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Mokume Gane - Wo ist das Kupfer?

 
ThoG
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ThoG

 ·  #1
Hallo,

und noch ein interessierter Laie mit Fragen und der Hoffnung auf Nachr(s)icht...

was genau geschehen ist weiß ich nicht - aber irgendwann zwischen oder während Stapeln, Schweissen, Schmieden und Tordieren gingen sie verloren; sechs Kupfer-Bleche 40x10x0,5mm zwischen sieben Silber-Plättchen gleicher Größe. Keine Schicht, keine Maserung, der aufgesägte Stab - siehe unten.

Die gereinigten und von Bindedraht gehaltenen Platten habe ich mit einer rauschenden Propangasflamme verschweißt (habe ich in einem Mokume-Gane-Video hier bei goettgen gesehen) und die Flamme entfernt, als das Material - imo - an den Rändern schwitzte. Der Barren blieb in einem Stück und ließ sich gut schmieden (ohne abschrecken), Vor dem Verdrehen habe ich ihn kurz gebeizt (Vitrex), dann erhitzt und heiß tordiert. Dabei lösten sich einzelne wenige dünne Schuppen. Als sich bei rundschmieden (wieder mit glühen) keine Maserung zeigte habe ich den Draht (6mm) aufgesägt und war überrascht (s.u.). Es war mein erster Versuch Mokume-Gane-Versuch im Allgemeinen und mit 925er Ag-Blech vom bekannten Internet-Versender aus Winsen an der Luhe und Cu aus dem Metallfachhandel im Besonderen. Wer hat eine Idee, was ich falsch gemacht habe?

Vielen Dank, herzlichen Gruß

ThoG
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
da werd ich mal dank meiner reichen erfahrung (aus anfertigung eines einzigen Si Ku testrings ;-) )schöpfen

die maserung im stab ist doch vorhanden, also ich sehe sie ziemlich deutlich, hauptsächlich im randbereich

wenn du den reichlich tordierten stab längs! durchsägst, sieht man erst die schönere maserung, als sie sich außen zeigen kann, nämlich den augeneffekt oder wie das heißt, außen gibts nur langweilige schrägstreifen, die möglicherweise durch überhitzung eh schon zu weit ineinanderverschmolzen/-legiert sind
und außerdem hilft chemie, den unterschied ku zu silber durch schwärzen des kupfers deutlicher hervorzuheben
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Mokume Gane ist nicht einfach. Das ist wohl wahr. Kann sein, daß Du beim Verschweißen einen Moment zu lang draufgebraten hast und sich das Kupfer mit dem Silber legiert hat. Das ist die große Gefahr beim Mokume Gane.

Also ich sehe an dem Quersschnitt noch die einzelnen Kupferlagen. Das Muster wird erst beim letzten Finish rauskommen, wenn Du den Ring, oder was immer Du machen möchtest, fertigmattierst. Kupfer und Silber zeigen bei der gemeinsamen Verarbeitung keinen riesigen Farbkontrast. Der kommt erfahrungsgemäß erst zustande, wenn das Kupfer im lauf der Zeit oxidiert.

Wozu erhitzt Du das Material vor dem tordieren? Das braucht es nicht. Nur rekristallisieren, um das Material wieder weichzukriegen und gut ist.
ThoG
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ThoG

 ·  #4
Danke für die schnellen Antworten und Hinweise. In der Tat sind auf dem Foto (das ich nicht so genau betrachtet habe) Schichten zu sehen, was ich am Halbzeug nicht erkannte; interessanter optischer Effekt. Morgen werde ich sägen, dornen und berichten.

@ tatze-1; Was genau meinst Du bitte mit Rekristallisieren? Danke im Voraus.

Neugierig und ermutigt,

ThoG
Tilo
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Tilo

 ·  #5
leg doch den stab mal auf papier, da wirst die schichten noch besser sehen

rekristallisieren meint halt "weichmachen" nach dem verformen
bei gold und silber durch glühen und abschrecken
ThoG
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ThoG

 ·  #6
der rohling des rings ist fertig, wie von tilo und tatze-1 erwartet ist auch ein muster erkennbar (siehe unten). nun bin ich recht gespannt wie es sich bei der weiteren bearbeitung entwickelt.


einstweilen - merci
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
de rien :-)

laß uns mal weiter teilhaben an deinem Ring. Bin neugierig, wie er dann letztendlich ausschaut.
ThoG
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ThoG

 ·  #8
so sieht er aus - und ich denke, so bleibt das stück auch. die vielen fehler machen eine weitere bearbeitung eigentlich sinnlos (ablösungen, risse, scharten). gleichwohl bin ich ganz zufrieden. dieser erste test brachte einiges an erfahrung (schnellere verarbeitung des barrens wg. oxidationen, höherer druck auf den barren - stahlplatten und schrauben -, mehr sorgfalt beim verschweißen - das nächste mal in holzkohle stellen? -, grader sägeschnitt, beim dornen auf gleichmäßige öffnung achten, evtl. zeitig löten und und und...) und an einigen stellen schimmert jene fast mystische struktur, wegen der ich überhaupt angefangen habe. somit - und dank der ratschläge - ein erfolgreicher versuch (unter dem aspekt hobby).

herzlich, ThoG
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Freak
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Freak

 ·  #9
Hallo ThoG,

zunächst mal Hochachtung dass Du Dir das MG-Modul komplett selbst hergestellt hast!
Schon die Beschreibung wie das gemacht wird und was man dazu alles braucht ließ mich zu einem fertigen Modul bzw. sogar schon Torsionsstab greifen. Dafür habe ich einen Ring sogar gestülpt!
Warum ich überhaupt schreibe:
- für die zu kaufenden Module wird immer Feinsilber verwendet, was den Farbkontrast sicher erhöht. Ob sonstige positive Effekte damit verbunden sind weiß ich nicht.
- Mit Patina ist nicht viel zu gewinnen, die ist nach 1 Tag weg. Ich lass die Ringe dann einfach eine Weile offen herumliegen oder stecke sie bei ~ 100 Grad kurz ins Backrohr. Lässt das Kupfer wieder dunkler werden und hält auch nicht, ist aber einfacher.

LG Freak
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Guestuser

 ·  #10
hallo freak,

danke für den netten kommentar. den tipp mit dem feinsilber werde ich beim nächsten versuch berücksichtigen. neben dem von der geschilderten optischen effekt nähern sich - aus laiensicht - ja auch die schmelzpunkte an und das kann eigentlich nur gut sein. schöner hinweis.

den ring werde ich zuhause dann mal backen, um einen besseren eindruck von der maserung zu bekommen.



herzlichen gruß, thog
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