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fugenlose ringe - welche methode?

 
ThoG
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ThoG

 ·  #1
nach jedem kleinen erfolg ein neues ziel...

fugenlose Ringe schmieden - aber wie ermittle ich die richtige menge des metalls und das richtige maß etwa des barrens (so beim dornen), um ohne wieder stauchen zu müssen eine bestimmte ringgröße in der gewünschten breite und dicke zu erreichen? bei den beiden letzten versuchen habe ich bei der dicke 1/3 draufgegeben, bei der breite der schiene 1/3 und abgezogen und den barren in der länge von ca. 1/3 des erhofften innenduchmessers aufgesägt. das klappte einmal grade so, weil ich eben aufhören konnte und es keine genauen vorgaben gab (die liebste hat nun eine unerwartete gabe) beim zweiten mal aber eben nicht. welche methoden gibt es da überhaupt und welche ist am sinnvollsten?
oder ist stauchen in schraubstock und kugelanke mit einer metallplatte zwischen halbzeug und backe der arbeitsschritt der wahl?

so viele fragen...

ein schönes wochenende zusammen!

Gruß, ThoG
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
ich hatte mir da auch mal Gedanken gemacht im Zusammenhang mit dem Mokume Gane-Video, nach dem Du Deinen Ring gebaut hast und habe in einem Mokume Gane-Forum folgendes gefunden, was mir ziemlich schlüssig schien, aber kein Allheilmittel ist:

von raimund am 30. Januar 2008, 11:00
Hallo,
hier ein konkretes Beispiel:
Nach dem Schmieden/Tordieren habe ich eine Länge von 74mm erreicht.
Dicke/Breite = 6,4 x 6,7 mm
Für eine Weite von 53 säge ich eine Länge von 35mm ab
Den Sägeschnitt zum Spalten mache ich 25mm.
Nach dem Spalten und dem Schmieden ist der Ring W 53,breit 6,1mm und dick 2,7 mm.
Wie gesagt - es hängt natürlich von der Arbeitsweise ab.
Wenn ich den Ring stülpe, mache ich den Sägeschnitt länger und dafür aber in der Materialstärke dünner. Dadurch ist es leichter ihn zu wenden. Am Schluß kann ich ihn leicht wieder stauchen, und so wird der Ring wieder dicker. Man muss schon ein wenig probieren. Ich habe meine Probeversuche immer mit einfachen Walzprofil in Silber gemacht. Da kann ich die Verhältnisse von Dicke/Länge und Sägeschnittlänge/Ringweite testen.
Wenn es nicht klappt, schmelze ich das ganze wieder ein.
So ich hoffe jetzt klappt es.
Grüße Raimund
Tilo
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Tilo

 ·  #3
ja, ohne stauchen ist da kaum hinzukommen
Freak
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Freak

 ·  #4
Es gibt wirklich gute Anleitungen (Schichtwerk, Hafner), aber die Maße findet man nirgends.
Ich habe mich damals an Raimund Angaben gehalten (war meine Anfrage) und fabrizierte so
1. Gr 56, 8,3 mm breit, ~ 2,5 dick (schwer zu messen weil gewölbt)
2. Gr 56, der gestülpte Ring, 8,1 mm breit, ~ 2,0 dick. Da war mein Sägeschnitt - etwas übermütig geworden - nicht genau senkrecht ausgefallen und ich musste an einer Hälfte einiges wegfeilen.

Wie Tilo schon schrieb, sehr viel Schmieden-Stauchen-Schmieden-Stauchen... bis man die gewünschte Fasson hat.

Faustregel für Sägeschnitt, nicht gestülpt, ist Ringinnenumfang/2.

Zu Deinem Ring/Stab fiel mir noch auf/ein: hast Du den Stab nach dem Tordieren erstmal schön rund befeilt? Damit es nicht sichtbare Überlappungen gibt.

LG Sylvia
ThoG
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ThoG

 ·  #5
na, da stimmt die richtung ja ungefähr und ich werde beim nächsten mal nach den formeln rechnen. wahrscheinlich aber liegt es auch sehr an der präzision; vor allem beim schnitt muß ich wohl besser aufpassen. die anregung, mit einem silber walz-profil zu üben, werde ich nochmal vor dem nächsten mg-barren aufgreifen.

@sylvia: gefeilt habe ich natürlich nicht - und damit hast du direkt einige der monoflächen erklärt! auch habe ich den barren vor derm tordieren nicht geglättet. guter rat, danke!


lg, thog
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Das erinnert mich stark an ein allseits bekanntes Fachbuch zum Edelstenfassen. Darin wird minutiös erklärt wie man Flächen bei Paveé und Fadenfassungen einteilt, wie man die Löcher bohrt, wie man Körner hochsticht usw. Und dann heißt es sinngemäß etwa:

" Nun braucht das Ganze nur noch versäubert zu werden, dann werden die Körner abgerundet...!" :bounce:
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #7
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
" Nun braucht das Ganze nur noch versäubert zu werden, dann werden die Körner abgerundet...!" :bounce:


Lass mich raten - beim erstmaligen Lesen hast Du genau so dumm aus dem Kittel geguckt wie ich :P
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Hast`s erfasst!

Aber das ist bei vielen Fachbüchern eine gängige Praxis. Und so dienen solche denn wohl meist mehr dazu die eigenen Fähigkeiten zu bejubeln (wenn es denn sonst schon keiner tut), als der Aufgabe die man eigentlich erwartet: Dem Weitegeben von Wissen.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #9
Nun gibt es ja Fertigkeiten, die sich wahrlich nur sehr schwer "anlesen" lassen...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Davon soll hier auch nicht die Rede sein. Jedoch finde ich es nicht fürderlich, wenn Nebensächlichkeiten die eigentlich jeder beherrscht, endlos viel Raum und Aufmerksamkeit gewidmet wird und kaum wird es interessant, dann ist Hängen im Schacht. Dann sollte man keine Bücher schreiben. Da kann man dann schnell ans Grübeln kommen.
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