eine tatsächliche Länge der Ringschiene, von 59,84 mm, die wir noch mit der Fläche multiplizieren müssen, um auf das Gesamtvolumen zu kommen. Es ergeben sich: 59,84*14,17= 847,93mm³, die wir durch 1000 teilen, um auf den Rauminhalt in ccm zu kommen, also auf 0,84796cm³ (was auch exakt seiner Wasserverdrängung entspricht).

Platin hat ein spezifisches Gewicht von 21,45. Mithin wiegen 0,84796 ccm also 18,188742 g gerundet also 18,19 Gramm, die mit dem Tagespreis zu multiziplieren sind.

Der UMICORE Tageskurs liegt heute, am 15.08.2010 bei 40.450,00 Euro für das Kilo Platin (netto), macht 753,03 Euro rechnerischen Materialwert, zzgl. Aufschlag für die Legierungskosten, Arbeitslohn für den Ring, Verarbeitungsverlust, Aufschlag für allgem. Kosten und Gewinn, sowie für die ges. vorgeschriebene Mehrwertsteuer, die allein schon 19% des gesamten Kaufpreises einnimmt.

Zusammen ergibt das nach meiner Rechnung für das oben genannte Beispiel, einen Gesamtbetrag von 2.448,37 Euro. Darin enthalten sind sämtliche Ausgaben, wie Material, Lohnkosten, produktbezogene Kosten, wie Porti, Steuern u.dgl.

Wer einen derartigen Ring billiger anbietet, spart entweder beim Material, begeht Steuerhinterziehung, oder er legt Geld aus der eigenen Tasche drauf. Im günstigsten Fall arbeitet er umsonst.

Ich habe das vorliegende Beispiel einmal in aller Ausführlichkeit und für Jedermann nachvollziehbar gebracht, um Interessenten von gutem Schmuck etwas Aufklärung über die Hintergrundzwänge zu geben, die zur Preisgestaltung eines derartigen Produktes führen.

Allgemein gilt:
Je mechanisierter ein Betrieb ist, um so günstiger fallen seine Produktionskosten, bezogen auf das einzelne Stück aus.

Je kleiner die herzstellende Stückzahl ist, um so weniger Synergien fallen an, um so höher ist der Anteil der reinen Lohnkosten.

Aber es gilt auch:
je mehr "Mensch" an der Fertigung beteiligt ist, um so genauer kann auf die Wünsche des Auftraggebers eingegangen werden. Da sich derartige Anforderungen nicht in der Großserie umsetzen, geschweige denn verkaufen lassen, kann Industrieware immer nur (und bestenfalls) einen Querschnitt durch die allgemeinen Anforderungen an das jeweilige Produkt realisieren. Das hat i.d.R. einen Kostenvorteil zur Folge.

Oft genug allerdings, wird dieser durch die vielerorts immensen Kosten des Einzelhandels wieder vernichtet, denn "irgendwie muss die Knete ja rein kommen!"
Tilo
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Tilo

 ·  #14
so viel mühe fürs angebot, aber der threadersteller will doch eh bei der netten verkäuferin vom filialisten kaufen und nicht beim goldschmied, den er später, falls es ihn dann noch gibt, nur für servicewünsche aufsuchen wird
aber da wird gegen stattlichen aufschlag und ordentlichen portokosten für den versand zu einem goldschmied später auch der filialist gerne zur verfügung stehen
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Hallo Tilo,

das habe ich aus einer etwas anderen Motivation heraus gemacht. In letzter Zeit gibt es hier immer mehr "Billiganfragen", die eigentlich nur den Zweck haben, zu verifizieren, ob denn das E-bay-Angebot oder das Schnäppchen von sonst woher günstig ist, oder nicht.

Nun trauen sich die Meisten ja nicht direkt mit der Wahrheit heraus zu rücken, folglich wird das Ganze in die Form einer interessierten Anfrage gekleidet. Du, ich und viele andere hier, machen uns die Arbeit und werden regelmäßig versetzt. Damit diese Leute überhaupt einmal abschätzen können was sie uns an Arbeit verursachen, habe ich diese Hintergrundinformationen hier eingestellt. Es ist auch eine Information für wirklich interessierte Leute, die anhand des Materials sehen können, auf welchen Grundlagen eine derartige Arbeit entsteht.

Für den maschinell unterstützten Teil unseres schönen Berufes, haben wir ein neues, dreiteiliges Video eingestellt, auf welchem 1:1 dargestellt wird, wie und mit welchen Mitteln ein zeitgemäß hergestellter Klassiker (Allianzring mit Brillanten) in Einzelfertigung, oder als Kleinstserie hergestellt wird. Das erste Video läuft schon fleißig, im Zweiten wird die Maschinelle Programmierung der Fräsmaschine behandelt, sowie der Fräsvorgang selbst. Im Dritten dann der Guss, das Fertigmachen bis zum Endprodukt. Dabei wird unsere neueste Maschine zum Einsatz kommen.

Eine kleinere, jedoch sehr gute Maschine, 4 Achsen, auch geeignet zu Innenausfräsen, wollen wir nun abgeben. Mit dieser Anlage lassen sich in sehr hoher Auflösung auch Körbchenringe u.dgl. in Hartwachs fräsen. Bestechend sind hierbei die hohe Auflösung, die leichte Handhabbarkeit, sowie die perfekten Oberflächen. Es handelt sich um eine amerikanische Maschine der Top-Marke MODELMASTER. Einsatzgebiet Modellwerkstoffe und NE-Metalle. Stabil, genau und vollkommen unanfällig. Incl. Steuergerät, Zusatzfräseinrichtung für Innenbereiche, Stromversorgung, etc.

Das jedoch nur nebenbei. Worum es mir geht, ist die User zu informieren, denn nicht jede blödsinnige Anfrage kommt aus der Ecke der Schnäppchenjäger. Sehr oft ist der Anlass auch nur eine falsche Vorstellung oder so was.

Wenn wir eine informative Bibliothek aufbauen, können wir für viele Bereiche später auf den entsprechenden Beitrag verweisen und uns so eine Menge Arbeit und Frust ersparen. Man muss nicht immer wieder das Rad erfinden und die User sind doch zumeist intelligente Leute, die die entsprechenden Infos ohne Schwierigkeiten aufnehmen können.

Im aktuellen Fall hätte es dann geheißen etwa: Material zur Info findest Du da oder da, bei Bedarf an speziellen Auskünften bitte eine PN. Fertig.

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