Goldschmiedeforum
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renovirin

 
h_elle
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h_elle

 ·  #1
In dem Goldschmiedebetrieb in dem ich arbeite wird häufig das Schmuckreinigungsmittel Renovirin benutzt.
Ich mache mir zunehmend Gedanken um die gesundheitsschädigende Wirkung dieses cyanidhaltigen Mittels. da sowohl meine Kollegen, als auch mein Chef sehr sorglos damit umgehen. d.h. häufige und lange Verwendung, kein Abzug, kein Fenster, keine Handschuhe, wird oft geöffnet stehen gelassen, Kollgen haben Hautkontakt, Geschirr wird im selben Waschbecken abgelegt...
Was habt ihr für Erfahrungen mit Renovirin gemacht? was habt ihr für Ansichten dazu? Teilt Irgendjemand meine Bedenken?

lg
Tilo
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Tilo

 ·  #2
eins ist klar:
sowohl einatmen der dämpfe als auch anfassen ist nicht so wirklich gesund
die dosis machts
deshalb würde ich, wenn schon kein abzug vorhanden ist, auf geschlossenen gefäßen bestehen
und anfassen, ok, ich matsche da auch kurzzeitig mit bloßen fingern drin rum, aber wasch sie mir danach gründlich, gummihandschuhe wären besser
aber wenn mans mit den fingern macht, bekommt man jedesmal gut mit, wie schmierig klebrig das ist und warum man den schmuck ebenfalls ordentlich spülen/schrubben sollte danach

aber ein waschbecken für R und geschirr ist echt unschön
obwohl dies wohl maximal die wirkung von bittermandelverwendung haben wird
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Da hast du vollkommen Recht.
Das Zeug ist nicht ohne.

Auszug aus dem Sicherheitsdatenblatt:

Zitat
Einatmen:
Sehr giftig.
Augenkontakt:
Sehr giftig.
Hautkontakt:
Sehr giftig, Hautresorption.
Verschlucken:
Höhere Konzentrationen (inhalativ etwa 200 ppm HCN, oral
200-300 mg NaCN) bewirken sofortige Bewußtlosigkeit und Tod.
Hautresorption! Zentralnervensystem-Schäden.
Bei sachgemäßem Umgang und bestimmungsgemäßer Verwendung
verursacht das Produkt nach den uns vorliegenden Informationen
keine gesundheitsschädlichen Wirkungen.


Zitat
Zu vermeidender Stoff:
Nicht mit Säuren in Verbindung bringen! Bei Einwirkung von
Säuren entstehen Blausäure-Gase (Cyanwasserstoff)


Und generell gehören Chemikalien nicht dort verwendet, wo z.B. Teller gespült werden.

Das Sicherheitsdatenblatt gibts hier:

http://www.boley.de/imgs/DbFil…eSupport=1
Schula
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Schula

 ·  #4
Leider ist der geschilderte Fall keine Ausnahme.
Da steht nicht nur das Renovirin offen in der Küche neben der Spüle, auch die Galvanik und die Beize stehen dort. Und daneben schmiert man sich sein Bütterken für die Pause... :-/
Genauso, wie einige Kollegen, die schnell mal die Pfoten ins Ultraschall halten, wenn Kundschaft kommt und der Polierdreck schnell runter muss... Nach ein paar Jahren löst sich dann die Knochenhaut ab, was sowas von Hölle wehtut...

Es geht mich ja prinzipiell nichts an, aber was man teilweise so zu sehen und zu hören kriegt, da sträuben sich einem die Nackenhaare ("Ich brauche ganz schnell ne neue Vergoldung, meine ist mit eben aus Versehen ins Waschbecken umgekippt").
Ganz zu schweigen, wie es wohl früher zuging. Im Lehrbetrieb eines Mitarbeiters wurde auf dem Dach der Goldschmiede Feuervergoldungen gemacht, wenn der Wind richtig stand. :shock:

Aber der Arbeitsschutz sollte (gerade, wenn man Angestellte hat) in einigen Fällen mal überdacht werden.
"Haben wir schon immer so gemacht" ist kein Argument.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #6
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #7
Zitat geschrieben von h_elle
...Teilt Irgendjemand meine Bedenken?

Ja, teile ich. Das, was Du da beschreibst, lässt mich vermuten, dass da jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht hat - oder glaubt, er sei Goldschmied allmächtig.
Mit jemand meine ich den Inhaber der Werkstatt, dessen Betrieb ich sofort dicht machen würde, wäre ich bei der BG, beim Ordnungsamt bzw. beim Gesundheitsamt. Das ist grob fahrlässig und stinkt zum Himmel.

Renovirin ist gut - macht was es soll, aber bitte unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften! Darüber hinaus hört sich das Gepansche nach sehr mieser Betriebsorganisation an. Macht gar keinen guten Eindruck und lässt vermuten, dass mit anderen Giften ähnlich verfahren wird.
So viel Arbeitsdruck kann es gar nicht geben, dass jemand dafür seine oder die Gesundheit der Angestellten aufs Spiel setzten muss.

Auf der Blödheitsskala mit einem max. Wert von 10 ist das 'ne glatte zwölf!

Wenn ich daran denke, wie viele Vollidioten da draußen mit Sachen hantieren, von denen sie keinen Schimmer haben, wundert es mich immer mehr, wie wenig bislang passiert ist...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Zitat geschrieben von MaSa

Wenn ich daran denke, wie viele Vollidioten da draußen mit Sachen hantieren, von denen sie keinen Schimmer haben, wundert es mich immer mehr, wie wenig bislang passiert ist...

...und wende ich meinen Blick gegen Berlin und verzweifle... :roll:
Schula
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Schula

 ·  #9
Zitat geschrieben von Frank
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Daher kommt bei mir ins Ultraschallbad nur Buntwaschmittel für die Waschmaschine. Da kann ich mir auch die Fingernägel sauber machen wenn ein Kunde kommt. :-)


Die Finger ins Wasser bei laufendem Gerät?


genau DAVON habe ich gesprochen. Es geht nicht darum, was da für Reinigungsmittel drinnen sind, sondern die Ultraschallwellen sind diejenigen, die die Knochenhaut schädigen.
Feinwaschmittel hin, Buntwaschmittel her, bei laufendem Gerät soll man NICHT mit den Pfoten da rein langen...!!!
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
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