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Ungewöhnliche Niello-Vase

 
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Heinrich Butschal
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Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #16
Hallo Werner,

Du stellst viele Überlegungen an, die alles offen lassen und nicht weiter bringen. Eine Zuordnung zu Zeit und Ort ist ohne vollständige, prüffähige und lückenlose Papiere nur über Stil und Machart möglich. Nicht über Kalkulationen von Dritten.

Und noch etwas, die Erfahrung eines Fachmannes ist für andere nicht zwingend schlüssig, muss sie auch nicht sein. ;-)
Werner
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Werner

 ·  #17
Hallo Heinrich,

da hast Du sicherlich Recht. Ich hatte mir da wohl etwas zu viel vorgenommen. Ich akzeptiere, daß Du mir nicht ins Reich der Spekulationen folgen willst, auch wenn logische Schlussfolgerungen im gemeinen Leben durchaus hilfreich sein können Das Internet ist ja schon klasse, aber alles kann es halt doch nicht. Irgendwie auch beruhigend, daß der persönliche Kontakt wohl noch für lange Zeit unentbehrlich bleibt.

Ich habe vorhin versucht noch einige Detail-Aufnahmen der nicht polierten Rückseite zu machen, um möglichst die Arbeitsspuren deutlich zu machen. Die will ich Euch dann letztlich doch nicht vorenthalten. Vielleicht interessiert es ja noch jemanden.

Sehr problematisch mit meiner kleinen Kamera und weitgehernder Foto-Talentfreiheit 8) Ich hab die Bilder in relativ hoher Aufllösung erstellt und dann die Teilbereiche ausgeschnitten. Trotzdem sehr schwierig für mich es scharf zu bekommen.

Die ersten beiden Bilder können vielleicht einen ungefähren Eindruck vermitteln. Am schärfsten ist immer noch die 3. Aufnahme die ich mit dem Mikroskop in 10-facher Vergrößerung gemacht habe. Aber da stimmen die Farben nicht. Darum habe ich den gleichen Ausschnitt noch einmal normal fotografiert - natürlich wieder unscharf, aber dafür stimmen die Farben in Bild 4 wieder einigermaßen.

Auf einigen Bildern kann man wohl ungefähr die Art der, sonst unter dem Niello verborgenen, Meissel-Arbeiten erkennen. Aber auch, daß an manchen Stellen die schwarze Niello-Schicht von allein weggeplatzt zu sein scheint. Das ist auf der Rückseite an ziemlich vielen Stellen zu finden, kann ich aber nicht alles darstellen ohne den Server zuzumüllen.

Ich werde nächste Woche noch versuchen mir Gewissheit über das Material zu verschaffen. Wenn das was Neues ergibt lasse ich es Euch wissen.

Vielen Dank auch noch an Olya für das Bild der russischen Vase. Ich gebe gern zu, daß die Ornamente für mich schon irgendwie ziemlich verwandt aussehen, obwohl die ja mit Sicherheit in der Zeit 1960-1970 hergestellt wurde.

Gruß aus dem Sauerland und schönes Wochenend allen,
Werner
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Werner
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Werner

 ·  #18
Ihr werdet es gemerkt haben, die Bilder sind in genau umgekehrter Reihenfolge auf dem Server abgelegt worden.

Sorry,
Werner
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
pitbum
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pitbum

 ·  #20
Hallo Werner,
die Vase lässt mich nun auch schon ein paar Tage nicht los. Die Herstellungsart lässt in der Tat auf Russland oder den vorderen Orient schliessen. Ich denke auch, dass das Stück alt ist. Mein Tip ist um 1910 bis 20, das werde ich auch gleich noch begründen. Zunächst einmal darf man nicht vergessen, das die Handwerker, die eine derart aufwendige Arbeit beherrschen ja nun nicht ausschliesslich im Stil ihrer eigenen Kultur gearbeitet haben, sondern durchaus auch in Stilen anderer Kulturen, sprich für lukrative Märkte, besonders für die europäischen. Die Chinesen haben schon seit dem 16.Jh. grossenteils ihr Porzellan für den Export hergestellt und seit dem 19.Jh. auch versucht den hiesigen Geschmack zu treffen. Money makes the world go round.
Zur Zeiteinschätzung folgendes. In Metall kenne ich solche Arbeiten nicht, aber in Glas und das auch durchaus mit ähnlich floraler Ornamentik, wie auch mit dieser besonderen ausladend kelchigen Form. Wenn möglich, schau die mal Vasen der Fachschule Steinschönau an, aus der Zeit um 1910-15. Bilder stell ich lieber nicht rein, sonst gibt es wieder was auf den Deckel. Aber als Beispiel nenne ich mal das Buch: Sammlung Bröhan Bd.1, S.210 f.f.
Beste Grüsse
pitbum
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