Hallo nonprofana,
dazu kann ich nur sagen: Wer kann, der kann!
Es gibt unter diesen Leuten in und rund um Idar-Oberstein welche, die vollbringen Dinge, die mir unerklärlich sind und wohl auch bleiben werden.
Aber es hindert Dich doch niemand daran, der Sache direkt vor Ort auf den Grund zu gehen. Der einzige richtige Anprechpartner heißt in diesem Falle sicherlich Ripp. Also ran an den Speck! Aber wunder Dich nicht darüber, wenn es denn doch möglich sein sollte.
Immerhin werden in der ganzen Gegend dort die teuersten und besten Farbsteine der Welt geschliffen. Ich kann mir zumindest lebhaft vorstellen, dass "gewisse Qualitätskriterien" einfach Standard sind. Hab neulich einen Super-Safir von Faller aus Kirschweiler in der Hand halten dürfen, dem ich schon aufgrund seines Preises eine gewisse Hochachtung zollen musste. Natürlich hab ich ihn genau betrachtet, man will schließlich wissen was man vielleicht kaputt macht!
Dieser Stein jedenfalls, hielt in puncto Genaigkeit der Verarbeitung, einen Vergleich mit einem geschliffenen Diamanten absolut stand. Und der wurde definitiv unter Zuhilfenahme eines Lochbrettes gemacht.
Nun bin ich nicht der militante Lochbrettverfechter, aber es gibt offenbar Leute, die selbst damit einwandfreie Ware zaubern können. Und mal ganz ehrlich, wenn ich einen schönen Stein zum Schleifen gebe, ist es mir allemale lieber, wenn sich der Ausführende den Stein nach Kontakt mit den Scheiben, den Stein ansieht, weil er ihn einfach in der Hand hält und dies aus nämlichem Grund auch möglich ist. Bei den traditionellen Verfahren ist der Stein nämlich nicht fest eingespannt und verschraubt.
In Ceylon schleifen sie seit ewigen Zeiten auch mit Indexwerkzeugen. So sehen die Steine dann auch aus. Galerie für Galerie angelegt, ohne jedes Gefühl für das Material. Hauptsache die Farbe ist unten.
Sicher geht es auch anders, man sollte die Dinge halt nicht über einen Leisten scheren. Und so gibt es sicher hier wie dort Gute und Schlechte. Aber ich würde niemals etwas generell anzweifeln ohne den Ausführenden überhaupt zu kennen. Man kann immer wieder überrascht werden!
Wir arbeiten selbst mit CNC-Maschinen, wie hier fast jeder weiß. Aber deswegen entlasse ich doch nicht meine Leute, nur weil es einige Dinge gibt, die nach diesem Verfahren eindeutig besser gemacht werden können!
Die Frage muss ganz einfach umgekehrt gestellt werden: Was ist eigentlich von den vielen handwerklichen Anwendungen mit modernen Werkzeugen und Maschinen überhaupt möglich?? In meinem Betrieb fällt ein solcher Vergleich nicht besonders gut aus. Das wichtigste und vielseitigste, das genialste Werkzeug überhaupt, sind die Hände!
Und darüber täuschen auch keine, noch so präzisen und neuzeitlichen Geräte hinweg! Schlimm nur, dass dies immer mehr ignoriert wird!