Zunächst mal ist Schleiferei nicht gleich Schleiferei. Die Firma meines Großvaters, die noch bis in die 70er von meinem Onkel weitergeführt wurde, war auf Nephrit spezialisiert, Lochbretter werden zum facettieren benützt. Und Nephrit wird nun mal überwiegend nicht facettiert.
Wobei ich dann auch schon beim Thema der verwaisten Schleifereien bin. Das wurde, wie in vielen anderen Bereichen auch, schon in den 70ern durch vermehrte Importe aus Fernost ausgelöst. So wie auch bei der Firma unserer Familie. Insbesondere die Betriebe, die mit "günstigeren" Rohwaren gearbeitet haben waren davon betroffen.
Heute wird tatsächlich überwiegend fertig geschliffene Ware importiert und gehandelt. Wer verschlafen hat, sich ein Standbein mit dem Import und Handel zu schaffen, oder nicht eine andere Nische gefunden hat, existiert heute nicht mehr. Das hat aber nichts mit Schleifkunst sonder viel mehr mit Betriebswirtschaft zu tun.
Es gibt aber auch hier einige Betriebe, die auch seit Jahrzehnten schon, mit immer wieder weiterentwickelten Schleifrobotern fertigen. Diese Art der Fertigung bedingt aber einen großen Materialverlust, und ist daher nur für bestimmte Materialien rentabel. Beispielsweise braucht man immer die exakt gleiche Grundform, damit daraus ein facettierter Stein geschliffen werden kann. Eine Technik benutzt dafür eine Kugel, diese sind einfach maschinell herzustellen und somit ein günstiges Ausgangsmaterial.
Andererseits werden Einzelstücke auch immer noch am Lochbrett geschliffen. Die Schleifer mit denen ich bisher darüber gesprochen habe, sagen, ein Schleifer der damit umgehen kann, kann damit bei gleicher Präzision schneller Arbeiten, als mit einer Scheibe mit Winkelskala und Indexscheibe. Aber auch diese finden Einsatz
Es kommt eben immer darauf an, was zu machen ist.
Dass die Unternehmen hier auch das CNC-Zeitalter nicht verschlafen haben, und auch in entsprechende Entwicklungen investieren, zeigt ja die Maschine von Paul Wild. Auch die Maschinenbauer hier entwickeln und fertigen verschiedene Schleifgeräte für die CNC-Bearbeitung.
Dies wird sich in Zukunft bestimmt genau so durchsetzten wie im Goldschmiedebereich. Ist nur die Frage, ob dann in 30, 40 Jahren noch jemand fähig ist, einen Stein von Hand zu schleifen.
Und weshalb die, die ich gefragt habe, keine Lust habe sich hier zu äußern ?
Weil vielleicht nicht jeder Lust hat sich in Foren einzubringen.
Es ist ja auch leidig solche Diskussionen, die meist auf Halbwissen und eingefahrenen Meinungen beruhen, zu führen.
Gegen eine fachliche Diskussion ist, denke ich, auch nichts einzuwenden. Aber die fachlichen Auskünfte, z.B. von Heinrich ignorierst du ja einfach.
Keine Ahnung was du für ein Problem mit Idar-Oberstein hast.
Wenn dir die Steine, die hier geschliffen werden, nicht gefallen, kauf halt wo anders.
Wenn dir eine Aussage in einer Zeitung nicht passt, schreib einen Leserbrief oder Lach darüber.