Hallo Aleydis,
das Goldschmiede- HANDWERK ist ein Beruf, der normalerweise nicht in Schulen, sondern in handwerklichen Ausbildungsbetrieben vermittelt wird. Der Ausbildung liegt das "Duale System" zugrunde. Das heißt, dass die Ausbildung zweigleisig erfolgt: Werkstätte und Berufsschule. Der Unterricht in der Berufssule erfolgt meist als Blockunterricht, ganztags.
Auch in der Lehrwerkstatt ist der 8-Stundentag die Norm. Die Ausbildungszeit erfolgt normalerweise ganztags, über einen Zeitraum von 3,5 Jahren. Verkürzte Lehrzeit auf 2,5 Jahre ist in besonderen Einzelfällen möglich. Nach Abschluss der Lehrzeit erfolgt eine Kenntnis- und Fertigkeitsprüfung zum Goldschmiedegesellen/gesellin. Nach drei-bis 5-jähriger Berufspraxis kann die Meisterprüfung abgelegt werden.
Der Goldschmiedebruf gehört dank der Schlafmützigkeit und der arroganten Ignoranz unserer Berufsverbände neuerdings nicht mehr zum Kreis der Handwerksberufe, die ohne den "Großen Befähigungsnachweis" (Meisterprüfung) ausgeübt werden dürfen, obwohl er der älteste und umfangreichste Metallberuf überhaupt ist. Es kann und darf sich heute jeder Möchtegern Goldschmied nennen und nach der Anmeldung bei der zuständigen HWK (Beiträge erpressende Zwangseinrichtung mit der Tarnbezeichnung Handwerkskammer, zu Nutz und Frommen der Kammerbediensteten) und dem damit verbundenen Eintrag in die Handwerksrolle seine mehr oder weniger qualifizierte Tätigkeit beginnen.
Als alleinerziehende Mutter hast Du sicherlich keine Möglichkeit diesen sehr umfangreichen Beruf in seiner ganzen Breite zu erlernen, was jedoch der Selbständigkeit, wie oben ausgeführt, in keinster Weise im Wege steht. Allerdings dürfen in diesem Fall keine Lehrlinge ausgebildet werden, dazu braucht man dann doch noch einen Befähigungsnachweis.
Also versuch es ganz einfach mal im Selbststudium, einen Anfang hast Du ja schon gemacht, und in diesem Forum hier, bist Du bestimmt gut aufgehoben und kannst immer wieder was fragen. Es gibt hier viele wirklich gute und hilfsbereite Leute. In den meisten Staaten der Welt, auch in Amiland ist dies die absolut normale Form des Berufseinstieges.
Gruß, Ulrich