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Platin Schmuck, Platin Trauringe

 
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #16
Zitat geschrieben von pt-interessiert
as ist an dieser Aussage dran?
Zitat
Natürlich können auch Eheringe aus Platin einen Kratzer bekommen, aber im Gegensatz zu Gold wird dabei nur die Masse verschoben und geht nicht verloren.
So, wie das Zitat lautet, ist der darin wiedergegebene Sachverhalt falsch. Mit ein wenig Nachdenken kommt man dann auch schnell darauf, dass die Trauringe irgendwie hergestellt werden müssen. Würde es sich so verhalten, wie in dem Zitat angegeben, könnte man Trauringe aus Platin ausschließlich im Gußverfahren herstellen, die Politur könnte nur per Druck erzeugt werden, die Löcher für Edelsteine müssten per Laser "gebohrt" werden usw.
Das ist natürlich Quatsch. Platin und Platinlegierungen lassen sich in der Regel wie andere Edelmetalle auch bohren, feilen und schleifen.

Allerdings ist der Aufwand um einiges höher. Der Vergleich, bei dem zwei identische Schmuckstücke hergestellt werden - eines aus einer Platinlegierung und eines aus einer Goldlegierung - kommt der Realität schon sehr nahe. Für das aus Platin muss man den zweieinhalb- bis dreifachen zeitlichen Aufwand rechnen, um den gleichen Fertigungsgrad des goldenen Stückes zu erreichen.

Dies liegt an der besonderen mechanischen Eigenschaft des Platins - es ist duktil. Es "schmiert" ein wenig bei der Bearbeitung. Daher kommt die Mär von der niemals weniger werdenden Masse eines Platinschmuckstücks. Wahr ist, das auch Platin und seine Legierungen im Gebrauch "weniger" werden, also an Masse verlieren. Im Vergleich zu anderen Schmucklegierungen aber sehr viel langsamer (bei identischem Gebrauch).
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 ·  #17
Dass bei Platin nichts verloren geht, stimmt?
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 ·  #18
Sorr, habe den letzten Beitrag nicht gesehen!
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #19
Das ist mal ein interessanter Thread. Mir ist aufgefallen, dass in den meuisten betrieben (auch in meinem) Platin möglichst nicht verarbeitet wird. Viele Meister haben irgendwie Angst davor, etwas falsch zu machen. Da ich ja wissensdurstig bin, finde ich das sehr schade, denn wo im Privatleben begegnet mir schon mal Platin zum ausprobieren. Haben wir eine größere Reperatur mit Platin zu machen, dann schicken wir sie zum spezialisten.

Ich hab inzwischen so viel unterschiedliches zur Bearbeitung von Platin gehört, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich das jetzt anfangen würde. In der schule habe ich gelernt, dass man für Platin extra Werkzeug braucht, dass auch getrennt aufbewahrt werden sollte, stimmt das? Außerdem sollte die Polierschwabbel für Platin auch nur für Platin benutzt werden.

Und was ich auch nicht wusste, dass unterschiedliche Pt-Legierungen so unterschiedliche Eigenbschaften haben. Ich bin schon versucht mir das Buch Praktikum: Platinschmieden zu besorgen...

Noch etwas, ich hab gesehen, es gibt Platinlot, funktioniert das? Wie verhält es sich, mit welcher Flamme lötet ihr da?
Oder schweißt ihr Platin nur? Mit Hydrozon, mit Laser?
Lässt es sich gut verformen?
Ich bin sehr neugierig auf dieses Material und würde sehr gerne mal damit arbeiten.
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 ·  #20
Ein bischen spitzfindig wuerde ich dieses Verhalten "Tradition im Handwerk" nennen.
Es gibt nicht wenige Uhrmacherkollegen die heute noch mit mittlerweile total veralteten Methoden und Werkzeugen sich einen zurechtfrickeln.
Es werden auf sogenannten Drehstuehlen Unruhwellen zurechtgekratzt, professionell gehaerteter Stahl wird ausgeglueht, damit er mit Museumswerkzeug zu bearbeiten ist, dann wird er mit 200 Jahre veralteten Verfahren wueder irgendwie hart gemacht......
Und wer da anders arbeitet, dem sagt man, wie mir, schonmal nach, er verunglimpfe Generationen von Uhrmachern.
Dabei stimmt das nicht. Herr Breguet hatte keine anderen Moeglichkeiten.
Das aber als Grund zu nehmen, heute so weiter zu machen, ist einfach Unsinn, oder eben "Handwerkstradition".

Karlo
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
Zitat geschrieben von AlisaVéronique

Ich bin sehr neugierig auf dieses Material und würde sehr gerne mal damit arbeiten.

Dann sieh doch mal zu, daß Du in Ahlen einen Platinverarbeitungskurs mitmachst. Hab ich auch gemacht. Das war sehr interessant. Nur das "Spielmaterial" ist halt n bissi teuer ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Das ist mal ein interessanter Thread. Mir ist aufgefallen, dass in den meuisten betrieben (auch in meinem) Platin möglichst nicht verarbeitet wird. Viele Meister haben irgendwie Angst davor, etwas falsch zu machen. Da ich ja wissensdurstig bin, finde ich das sehr schade, denn wo im Privatleben begegnet mir schon mal Platin zum ausprobieren. Haben wir eine größere Reperatur mit Platin zu machen, dann schicken wir sie zum spezialisten.
Das ist ja auch ganz gut so, :-)


Zitat geschrieben von AlisaVéronique


Ich hab inzwischen so viel unterschiedliches zur Bearbeitung von Platin gehört, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich das jetzt anfangen würde. In der schule habe ich gelernt, dass man für Platin extra Werkzeug braucht, dass auch getrennt aufbewahrt werden sollte, stimmt das? Außerdem sollte die Polierschwabbel für Platin auch nur für Platin benutzt werden.
Bisher kenne ich das nur aus jüdischen Küchen das Fleisch und Milch getrennt aufbewahrt und mit verschiedenem Gerät verarbeitet werden soll. Aber Platin und Gold mit getrenntem Werkzeug zu bearbeiten hat schon etwas, schwer religiöses.


Zitat geschrieben von AlisaVéronique


Und was ich auch nicht wusste, dass unterschiedliche Pt-Legierungen so unterschiedliche Eigenbschaften haben. Ich bin schon versucht mir das Buch Praktikum: Platinschmieden zu besorgen...
Gute Idee


Zitat geschrieben von AlisaVéronique


Noch etwas, ich hab gesehen, es gibt Platinlot, funktioniert das?
Wie Loten eben nur muss es deutlich heißer werden.


Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Wie verhält es sich, mit welcher Flamme lötet ihr da?
Gas + Sauerstoff


Zitat geschrieben von AlisaVéronique

Oder schweißt ihr Platin nur?
Hmmm, das ist wegen der insgesamt hohen Temperaturen und der Beobachtung nur mit Schweißerbrille deutlich schwieriger als mit Gold. Ich ziehe löten vor, zumindest wenn wir mit der Flamme arbeiten.


Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Mit Hydrozon,
Für feine Objekte super.


Zitat geschrieben von AlisaVéronique
mit Laser?
klar geht auch, ich habe einen PUK, der geht auch dafür und spart viel Arbeit.


Zitat geschrieben von AlisaVéronique

Lässt es sich gut verformen?
Ja


Zitat geschrieben von AlisaVéronique

Ich bin sehr neugierig auf dieses Material und würde sehr gerne mal damit arbeiten.
Na dann los und nicht gezögert. :-)
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #23
@Heinrich und tatze-t:
Ihr habt schon recht, ich solle es einfach mal versuchen. Doch vllt habt ihr inzwischen mitbekommen, dass ich noch Auszubildende bin. Wie meine Finanzen so aussehen, könnt ihr euch deswegen sicher denken. Solche Kurse sind sehr teuer. Ich denke ich würde es dann erstmal mit Buch und etwas Material versuchen...so in zwei Jahren ^^ ;-)
Immerhin hab ich noch das Glück, bereits einer komplette Werkstatt mein eigen nennen zu dürfen, das heißt, größere Anschaffungen muss ich nicht mehr tätigen.

Ich hab hier auf ein paar nützliche Tipps von den "Platinos" gehofft, bevor ich 10 Gramm versaue.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
Meine Fortbildung wurde von meinem Papa finanziert, da er für meine Mutter ein Geschenk zum 40. Hochzeitstag brauchte. Von daher war das Teststück schon gleich verplant und mußte mehr werden als nur vergeigter Edelschrott :D

Vielleicht kannst Du ja ähnlich zu einem Sponsor kommen ;-)
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #25
An Sponsoren mangelt es mir nicht gerade, aber ich möchte nichts anbieten, bei dem ich die Befürchtung habe, es könnte in die Hose gehen, und, was viel schlimmer ist, dass ich nicht ersetzen kann...Ich meine, meistens geht es dann nicht in die Hose, aber ich fühl mich nicht gerade wohl etwas zu vertreten, was ich gar nicht kann.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Ich hatte vorher auch noch nie mit Platin gearbeitet. Das war aber in dem Kurs kein Problem, denn man wurde durch den Kursleiter gut an die Hand genommen, daß bei keinem der Teilnehmer etwas schiefging. So ist dann bei mir ein hübscher schlichter Anhänger mit Feingoldeinschmelzung und Brillanten entstanden.

Geschweißt haben wir mit Hydrozon ohne Methyl, sprich so gut wie unsichtbare Flamme. Einen dünn ausgewalzten Blechstreifen vom Schmuckmaterial haben wir als "Stupflot" verwendet. Platinlot hatte ich zum Auflöten der Schlaufe ausprobiert, das sieht aber scheiße aus, weil das eine ganz andere Farbe als das Platin selber hatte (Platinlot ist ja meines Wissens eigentlich "nur" eine Palladiumlegierung). Vor dem Schweißen haben wir die Teile an einzelnen Stellen verpukt, daß das Schmuckstück beim Schweißen nicht auseinanderfällt. Das war mein erster und bislang letzter Kontakt mit einem PUK. Damals war der grade Highend und brandneu, der PUK 1 :-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #28
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Unter Erwartungsdruck Leistungen erbringen zu müssen ist aber eine gute Schule fürs Leben.

Da sagste was. Nur dann merkt man, wie effizient und organisiert man arbeiten kann :D
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #29
Zitat

Heinrich Butschal hat Folgendes geschrieben:
Unter Erwartungsdruck Leistungen erbringen zu müssen ist aber eine gute Schule fürs Leben.

Da sagste was. Nur dann merkt man, wie effizient und organisiert man arbeiten kann


Das stimmt auch wieder. Tatsächlich funktioniert es am besten, wenn man weiß, dass es einfach muss. Also gut, ich werde mich ins Ungewisse stürzen. Praktischerweise trägt meine Mutter fast nur Platinschmuck, vllt kann ich ihr das in nächster Zeit etwas schmackhaft machen...
Tilo
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Tilo

 ·  #30
üb doch mit Palladium
die optischen und Verarbeitungseigenschaften sind sehr ähnlich bei deutlich günstigerem preis
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