Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Frage bezüglich Herstellungsverfahren

 
  • 1
  • 2
BassD
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 04 / 2010

BassD

 ·  #16
@ Edelstein

haben wir schon versucht. Allerdings rennt man da gegen Betonwände. Es will so gut wie keiner etwas damit zu tun haben wenn es um die Produktion von Orden und Ehrenzeichen geht. Deumer habe ich kontaktiert. Wissen angeblich von nichts. Genau so wie sich andere Hersteller. Einzige rühmliche Ausnahme ist Hr. Assmann von der gleichnamigen Firma. Allerdings gibt es die Firma Assmann schon lange nicht mehr und Hr. Assmann war mehr Kaufmann als Techniker. Aber Hr. Assmann ist wirklich bisher der einzige gewesen der der ganzen Thematik aufgeschlossen gegenüber steht und uns geholfen hat. Wenn jemand eine Firma kennt oder gute Verbindungen zu einer solchen Firma hat und einen entsprechenden Kontakt vermitteln könnte wäre ich sehr dankbar. Ich kann ja mal die Firmen einstellen die aus Pforzheim und Idar-Oberstein kommen und zu Kriegszeiten Orden und Ehrenzeichen hergestellt haben.

@dicey

Also meist reicht ein guter Scan der Vorder- u. Rückseite um die Originalität zu bestimmen. Mit den Expertisen ist das so eine Sache. Soweit ich weiß gab es nur Hr. Nimmergut als gerichtlich anerkannten Sachverständigen für Orden und Ehrenzeichen. Aber Hr. Nimmergut macht das nicht mehr und ich bin jetzt gerade überfragt ob es einen Nachfolger gibt. Ansonsten gibt es viele Militaria Händler die auch Expertisen erstellen. Manche Händler haben einen guten Ruf und deren Expertisen werden in der Sammlerwelt respektiert, andere sind das Papier nicht wert auf das sie gedruckt wurden. Um was für eine Auszeichnung hat es sich denn gehandelt?

Gruß

Basti
Adrian Weber
 
Avatar
 

Adrian Weber

 ·  #17
...
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #18
Hallo Basti,

ich kann gut nachvollziehen warum bei Deiner unklaren Anfrage die Firmen mauern.

Was willst Du genau wissen und hilfsweise wozu willst Du es wissen?

Das fehlt bei Deiner Anfrage. Bei den zwei Zeichen die Du vorgestellt hast, sieht man das sie zwar von recht gleichen aber nicht derselben Stanze gefertigt worden sind. Auch wenn man berücksichtigt das eines der Zeichen stark abgenutzt ist und dadurch die erhabenen Stellen sich deutlich verbreitert haben.

Du hast ja schon selbst geschrieben das verschiedene Firmen an der Prägung mit eigenen Stanzen beteiligt waren. Damit wären die geringen Unterschiede gut erklärt.


Was fehlt denn dann noch?
BassD
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 04 / 2010

BassD

 ·  #19
Hallo Heinrich,

es kann gut sein das meine Anfragen vielleicht nicht so präzise sind. Das liegt halt daran das ich nicht vom Fach bin und sicherlich bestimmte Dinge einfach nicht so gut beschreiben kann oder vielleicht auch mal was durcheinander bringe. Aber ich versuche es noch einmal. Wobei es weniger meine vielleicht nicht einwandfreien Fragen sind weshalb die Firmen mauern sondern, weil vielfach einfach niemand etwas mit der Zeit von 1939 - 1945 zu tun haben möchte. Selbst Fragen zur Firmengeschichte werden nicht beantwortet.

Zum Hintergrund. Für viele Sammler ist es wichtig zu wissen von welchem Hersteller ein unmarkiertes Stück stammt. Diese Zuordnungen werden meist mit markierten Stücken gemacht. Ist ein unmarkiertes Stück mit einem markierten Stück zu 100% identisch passt das auch meist. Womit wir ein Problem haben ist aber das wir wissen das z.B. das Münzamt Wien als Hauptlieferant die Prägewerkzeuge für das Verwundetenabzeichen für andere Firmen hergestellt hat. Sind diese Stücke nicht mit einer Herstellermarkierung versehen ist es unserer Meinung nach nicht möglich diese Stücke einem Hersteller zuzuordnen da die Stücke unserer Meinung nach alle identisch sind. Daher meine Frage ob es möglich ist eine 1:1 Kopie zu fertigen.
Folgendes Beispiel. Die Firma Steinhauer & Lück wurde bisher immer als der "Big Player" für Orden und Ehrenzeichen angesehen. Die Anzahl der Varianten für einzelne Orden die angeblich von Steinhauer & Lück stammen sollen steht in keinem Verhältnis wenn man sich die Produktionsmöglichkeiten der Firma zur damaligen Zeit anschaut. Abgesehen davon das es mir betriebswirtschaftlich unlogisch erscheint von einem Abzeichen zig Varianten herzustellen wenn es doch viel einfacher ist ein vorhandenes Prägewerkzeug zu kopieren. Der Beweis das S&L nicht so der große Hersteller sein kann hat sich vor ein paar Tagen gezeigt. Es gibt Schriftverkehr aus dem hervor geht das die Firma S&L bei der Firma Wissmann in Pforzheim die Prägewerkzeuge bestellt hat und nicht selbst hergestellt hat. Wenn eine Firma wie S&L das macht wird es sicherlich auch zig andere Firmen gegeben haben die dort ebenfalls bestellt haben. Die Frage ist jetzt ob die Prägewerkzeuge von Wissmann alle zu 100% gleich sind oder ob so etwas nicht möglich ist. Wären die Prägewerkzeuge gleich, dann wäre es auch nicht möglich unmarkierte Stück einem Hersteller zuzuordnen, weil einfach eine unbekannte Anzahl von Firmen in Betracht kommen können. Das gleiche ist bei folgendem Szenario. Die Firma XY bekommt den Auftrag 50.000 Verwundetenabzeichen zu fertigen. Prägewerkzeug wird erstellt, die ersten 10.000 Stück sind fertig und das Prägewerkzeug geht kaputt. Warum auch immer. Unsere Überlegung ist das man dann von der Urform ein neues Prägewerkzeug erstellen kann und die dann hergestellten restlichen 40.000 keinen Unterschied zu den bereits hergestellten 10.000 aufweisen. Ich kann leider nicht sagen wie hoch die Toleranzgrenzen damals waren und ab wann man von einem neuen/anderen Prägewerkzeug sprechen kann oder ob die geringen Abweichungen nun einmal vorkommen. Akzeptiert man geringe Toleranzen (augrund von mir nicht bekannten Einflüssen) dann ist es meiner Meinung nach nicht möglich unterschiedliche Hersteller zu identifizieren. Aber an dieser Stelle fehlt mir einfach das Wissen ob so etwas möglich ist.

Ich hoffe ich konnte meine Fragen ein wenig erklären und zeigen worauf ich hinaus will.

Gruß

Basti
Mario Sarto
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 2163
Dabei seit: 10 / 2006

Mario Sarto

 ·  #20
Hallo Basti, nur ein Gedanke - hast Du es schon mal bei WMF versucht. Ich weiß nicht, ob die in der Rangliste der Abzeichen- und Ordenhersteller vertreten sind - vom Werkzeugbau haben sie jedenfalls Ahnung. Möglicherweise hatten sie zu der Zeit schon die Kapazitäten...
Edelstein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1583
Dabei seit: 07 / 2008

Edelstein

 ·  #21
Schade, dass du gerade bei D. gegen die Wand rennst, denn die haben nachweislich Orden für die Wehrmacht hergestellt.
Vielleicht hilft ein Trick: In der örtlichen Zeitung eine Kleinanzeige aufgeben und darin Zeitzeugen (Rentner der Firma) suchen um die Geschichte aus 1. Hand zu erfahren. Gerade die Alten freuen sich oft sehr, wenn sie etwas erzählen dürfen.
BassD
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 04 / 2010

BassD

 ·  #22
@MaSa

WMF ist bisher weder als Lieferant für die Präsidialkanzlei bekannt noch als Mitglied der Leistungsgemeinschaft deutscher Ordenshersteller - LDO. Von daher halte ich es eher für unwahrscheinlich das WMF Orden und Ehrenzeichen produziert haben. Soweit ich weiß war WMF andersweitig für die Rüstungsproduktion eingesetzt.

@Edelstein

Ein Mitarbeiter von Deuma hat sich mal am Telefon verquatscht. Die wissen noch genug. Ich sollte dann noch mal eine e-mail an die Geschäftsführung schreiben. Keine Reaktion. Habe dann noch einmal angerufen und man teilte mir mit das man zu diesem Thema keine Auskunft geben würde. Aber das mit der Kleinanzeige ist eine gute Idee. Danke
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #23
BassD
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 04 / 2010

BassD

 ·  #24
Ich bin Sammler. Habe mich aber neben dem Sammeln von Orden und Ehrenzeichen auch mit den Herstellern, deren Firmengeschichte, der Leistungsgemeinschaft Deutscher Ordenshersteller etc. beschäftigt.

Für manche reicht es zu wissen ob ein Stück original ist oder nicht, andere wollen noch den Hersteller wissen. Neben diesen Aspekten finde ich es auch interessant sich mit der Firma zu beschäftigen und auch ein Gespür dafür zu bekommen wie damals gefertigt wurde etc. Ich geb aber zu das ich zu den Fertigungstechniken etc. so gut wie gar nichts sagen kann. Daher auch meine Anfrage hier im Forum.

Gruß

Basti
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33943
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #25
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #26
Hallo Basti,

Du hast sicher Recht mit der Annahme eines Masterwerkzeuges. Durch den Härtevorgang und das anschließende Feinbearbeiten, ist es sicher zu kleineren Abweichungen gekommen.

Was nun die beiden Teile angeht, so bin ich der Meinung, dass das linke der beiden, aus einem recht guten Werkteug stammt, während die linke Plakette mit einem Werkzeug gemacht wurde, welches meiner Ansicht nach eine Mehrfachkopie ist. Wahrscheinlich wurde es auch mehrfach nachgearbeitet und auf die Schnelle repariert. Das hatten die Jungens Stress. ;-)
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #27
Mein Zugang zu diesen Dingen bestand damals über die Fa. Gebr. Schmidt. Metallwarenfabrik in Idar-Oberstein, Stadteil Oberstein. Dort in der Austraße, oder besser "Auf der Au" stand die historische Fertigungsstätte für viele derartige Dinge. Leider existiert die Firma nicht mehr, sie fiel einem Großfeuer zum Opfer. Heute werden nur noch Kunststoffartikel hergestellt und von den "Alten" lebt niemand mehr.

Überhaupt ist durch die Entwicklung in Fernost die Zahl der Metallverarbeitenden Betriebe stark geschrumpft. Es gibt kaum noch welche. Und die, die tatsächlich bis heute weiter gemacht haben, stehen in fast allen Fällen vor einem unlösbaren Nachfolgerproblem.

Es wird sich in den kommenden Jahrzehnten bitter rächen, dass hier in Old Germany keine Fachleute mehr vorhanden sind, dass alles in China und Co gemacht wird, weil der Handel nun mal viel bequemer ist.

In nicht allzu langer Zeit werden wir uns nicht mehr selbst versorgen können weil Fähigkeiten und Kenntnisse mit den Alten gestorben sind. Und dann werden unsere Freunde aus Fernost den Sack zu machen! Wenn es nicht so tragisch wäre, dann könnte ich direkt darüber lachen, denn eine derartige Kurzsichtigkeit wie hier praktiziert wird, wie sie von unserer Regierung gutgeheißen wird - so viel Dummheit kann und wird nicht ohne schlimme Folgen bleiben! Und dann wird es heißen: Es war einmal ein Land, da....Schade, wir waren mal gut!
Adrian Weber
 
Avatar
 

Adrian Weber

 ·  #28
...
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #29
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0