Goldschmiedeforum
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Probleme mit Bronze vergolden

 
Tschorle
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Tschorle

 ·  #1
Hallo Forengemeinde,

ich habe folgendes Problem:

Ein Kunde hat mir mal wieder eine Ladung Drachen aus Bronze zum Vergolden vorbeigebracht. Das hat bisher immer reibungslos funktioniert.

Dieses Mal will es aber einfach nicht vernünftig funktionieren.

Auf beigefügtem Foto habe ich mal die verschiedenen Stadien dargestellt.

Nr. 4 ist das unbehandelte Stück. Wenn ich dieses in die galvanische Entfettung hänge, wird es sofort schwarz (ähnlich Nr 5. kommt leider nicht so gut auf dem Bild).

Wenn ich es mit Soda entfette kommt es nach dem Vergolden raus wie Nr. 3

Aussehen soll es aber wie Nr. 2.

Noch eine kleine Anmerkung: die Unterseite der Drachen ist abgezogen und läuft beim galv. entfetten nicht an und lässt sich auch gut vergolden.
Nr.1 ist ein Stück vom Gußkanal, der befeilt und teilweise poliert ist (Gußhaut komplett entfernt) Dieser ließ sich in Nullkommanix vergolden.

Woran kann es liegen, daß sich bei diesem Guß die Bronze im "Rohzustand" nicht vergolden lässt, sondern nur im bearbeiteten Zustand?

Wie kann ich Abhilfe schaffen, ohne die feine Stucktur der Oberfläche zu ruinieren?

Wie gesagt, sind diese die ersten Teile die ein solches Verhalten zeigen.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen und Deutschland gewinnt nacher auch noch das Halbfinale.

Gruß Thorsten
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Dann kann es eigentlich nur daran liegen, dass sich noch eine nicht (richtig) leitende Oxidschicht auf der Oberfläche befindet.
Noch mal gründlich Sand-(Glasperlen)-strahlen.
Dann sollte es gehn, vielleicht vorher noch mal beitzen.
Bei der Oberfläche wäre ein Magnetpoliergerät mit dünnen Stahlstiften vorteilhaft.

Adios Espania !
Edelstein
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Edelstein

 ·  #3
Olé! A Rua is!
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #4
Tja, gewonnen haben sie zwar nicht, aber alles in allem waren sie hervorragend :)

Thorsten, gehst Du direkt aufs Messing? Plattierst Du oder nur Farbvergoldung? Packst Du noch was drunter (Haftgold, Kupfer, Nickel)?

In jedem Fall volle Zustimmung zu dem, was Patrik schrieb.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Bei Bronzegüssen ist die Gusstemperatur höher als bei Gold oder Silber, daher brennt sich die Einbettmasse, oder besser schmilzt sich die Einbettmasse meist hauchdünn und fürs Auge unsichtbar in die Oberfläche ein, besonders dort, wo das Stück dicker ist.
Diese Schicht geht nur mechanisch (z.B. Sandstrahlen) oder mit Flusssäure gut weg.
Ein Hinweis darauf ist, das am dünnen Ende von Nr. 3 die Vergoldung fast gut ist.

Man könnte auch längere Zeit (über Nacht) in Soda abkochen, versuchen, wenn keine Flusssäure zur Hand ist.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Ich neige zu Heinrichs Ansicht, als Ursache nehme ich eine Alpha-case an. Sehr oft lassen sich derartig neutrale Oberflächen auch durch Säurebäder, z.B. Schwefelsäure 10% und Strom (Ware an die Minusseite) aktivieren. Früher konnte man sich auch immer gut mit Quickbeize helfen. Die Teile wurden zunächst weiß, konnten dann aber haltbar vergoldet oder versilbert werden. Zu kaufen gibt es aber so ein Höllenzeug nicht mehr, aus Umweltgründen.

Dafür leiten manche Industriebetriebe aus der Mineralölbranche das Quecksilber dann gleich kiloweise in die Gewässer. Mit Sondergenehmigung nehme ich an. Aber darüber kann Greenpeace mehr sagen.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #7
Hallo zusammen,

vielen Dank für die bisherigen Tips und Anregungen. Ich melde mich erst Anfang nächster Woche wieder und erstatte dann Bericht.

Schönes Wochenende Euch allen, so long...

Thorsten
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