Goldschmiedeforum
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Preise Platinrohling?

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich wüßte gerne, was ein Goldschmiede bezahlen muss, wenn er einen solchen 950er "Platinstab" mit einem Gewicht von 25gr kaufen würde?

http://www.katrins-goldschmied…701773.jpg

Wo kauft man so etwas ein? Oder muss so ein Stab nochmal geformt werden und man kauft wirklich nur das reine Platin und die Zusatzstoffe und stellt den Stab dann selbst her?

Ich frage, da ich ein Angebot habe für einen solchen Stab aus 950er Platin mit Rest Wolfram mit Gewicht von 25gr.

Dies soll 2.150€ kosten.

Das scheint mir jedoch was viel, wenn ich mir die Preise an der Börse für Platin ansehe, deswegen hoffe ich, jemand kann mir eine realistische Einschätzung geben.

LG
Marie
Tilo
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Tilo

 ·  #2
der preis ist natürlich mit einem gewissen, aber nicht zu hohen aufschlag kalkuliert
von den kurskosten kann die kollegin wohl kaum existieren
Marie
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Marie

 ·  #3
Hallo Tilo,

dass hier was draufgeschlagen wird ist mir schon klar.

Wenn ich mir allerdings die Börsenpreise ansehe, dann kostet 1g Platin ca. 36€.

Wenn ich das mal 25gramm rechne komme ich auf 900€

Das sind aber keine 2.100€ :shock:

Ich finde eben als Laie, wenn man den Börsenkurs sieht diese Abweichung einfach ziemlich groß und mag eben wissen, ob der Aufschlag normal ist.

LG
Marie
Tilo
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Tilo

 ·  #4
der börsenpreis ist aber nicht das, was mann in kleinstmengen zahlt
http://www.allgemeine-gold.de/…etallkurse
sind wir schon bei 38/gr
dazu berechnet die firma, die die stäbe macht einen verarbeitungsverlust (3%?)
dazu die kosten fürs mischen mit wolfram und den stab machen
dazu die mehrwertssteuer!
und jetzt kommt der aufschlag, ohne den eine firma nicht existieren kann und ohne den das finanzamt liebhaberei unterstellen würde
und von den paar euro(?) für den kurs kann ne werkstatt nicht am laufen gehalten werden
Marie
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Marie

 ·  #5
Hallo Tilo,

ok, genau sowas habe ich gesucht, einen Anhaltspunkt, was es den Goldschmied kostet, bis er das Material so auf dem Tisch hat, damit ich dann sehe, was er an Aufschlag nimmt und ob das realistisch ist.

Das heißt also wir hätten Einkaufspreis von 950€, dann den Aufschlag von 3% sind 978,50€.
Das Mischen weiß ich jetzt nicht, was das kostet. 200€ ???

Sind wir bei 1.178,50€.

Plus Mwst. sinds dann 1.402€ ungefähr.

Dann wären es 750€ Gewinn.
D.h. fast so viel Gewinn wie Einkaufspreis, wenn ich es so sehe.

Ich kann mich natürlich vertun, wenn das Mischen mit Wolfram etc. teurer wäre...

Aber wenn du meinst, das ist so realistisch glaube ich dir das :-)

Lieben Dank für deine Hilfe!

LG
Marie
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ich sehe bei deiner rechnung aber 50%gewinn und nicht 100 (der nackige materialwert ist für die kalkulation irrelevant)

und ja, es ist durchaus üblich, was glaubst du denn, wie handel funktioniert?
jeder sanitärbetrieb hat aufschläge aufs material, auch wenn er die teure heizung bedarfsgerecht vom großhandel holt ohne eigene lagerkosten usw usf

im den meisten einzelhandelsbranchen sind die spannen noch höher, so funktioniert das
du kannst selbst gerne von den tollen spannen profitieren und nen laden aufmachen
wirst dich umkucken, wie wenig von den deutlichen aufschlägen in deine geldbörse wandert


du kannst ja auch komplett kaufen, keiner zwingt dich zum selbermachen="reichmachen" des kursanbieters
Marie
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Marie

 ·  #7
Hallo Tilo,

ich spreche doch nirgends vonn 100% Gewinn :shock:

Ich will ja auch gar nicht den Aufschlag verteufeln oder so, mir ist natürlich klar, dass Handel so geht.

Aber es gibt ja überall schwarze Schafe und als Laie ist man ja jedem Wissenden quasi ausgeliefert.

Und genau so wie ich bei einem Maler verschiedene Angebote einhole möchte ich eben auch hier wissen, ob die Spanne im Durchschnitt liegt oder überzogen ist.

Gerade um ja zu sehen, ob ich kaufe oder selbst mache :D

Also bitte nicht angegriffen fühlen, ich schätze das Handwerk Goldschmiedekunst ja selbst sehr, ich möchte eben nur nicht von jemandem über den Tisch gezogen werden, der dann nachher die ganze Bracnhe bei mir schlecht machen würde damit.

LG
Marie
Tilo
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Tilo

 ·  #8
hä?
>ich spreche doch nirgends vonn 100% Gewinn

doch, einen beitrag vorher

>D.h. fast so viel Gewinn wie Einkaufspreis, wenn ich es so sehe.

ich fühle mich nicht angegriffen, sage nur deutlich was sache ist
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Zitat geschrieben von Marie
....
Gerade um ja zu sehen, ob ich kaufe oder selbst mache :D
....


Hallo Marie,

Deine Rechenarbeit nützt Dir nichts weil Du Kalkulationen von anderen nachprüfen willst. Das ist eigentlich völlig egal für Deine Entscheidung ob hier mit 10% oder 1000% kalkuliert wurde.

Wenn Du Die oben genannte Entscheidung treffen willst musst Du vergleichen was Dich ein solcher Stab kostet wenn Du Ihn kaufst oder welchen finanziellen Aufwand Du hast wenn Du ihn selbst herstellst.

Dann könntest Du nachforschen ob Du den Stab irgendwo billiger bekommst und was dann der Kurs bei der Goldschmdiedin kostet wenn Du Dein eigenes Material mitbringst.
Möglicherweise kommst Du dann netto aufs Gleiche, aber Vergleichen kostet ja nichts.
Marie
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Marie

 ·  #10
Hallo,

ja, das war auch mene Denke, einfach mal fragen, was so ein Stab kosten würde um dann zu sehen, ob das ungefähr hinkommt.

Ich habe zwar schon bei einigen Scheidanstalten geschaut, aber keine Info dazu so richtig gefunden.

Daher dachte ich, vielleicht kann ein Goldschmied hier mir sagen, was er dafür ungefähr berechnen würde, also für den Platinstab, um zu sehen, ob das so hinhaut.

LG
Marie
Tilo
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Tilo

 ·  #11
ok, dann biete ich dir den stab hiermit für 2151 euro anzzgl. porto ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Edelstein
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Edelstein

 ·  #13
Die Rohlinge, sei es als Draht, Stab oder Blech bekommst du schon für 38 - 45 Euro /g bei einschlägig bekannten Lieferanten. Und dann? Hast du eine Werkstatteinrichtung um Platin weiter zu verarbeiten? Auch die kannst du kaufen, mit allem Drum und Dran schätze ich mal (für zu Hause) bist mit 3-4000 Euro gerade so dabei. Oder du gehst mit dem Rohmaterial zu einem Kurs, wo diese Werkzeuge vorhanden sind. Der Kursleiter hat dann schon mal das teure Werkzeug gekauft, muss Werkstatt-/Ladenmiete bezahlen, Strom, Wasser, Gas, ....
Weiterhin arbeitet er/sie ja auch einige Stunden mit dir und verrechnet einen kleinen Stundenlohn. Nicht zu vergessen der Posten Finanzamt, um den kommt er nicht rum.

So in etwa setzt sich der Preis zusammen. Willst du nur das Rohmaterial, dann bekommst du das natürlich fast zu deinen recherchierten Preisen - die Scheideanstalten rechnen dann oft noch einen Mindermengenzuschlag für Privatkunden, die eh nur einmal was kaufen.

Wo also willst nun sparen?
Freak
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Freak

 ·  #14
Noch kleine Anmerkungen zu Edelsteins Beitrag:

Dort, wo ich z.B. (und somit auch Du) das Material in dieser kleinen Menge noch relativ günstig beziehen könnte, ist die maximale Blechstärke 2,0 bei Platin mm -> der fertige Ring ist dann nicht mal so stark.
Ich käme da schon auf 1566€ für das Platin für die 2 Ringe in ~ 2,0 mm.
Soweit ich solche Hobby-Werkstätten kenne, darf man meist gar nicht mit mitgebrachtem Material arbeiten, eben weil die diversen Nebenkosten mit der Kursgebühr bei weitem nicht abgedeckt sind und auch irgendwie hereinkommen müssen. Fängt schon beim Schmirgelpapier an. Die dickeren Brocken hat Edelstein schon beschrieben.
Auch könnte ich mir vorstellen dass eine Goldschmiedin letztlich nicht gerne die Verantwortung für unbekanntes Material übernimmt. Ich habe schon Kursteilnehmer mit alten Goldplomben ankommen sehen.
Wenn schon selbst machen dann ein eigenes Design das es nicht fertig zu kaufen gibt. So einfach ist dieses nicht, jedenfalls nicht für Anfänger. Da gibt es immer das Bild zum Vergleich.
Ausser die Goldschmiedin macht einen Großteil der Arbeit für Euch, und dann wäre der Preis wirklich sehr günstig.

LG Sylvia
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Hallo zusammen,

ich finde, dass hier eine Menge Infos gegeben werden, die von Marie so gar nicht verstanden werden können, da sie nicht vom Fach ist. Das Folgende sollte man auch wissen, sonst ergibt sich zu schnell ein schiefes Bild:


Es ist für die meisten Werkstätten nicht möglich, Platin zu schmelzen und dabei eine weiterverarbeitungsfähige Qualität zu erreichen.
Platin wird von den Scheideanstalten als Blech oder Draht geliefert.
Bei den Scheideanstalten können nur gelistete Kunden beziehen.
Reste müssen im Allgemeinen zum Recycling in die Scheideanstalt geschickt werden.
Die Wiederaufarbeitung ist erheblich teurer als bei Gold.
Um ein für die Verarbeitung geeignetes Profil herzustellen, muss das Material zugerichtet werden. Die geschieht durch Walzen, meist von 4 oder 6mm starken Vierkant-"Drähten". Es können jedoch auch von Blechen, geeignete Streifen abgeschnitten werden (bis 2 mm)
Lässt man sich dickere Bleche von der Scheideanstalt zurichten, oder Drähte in die benötigten, maßgenauen Profile umformen, kann das bis zu einigen hundert Euro an Faconkosten mit sich bringen.

Ich denke mal, dass diese Informationen wichtig sind, um die Situation richtig beurteilen zu können.
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