Schmuck bewerten & schätzen
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Wer kann diesen alten Schmuck schätzen ?

 
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 ·  #16
Was die Leute alles Wegwerfen :?:
pitbum
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pitbum

 ·  #17
Hi Ulrike,
na dann kann ich nur empfehlen, mal ein Museum oder einen Händler ausfindig zu machen, die viel mit Münzen, Orden oder Heraldik zu tun haben. Ich denke weiterforschen lohnt sich. Aber wie gesagt, zur genauen Bestimmung muss man die Sachen "fühlen", also in der Hand haben.
Grüsse
pitbum
Pinguin
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Pinguin

 ·  #18
Auch wenn dieser Thread inzwischen uralt ist, vielleicht stolpert ja doch mal wieder jemand drüber (so wie ich heute…)

Meines Wissens nach handelt es sich um sehr frühen Trachtenschmuck (so ca. 1790-1850) aus dem Raum des ehemaligen Habsburgerreiches (das kann durchaus in späteren Zeiten familiär bis nach Schlesien "gewandert"/vererbt worden sein). Diese Ketten haben häufig ältere Münzen eingearbeitet (z.B. der eigene "Tauftaler" oder rein aus dekorativen Zwecken weil da schon eine "Maria", "Bavaria" etc. drauf abgebildet war und man das sehr hübsch fand, auch alte Pilgermedaillen etc.), spätere auch kleine Schaumgoldkreuze oder sonstiges "Gebammel". Gerne wurden Glassteine oder auch echte Granate oder "regionale Steine" eingearbeitet. Das Material ist meistens echtes Silber (800-850), manchmal auch 900 (altes Münzsilber).

Getragen wurde das von Frauen zu Festtagen oder zum Kirchgang (Festtage und Kirchgang waren religiös geprägt, daher auch die Kreuze etc.). Es wurde mit einem Stoffband (oder einer kurzen Kette) im Nacken verschlossen, gelegentlich auch auch dem Mieder aufgenäht (Festtagstracht).

Zur Herkunft: vom (heutigen) nördlichen Ungarn bis Wiener Raum und Tschechien/Böhmen ist da alles möglich, jedenfalls sehr wahrscheinlich katholisch und "Habsburg". ;-)

Wert? Bei Ebay wird so etwas für um die 200 Euro verscherbelt, aber eigentlich sind die Sachen viel zu selten und zu interessant, um sie für diesen Preis herzugeben.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #19
@Pinguin,
find ich sehr nett von Dir, dass Du gute Infos beiträgst.
Das wird bestimmt von interessierten Leuten gelesen.
Du kannst gern in alten Threads stöbern und was dazu schreiben, so oft Du magst.
katinkajutta
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katinkajutta

 ·  #20
katinkajutta
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katinkajutta

 ·  #21
Zitat geschrieben von Pinguin
Auch wenn dieser Thread inzwischen uralt ist, vielleicht stolpert ja doch mal wieder jemand drüber (so wie ich heute…)

Meines Wissens nach handelt es sich um sehr frühen Trachtenschmuck (so ca. 1790-1850) aus dem Raum des ehemaligen Habsburgerreiches (das kann durchaus in späteren Zeiten familiär bis nach Schlesien "gewandert"/vererbt worden sein). Diese Ketten haben häufig ältere Münzen eingearbeitet (z.B. der eigene "Tauftaler" oder rein aus dekorativen Zwecken weil da schon eine "Maria", "Bavaria" etc. drauf abgebildet war und man das sehr hübsch fand, auch alte Pilgermedaillen etc.), spätere auch kleine Schaumgoldkreuze oder sonstiges "Gebammel". Gerne wurden Glassteine oder auch echte Granate oder "regionale Steine" eingearbeitet. Das Material ist meistens echtes Silber (800-850), manchmal auch 900 (altes Münzsilber).

Getragen wurde das von Frauen zu Festtagen oder zum Kirchgang (Festtage und Kirchgang waren religiös geprägt, daher auch die Kreuze etc.). Es wurde mit einem Stoffband (oder einer kurzen Kette) im Nacken verschlossen, gelegentlich auch auch dem Mieder aufgenäht (Festtagstracht).

Zur Herkunft: vom (heutigen) nördlichen Ungarn bis Wiener Raum und Tschechien/Böhmen ist da alles möglich, jedenfalls sehr wahrscheinlich katholisch und "Habsburg". ;-)

Wert? Bei Ebay wird so etwas für um die 200 Euro verscherbelt, aber eigentlich sind die Sachen viel zu selten und zu interessant, um sie für diesen Preis herzugeben.


Ich denke so eine Kette würde bei einer offiziellen öffentlichen Versteigerung mehr bringen, als bei ebay.

Eine sehr interessante Geschichte, Pinguin!
Pinguin
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Pinguin

 ·  #22
Ich hoffe das klappt mit dem Hochladen der Bilder….

Hier mal ein vergleichbares -wenn auch deutlich einfacheres Stück. Man sieht vor allem an der "Schleife" wo die beiden tropfenförmigen Elemente dranhängen sehr schön die Vermischung des alten, einfachen "geschmiedeten" Stils mit der damals neu aufkommenden Biedermeiermode. Möglich ist natürlich auch, dass diese Elemente später ergänzt wurden.

Trachtenschmuck hat eine eigene, ganz besondere Tradition. Man muss bedenken, dass Frauen in den bäuerlichen Kreisen nur wenig eigenen Besitz hatten- ihr Vermögen ging in das des Ehemannes über. Es lag daher nahe, soviel eigenes Geld wie möglich (und vor allem auch den symbolbewehrten Tauftaler) vor der Hochzeit in Schmuck anzulegen (der im Besitz der Frau verblieb). Daher hatten auch relativ arme Bauersfrauen (natürlich nicht die ganz armen!!!!) "überladenen" Schmuck. Je mehr Gebammel und Hängekram und Kettchen und Extrateile desto mehr konnte in Notzeiten auch einzeln "versetzt" werden- dann fehlte eben nur ein Kettchen und das wurde in "guten Zeiten" wieder ergänzt. Der Schmuck war die "eiserne Reserve", und es war praktisch -oder sogar notwendig- ihn Stück für Stück verkaufen zu können.
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Pinguin
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Pinguin

 ·  #23
noch mehr Bilder….
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katinkajutta
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katinkajutta

 ·  #24
stefanS
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stefanS

 ·  #25
hier in der gegend war das ähnlich,

die bauersfrau hatte nur ihr eiergeld. das federvieh waren ihr " reich " und der verkauf der eier ihr geld.
hier in der gegend wird immer noch von eiergeld geredet, wenn es darum geht das eine frau sich etwas kauft, von dem ihr mann keine ahnung hat
-habe ich mir vom eiergeld gekauft-

gruß
stefan
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