Goldschmiedeforum
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Einige Fragen zum chemischen Goldtest und zu Platin

 
enidblytonfan
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enidblytonfan

 ·  #1
Ich grüße Euch!
Ich habe mir einen Prüfsäurekasten zugelegt und komme bei der Bestimmung meiner ererbten Preziosen damit einigermaßen klar. Trotzdem verwundert mich folgendes:
Wenn ich mit ganz normalem Eisen einen Abstrich auf dem Stein mache, bleibt dieser Abstrich sogar bei der 900er Säure stehen. Ist denn das möglich?
Dann habe ich eine Kette aus weißem Metall mit eingestempelter 835 Punze. Der Silbertest ist negativ, auch bei 585er Goldprüfsäure ist der Abstrick sofort weg. Die Kette ist ganz leicht magnetisch. Kann das Platin sein? Wäre für Antworten von Kennern dankbar.
Schula
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Schula

 ·  #2
Die Prüfsäuren sind spezifisch auf die jeweiligen (Edelmetall-) Legierungen abgestimmt. Von daher ist es durchaus möglich, dass der Eisenstrich auch bei 900er Säure stehen bleibt, da Eisen ja nicht von jeder Säure angegeriffen wird.
Auch bei dem Stück aus 835er Silber ist es völlig richtig, dass der Strich mit Silberprüfsäure negativ ausfällt, da diese auf 925er Silber abgestimmt ist und 835er darunterliegt.
Platin wird es wahrscheinlich nicht sein, da 835 keine gängige Platinlegierung ist, dafür aber eine gängige Silberlegierung. Auch ist Platin deutlich schwerer als Silber.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
der magnetismus ist durchaus typisch für 835er silber das vernickelt wurde, um der endbeschichtung (feinsilber oder rhodium) einfacher zu glanz zu verhelfen
macht man heutzutage wegen der nickelallergieverbreitung nicht mehr
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #4
Zitat geschrieben von Schula
Auch bei dem Stück aus 835er Silber ist es völlig richtig, dass der Strich mit Silberprüfsäure negativ ausfällt, da diese auf 925er Silber abgestimmt ist und 835er darunterliegt.


Das wäre recht sinnfrei - die Rotfärbung zeigt den enthaltenen Silberanteil an. Viel Rot - viel Silber, wenig Rot wenig Silber. Siehe Anlage...
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Zitat geschrieben von Tilo
der magnetismus ist durchaus typisch für 835er silber das vernickelt wurde, um der endbeschichtung (feinsilber oder rhodium) einfacher zu glanz zu verhelfen
macht man heutzutage wegen der nickelallergieverbreitung nicht mehr


Der Meinung schließe ich mich an.
Da du vermutlich die Nickelschicht geprüft hast, kann weder die Silber, noch die Goldsäure richtig anzeigen.
Für Nickel gibt es aber auch eine eigene Prüfflüssigkeit., aber der Magnettest sagt eigentlich genug.

@ Mario
Das Bild gehört ja fast ins Lehrbuch! :D
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #6
Zitat geschrieben von Zirkonhead
Das Bild gehört ja fast ins Lehrbuch! :D

Oh wie schade - ich hatte gehofft, dass es reicht...
;)
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #7
Schula
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Schula

 ·  #8
Sehr schön, Mario, ab ins Lehrbuch damit! :D

Aber der/die TE hat doch geschrieben, dass der 835er Strich verschwindet?!? Das dürfte dann doch eigentlich nicht der Fall sein, oder?
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #9
Zitat geschrieben von Schula
Aber der/die TE hat doch geschrieben, dass der 835er Strich verschwindet?!? Das dürfte dann doch eigentlich nicht der Fall sein, oder?

enidblytonfan schrieb, dass der Strich bei der 14er Säure weg ist, die Silberprobe sei negativ. Keine Ahnung, ob der Strich bei der Silberprobe weg war - könnte man so raus lesen.
Zitat geschrieben von enidblytonfan
Der Silbertest ist negativ, auch bei 585er Goldprüfsäure ist der Abstrick sofort weg.

Wie andere schon rieten, die obere Schicht entfernen und dann noch mal testen.
enidblytonfan
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enidblytonfan

 ·  #10
Danke für Eure Antworten. Die Silberprobe mache ich , so wie es in der Gebrauchsanweisung des Prüfkastens steht, nicht auf dem Stein, sondern tropfe etwas Flüssigkeit auf das Objekt. Bei Silber muß es sich tiefrot einfärben, das tut es aber nicht.
Ich treffe nächste Woche eine Goldschmiedin, ich hoffe, die kann mir näheres sagen. Erst mal schönes Wochenende Euch allen.
Tilo
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Tilo

 ·  #11
mit ner genauen waage könnte man ne dichtemessung veranstalten

aber: was soll es bringen?
pt835 gibts nicht
und die fälschungen liegen dichtemäßig recht nahe beim silber

wenn es silber ist, dann kann durchaus ne rhodinierung auf ner vernickelung sein, das kann der silbertest ohne abrieb natürlich nicht feststellen, solch blöde anleitung
mit der methode wird ja auch ne silberauflage auf besteck zweifelsfrei als silber erkannt, ist dann halt 90er silber ;-)

oder es ist schlicht ne fälschung

wird auch die goldschmiedin nur mittels abrieb feststellen können, außer die verarbeitung ist offensichtlich unecht/fälschung
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #12
Zitat geschrieben von enidblytonfan
, sondern tropfe etwas Flüssigkeit auf das Objekt. Bei Silber muß es sich tiefrot einfärben, das tut es aber nicht.

Ich wiederhole:
Kann es nicht, wenn die Oberfläche zum Beispiel mit Rhodium beschichtet ist - Oberfläche an unauffälliger Stelle anfeilen! Auf die angefeilte Fläche Prüfsäure geben oder sie auf dem Stein abreiben und dort prüfen. Wenn es nicht rot wird, ist es auch kein Silber.

Zitat geschrieben von enidblytonfan
Ich treffe nächste Woche eine Goldschmiedin, ich hoffe, die kann mir näheres sagen.

Das wird in Deinem Fall das Beste sein...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Wenn ein Teil beschichtet ist, muss man immer erst einmal durch die Beschichtung durch, bevor überhaupt etwas gesagt werden kann. Das ist in etwa so, als wenn jemand das Material eines Autos danach beurteilen wollte, wi es sich darstellt: Oberfläche ist Lack, folglich besteht das Auto aus Lack. Wir wissen alle: Isses nicht. :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #14
bei 720er Bestecken kann die Methode mit der Säure direkt auf dem Objekt versagen (wird grün statt rot)
während ein Abstrich auf dem Stein durchaus eine schwache Rotfärbung zeigt
muß man erstmal drauf kommen
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