Goldschmiedeforum
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Perle bohren

 
gsklaus
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gsklaus

 ·  #31
Mein früherer Chef hat mir mal Bohrer aus Japan mitgebracht.
Die Dinger gehen durch jede Perle wie durch Butter.
Sind schon ca. 15 Jahre alt, und immer noch scharf.
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #32
Wau, der gute Japanstahl.
Und so müssen also Perlbohrer aussehen, seh ich richtig, die sind von vorne bis (fast) hinten flach?
Wo die Perlen gezüchtet werden weiß man also auch wie's richtig geht.
Wundert mich schon mit diesen "seitlichen" Spitzen.
gsklaus
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gsklaus

 ·  #33
Das vordere Viertel ist angeschliffen, der Rest des Bohrers ist rund.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #34
Das sind Bohrer, die wir den mittelalterlichen Kanonenbauern verdanken. Sie heißen daher auch heute noch Kanonenbohrer. Das Prinzip:

Der bis kapp vor die Hälfte seines Durchmessers abgeschliffene Rundstahl, erhält eine nach hinten freigestellte Schneide. Durch seine Geometrie wird der Bohrer sauber in Bohrloch geführt und kann nicht verlaufen. Auch die Schneide wird sauber geführt, da das Werkzeug von außen nach innen schneidet und so einen Mittelkegel stehen lässt, der ein Verlaufen verhindert.

Dieses mittelalterliche Werkzeug ist bis heute der Stein der Weisen bei der Tieflochbohrung und konnte nicht mehr wesentlich verbessert werden. Auch unsere heutigen Einschneiden -Fräser für die Graviermaschinen sind hieraus entwickelt worden. Sie gibt es als so gen. Halbrund-Bohrer, aber auch als Dreiviertelbohrer, wo statt der Fläche nur eine Nut eingeschliffen ist.

Selbstgebaut, aus abgebrochenen Fräsern usw, bilden derartige Bohrer und Fräser für den Goldschmied zusammen mit den Pyramidenfräsern, eine der pfiffigsten Grundlagen für schwierige und feine Fräsarbeiten. Im Werkzeughandel sind derartige Werkzeuge für unsere Anwendungen nicht erhältlich. Ich baue mir meine aus alten Hartmetallfräsern von der Fa. Busch. Sie eignen sich für diese Zwecke am Besten.

Für Perlenbohrer eignen sich Tamponstähle bestens. Man muss nur eine Fläche anschleifen, 55 bis 70%, die Schneide anlegen, härten und gelb anlassen. Danach auf einer feinen Diamantscheibe schärfen. Das war es dann schon. Achtung; der Bohrstaub muss immer entfernt werden. es besteht kein großes Reservoir innerhalb des Bohrers dafür und: Er transportiert nicht so wie der Spiralbohrer die Späne nach oben!

Früher hatte Woeckel/Fischer derartige Vorrichtungen, mit Bohrrolle und Bohrern. Leider ist das heute auch Schnee von gestern, denn die waren wirklich gut. Leider nur anscheinend zu billig und zu langlebig.
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #35
sowas wurde an meinem vorherigen Arbeitsplatz in der Diamantwerkzeugefabrik als Gravierstichel bezeichnet und geschliffen.
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Guestuser

 ·  #36
Ich weiss nicht wie das bei Perlen aussieht, aber ein Kanonenbohrer braucht in Metall mindestens 3-5*D Vorbohrung damit er Fuehrung hat. Sonst wird das Loch zu gross.
Wie Ulli schon sagte, Teiflochbohren (wenn es nicht im industriellen Bereich mit innengekuehlten, drehzahlstabilisierten Tieflochbohrern geschieht) wird damit heute noch gemacht.

Karlo
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #37
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #38
Das Vorbohren kann man bei den Perlen vergessen, wenn der Bohrer schnell genug angesetzt wird und mit nicht zu hohem Druck begonnen wird. Aber Du hast schon recht, das dürfte dann auch der Grund ewesen sein, dass man diese Werkzeuge für die Perllöcher vom Markt genommen hat. Erforderten halt eine intelligente Handhabung! :mrgreen:
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #39
gsklaus
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gsklaus

 ·  #40
Die Bohrer sind scharf! Mag auf dem Foto nicht so wirken, sind auch nur durch ihr Alter ein wenig angelaufen, sind noch unbenutzt!
Nochmal zur Handhabung:Perle mit Kugelfräser ankörnen, dann mit den Bohrern bohren,
und wenn ich den 1mm Bohrer nehme, entsteht auch ein 1mm Loch.
Wenn ich kurz vorm durchbohren der Perle mit dem Druck nachlasse, bricht auch nichts an der Perle aus.
Durch die Länge der Bohrer habe ich auch schon Südsee-Perlen von 22 mm locker durchbohrt.
Warum die Dinger so super funktionieren weiß ich selbst nicht, aber die sind mir heilig :!: :!: :!:
Schula
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Schula

 ·  #41
Um ein Ausplatzen beim Durchbohren zu verhindern, bohre ich die Perle auf dem Feilnagel bzw. auf einem kleinen Stück Holz. Alter Schreiner-Trick... ;-)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #42
gsklaus
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gsklaus

 ·  #43
Wie denn sonst!
Man muss doch fühlen, wenn man fast durch ist, um gegen zu bohren.
:bounce:

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