Goldschmiedeforum
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Eheringe wurden nicht nach Absprache angefertigt

 
lupin
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lupin

 ·  #1
Hallo allerseits,

ich hoffe, dass ich hier im richtigen Tread bin. Ich habe mal eine Frage an euch Fachleute. Ich habe letzte Woche geheiratet und zu diesem Zweck wurden bei einem Goldschmied Ringe angefertigt. Da mein Mann noch Krügerrand Münzen (1 Unze) hatte, haben wir eine davon und noch eine kleinere Goldmünze (900er) sowie den alten Verlobungsring meiner Großmutter (900er) dafür einschmelzen lassen. Der Goldschmied meinte er bräuchte soviel Material.(Von den 38 gr haben wir 19 gr wieder zurück erhalten).Geeinigt haben wir uns auf Ringe mit einer Rindenstruktur, er hatte davon auf seinem Rechner ein Foto. Entgegen seiner Ankündigung eine Woche vor der Hochzeit mit der Arbeit fertig zu sein, wurde er erst 36 H vorher fertig. Als wir die Ringe abholten, war ich erstmal entsetzt, da diese nicht die vereinbarte Struktur aufwiesen und auch nicht wie angkündigt gegossen wurden, sondern nur in die Oberfläche Rillen gefräßt wurden, die unregelmäßig und scharf sind, so dass feine Stoffe hängenbleiben sowie sich bereits Dreck in den Rillen festgesetzt hat (nach 3 Tagen). Ausserdem hat uns der Goldschmied nicht gesagt, dass die Münzen Kupfer enthalten und daher die Farbe eher rötlich ist. Ich hatte ihm gesagt, dss ich einen satten Goldton haben wollte.Aber das ist jetzt das geringere Übel. Ich weiß momentan nicht, was wir machen können, da die Ringe so wie sie sind untragbar sind und nicht den vereinbarten Ringen entsprechen. Da wir im Hochzeitstress waren, wollten ich auch nicht so einen Streß machen, da meinem Mann der Ring damals ganz gut gefallen hat (was er nun nicht mehr tut). Wir haben für das Anfertigen 500 EUR bezahlt. Was meint ihr, was wir nun noch machen können? Ich kann gerne Fotos schicken.
Ich habe solche Fräßrillen noch nie bei anderen Ringen gesehen.
Grüße und Danke für jeden Tipp,
Mel
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Hallo lupin
Nein, ist eigentlich nicht der Richtige Thread für das Thema, aber macht nix.
Zunächst mal,Fotos sind natürlich immer hilfreich !

Das hört sich alles sehr ärgerlich an.

Zum einen, sollte das Gold, (es wurde ja nur 900/ verarbeitet) nicht rötlich, sondern Sattgelb sein.

Auch die Struktur sollte nicht störend wirken, das ist aber so schlecht zu beurteilen, was da nicht in Ordnung ist.

Und 500,-€ finde ich auch schon recht ambitioniert für die reine Arbeit ( wenn die Form so schlicht ist, wie ich mir das jetzt vorstelle zumindest), das Material wurde ja schließlich gestellt.

Wenn du die Fotos eingestellt hast, kann man vielleicht mehr sagen, vielleicht auch eins von dem Material, dass ihr zurück bekommen habt.
Wie das geht steht hier:
schmuck-foren/faq.html#39

Wie lange war den Zeit zwischen der Bestellung und dem Termin der Fertigstellung ?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Zitat geschrieben von lupin
Da mein Mann noch Krügerrand Münzen (1 Unze) hatte, haben wir eine davon und noch eine kleinere Goldmünze (900er) sowie den alten Verlobungsring meiner Großmutter (900er) dafür einschmelzen lassen. Der Goldschmied meinte er bräuchte soviel Material.(Von den 38 gr haben wir 19 gr wieder zurück erhalten).


in welcher Form zurück?
doch nicht etwa als ungestempelter Gußkegel oder so?
oder halbe Münzen?
wieviel wiegen denn die Ringe jetzt und wie sind sie gestempelt?

Zitat geschrieben von lupin
wurde er erst 36 H vorher fertig.


nicht schön, kann passieren

Zitat geschrieben von lupin
Als wir die Ringe abholten, war ich erstmal entsetzt, da diese nicht die vereinbarte Struktur aufwiesen und auch nicht wie angkündigt gegossen wurden, sondern nur in die Oberfläche Rillen gefräßt wurden, die unregelmäßig und scharf sind, so dass feine Stoffe hängenbleiben sowie sich bereits Dreck in den Rillen festgesetzt hat (nach 3 Tagen).


nicht wie vereinbart?
normalerweise sollte man als Goldschmied so eine Struktur in echt zum Anfassen vorzeigbar haben, nicht nur als foto, das kann immer falsche erwartungen verursachen
vielleicht hat er es doch gegossen: halt in wachs gefräst und dann gegossen?
aber egal, ob nun die goldringe oder das wachs zu scharfkantig gefräst wurden, das sollte sich noch so noch abrunden lassen, daß die oberen kanten nicht so scharf sind und auch der schmutz sich nicht so festsetzt


Zitat geschrieben von lupin
Ausserdem hat uns der Goldschmied nicht gesagt, dass die Münzen Kupfer enthalten und daher die Farbe eher rötlich ist. Ich hatte ihm gesagt, dss ich einen satten Goldton haben wollte.


das ist natürlich ein mißverständnis: habt ihr gesagt, er soll die münzen verwenden/direkt verarbeiten
oder war vereinbart, sattgelbe ringe unter verrechnung des münzgoldwerts?
900er münzen und 917er(krüger) sind durchaus rötlich, oft durchs liegen aber goldgelblicher, das könnt ihr nicht wissen, der goldschmied hätte es aber berücksichtigen können


Zitat geschrieben von lupin
Wir haben für das Anfertigen 500 EUR bezahlt. Ich kann gerne Fotos schicken.
Ich habe solche Fräßrillen noch nie bei anderen Ringen gesehen.


mach mal n foto, am besten direkt hier hochladen
solche fräsrillen noch nie gesehn? die vom foto beim goldschmied waren wirklich anders?
und selbst wenn, daß ihr ne einmalige struktur habt, ist ja auch nicht schlecht, eben anders als andere
wenn ihr mit der goldfarbe leben könnt, sollten eben die scharfen kanten nachgearbeitet werden: dafür gibts so schleifmittelversetzte gummirädchen,
sollte im anfertigungspreis eigentlich inkludiert sein
lupin
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lupin

 ·  #4
Danke für die Antworten. Die Ringe wurden nicht aus einem Wachsmodell gegossen, so wie es bei den Ringen auf dem Foto der Fall war, nach dem wir die Ringe aussuchten. Das hatte er mir beim Aussuchen damals erklärt. Bei der Abholung war ich über die Frässtruktur sehr verwundert war. Da erklärte er, dass er gar kein Wachsmodell verwendet hat.

Wir haben das Restgold als Stäbchen zurück bekommen, sieht aus, als wenn die Ringe davon "abgeschnitten" wurden. Gestempelt ist da gar nichts auch nicht die Ringe. Die Ringe wiegen jetzt 24 gr. Dann haben wir ihm wohl doch mehr Gold gegeben. Ich hatte ihm damals gesagt, dass ich einen satten Goldton haben will, darauf ist er dann nicht mehr eingegangen. Mit dem Ton kann ich auch noch irgendwie leben, aber die Struktur geht so nicht. War ursprünglich viel tiefer und weicher von den Kanten. Lade dazu mal das Foto von ihm hoch (Silberringe).
Er hatte knapp 3 Wochen Zeit für die Ringe.
Beste Grüße
Mel
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Tilo
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Tilo

 ·  #5
das ist echt übel
und zwar noch aus folgenden gründen:
ihr hattet bankhandelsfähiges gold

und jetzt habt ihr nichtmal gestempeltes schmuckgold, sondern irgendwas, was im besten fall wohl mindestens 900 ist, aber es steht eben nicht dran und die reste sind so auch nur mit verlust zu verwerten

und2.
wenn der die aus nem streifen gemacht hat statt zu gießen, ist das anders als vereinbart und diese ringe sind dann schlechter(teurer) in der größe zu ändern, als bei fugenlosen ringen, die heutzutage eigentlich standard sind (außer in traurungselbermachkursen)
wenn man die ringe auf weißes papier legt und innen schaut, kann man da evtl. die lötfuge als dünnen helleren querstreifen finden?

das obere bild ist ja nicht sher hilfreich
scheint aber insgesamt ne etwas gröbere, abgerundetere struktur zu sein
abrunden geht ja noch nachträglich

aber 500 euro hätte das ja selbst bei Heinrich hier im forum wohl nicht gekostet, denn 5h hätte der da wohl nicht angesetzt oder?
Tilo
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Tilo

 ·  #6
stempel/gravur 900 sollte nachträglich noch sowohl in den ringen als auch auf dem rest gemacht werden!
lupin
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lupin

 ·  #7
Hab mal in die Ringe geschaut, ist mir vorher nicht aufgefallen, aber es gibt jeweils einen "Fleck" der sich über die Gesamtbreite im Inneren befindet, der viel gelber ist, als der Rest des Materials. Ist das die Lötfuge?
Wieviel Arbeitszeit steckt denn in solchen Ringen?
Welcher Betrag ist gerechtfertigt? Ich würde diese Ringe am liebsten nochmal einschmelzen lassen und neue daraus machen lassen, weiß aber nciht, ob ich noch mal zu diesem Handwerker gehen sollte. Dass er Goldschmied ist, ist anhand der HP gar nicht erkenntlich, nennt sich nur Atelier.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
genau, der fleck ist dort, wo die lötfuge ist

wieviel stunden, hmm, ich mach die auf ne andere art, das geht schneller und ist besser
mal sehn, was die anderen schätzen

die sache ist von anfang an schlecht gelaufen
ich hätte, weil gelb gewünscht, gar nicht die münzen geschmolzen, sondern feingold mit etwas silber und ganz wenig kupfer

dazu wären die bei mir natürlich fugenlos, wobei ich gegossene struktur so nicht gemacht hätte, weil ich finde, daß das ergebnis bei 900 zu weich ist
besser:
kleine dicke glatte ringe gießen
größerschmieden(walzen), dabei bekommen sie mehr festigkeit, dann das muster fräsen oder besser noch: das muster mit nem hammer (und punzen) reinhämmern, das verdichtet zusätzlich

aber die ringe sind nun mal für reichlich geld nahezu fertig
ich würde sie nur nacharbeiten(entschärfen) und stempeln lassen
wer weiß, was beim neuanfertigen rauskommt
es sei denn, er kann sie eben doch genau so machen, wie ers in silber gezeigt hat und sie werden fugenlos dadurch
lupin
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lupin

 ·  #9
@Tilo
Danke für deine Antwort. Ich bin momentan etwas ratlos.
Schließlich trägt man so einen Ring doch sehr oft und ich kann mich so nicht mit ihm anfreunden. Deshalb sind wir doch zum Goldschmied (oder so ähnlich) gegangen, damit die Ringe individueller und auch handwerklich besser als die von der "Stange" sind. Falls 900er zu weich zum giessen ist, dann hätte er uns doch davon abraten müssen diese Ringe anzufertigen, oder?

Muster, die reingehämmet sind, sehen allemal besser aus als diese Rillen, die so aussehen, als ob er die mal eben so reingefräst hätte. Die Ringe wirken so nicht gerade edel. Dazu kommt, dass der Ring meines Mannes etwas zu klein ist und daher geweitet werden muss.

😢
Mel
Tilo
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Tilo

 ·  #10
ok, also müßten die rillen komplett mit dem gummirädchen geschliffen und poliert werden, dann hätte man nahezu den gehämmert-effekt
aber wenn der jetzt schon zu klein ist, oje
aber 1 nr. kann man vielleicht strecken

die gehämmerten könnte man durch nachhämmern vergrößern, selbst mit fuge
wo wohnst du denn?
lupin
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lupin

 ·  #11
wird durch das Schleifen nicht Material angetragen?

In Köln
Tilo
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Tilo

 ·  #12
ja, ist aber normal: feilen, schmirgeln,schleifen, polieren
anders bekommt man keinen glanz und abgerundete kanten
der kollege in seinem atelier hat nach dem feilen(fräsen?) wohl nur etwas poliert oder gar nicht, kann man nicht erkennen
ist mir bei den eher v-förmigen (statt u) kerben nicht einleuchtend, warum sich der schmutz derartig festsetzt

schleifen und polieren sollte nerben der optik auch das verbessern
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Den Preis für die Arbeit finde ich aber im Gegensatz zu Tilo schon in Ordnung. Der Goldschmied hat sich viel Mühe gegeben die Blätter mit Fräser und Stichel heraus zu arbeiten. Das kostet schon Zeit.

Die Goldfarbe ist die Farbe des Krügerrands. Der ist im angelieferten Gold dominierend und schlägt dann auch durch.
Ein Krügerrand ist nicht sattgelb sondern rötlich.

Ich finde die Rindenstruktur schön gemacht, aber das ist Geschmackssache und wenn es dem Kunden nicht gefällt dann muss man es halt ändern, insbesondere dann wenn es gar nicht dem Silbermuster entspricht. Auch wenn ich das Silbermuster weniger schön finde als die Rotgoldringe.

Tilo kann aber bestimmt durch Nacharbeit die scharfen Kanten abrunden, damit sich kein Schmutz festsetzt. Etwas weiten sollte auch drin sein, trotz Lötung.
Tilo
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Tilo

 ·  #14
das soll gefälligst das atelier machen
die sind doch gut ausgestattet, wie man im netz sehn kann
die haben was rundliches gezeigt aber scharfkantiges abgeliefert
mal von der farbe abgesehn, wenn die kunden n krügi anliefern aber sattgelbe ringe haben wollen, dann kann doch bei soner nicht ganz kleinen firma erwartet werden, daß sie eben wertmäßig entsprechend gelberes gold verarbeiten

ich denke immer noch, daß mit einigen gummirädchen und ordentlich poliert die sache hinzubiegen ist
das muß aber im bereits gezahlten preis drin sein
Tilo
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Tilo

 ·  #15
ich zitier die hersteller mal
"Wir fertigen in Gelb- und Weißgold, Platin, Silber, Stahl und Holz.
Ob schlicht und zeitlos oder ausgefallen und aufregend, es liegt ganz an Ihnen.
Sie entwerfen Ihre Ringe mit unserer Unterstützung und wir fertigen sie dann
ganz genau nach Ihren Vorstellungen und individuell für Sie."

naja, bei dem spruch sollten sie aber nacharbeiten, bis es halbwegs dem gezeigten, vereinbarten und bezahlten entspricht

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