Am Anfang ist immer das Loch... Ich bohre mir daher immer erst einmal ein Loch. Dann ist das mit der Kalette auch nicht mehr so kritisch. Mein Loch erweitere ich mit einem Kugelfräser in passender Größe (etwas kleiner als der Stein). Dabei taucht der Fräser bis zur Hälfte, alo bis zum "Äquator" ein. Nun drücke ich den Fräser ein ganz kleines Bisschen über den "Äquator" in das Bohrloch , ziehe ihn raus und reinige das Bohrloch grob von den Spänen.
Durch Auflegen des Steins sehe ich, ob das Loch noch erweitert werden muss. Meist ist das der Fall. Fräser wieder in das Bohrloch, aber nicht mehr nach unten belastet, sondern horizontal im Kreis geführt. So werden nur die Ränder des Bohrloches bearbeitet. Wenn der Stein passt, kann er in das Loch praktiziert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass er nicht zu hoch sitzt. Die richtige Höhe ist erreicht, wenn sich die Oberfläche des Ringes, bzw. der Fassung, etwa auf halber Höhe zwischen der Tafel und der Rondiste befindet. Achtung, etwas zu tief ist besser, als etwas zu hoch! Nun nehme ich einen kleinen Antreiber, setze ihn auf mein Fasserhammer-Handstück und massiere sanft die Kante der Fassung nach unten. Dabei gehe ich meist über Kreuz vor, damit der immer noch bewegliche Stein nicht schief zu sitzen kommt. Ist er fest, reibe ich mit einer polierten Stahlnadel die Schlagkante meiner Hammerspuren nach unten. Dabei verschwinden diese sämtlich unter der glänzenden Druckspur der Nadel. Wenn ich nichts verkehrt gemacht habe, war es das dann auch schon.
Wenn man es richtig macht, lassen sich so auch größere Steine in hochglanzpolierte Flächen setzen, ohne diese zu beschädigen. Ein ganz genau passender Fräser ist zwar ideal, jedoch meist nicht im Sortiment. Wenn man ein wenig geübt hat, geht das mit den etwas kleineren Kugelfräsern jedoch prima. Der Kugelfräser bietet den unvergleichlichen Luxus, dass man mit ihm, für runde Steine, keine schiefen Fassungen anlegen kann, da sich der Stein in der halbkugelförmigen Ausfräsung immer sauber ausrichten lässt. Verwendet man Dachfräser, oder Steinruhfräser, dann sieht das ganz anders aus!