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Holzschmuck - Ringe Haltbarkeit

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo,

möchte mir gerne in einem Online-Shop ein oder meherer Ringe kaufen. Habt ihr Erfahrung damit wie die Haltbarkeit von Holzschmuckringen ist, also nicht nur was die Stabilität betrifft sondern auch die Haltbarkeit der Öberflächen ?

Danke und Grüßchen,
Tatjana

(Link gelöscht, da es nur um die Frage geht, ob Holzschmuck haltbar ist.
Gruß: Werner)
Tilo
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Tilo

 ·  #2
die wird ziemlicvh von deinem umgang mit den ringen abhängen

eine typische frage hier ist: hilfe mein gold/silber/platinring ist verkratzt, ich hab gar nichts damit gemacht, ist das schlechte qualität?

natürlich kommen die kratzer votürklinken usw
und so wirds auch bei den holzringen sein
nicht nur gartenarbeit o.ä. schadet den ringen
Edelstein
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Edelstein

 ·  #3
Die dort angebotenen Edelhölzer werden genauso wie ein Metallring nach einiger Zeit Kratzer haben. Beonders wenn die Hölzer lackiert sind, werden die dann schnell matt. Besser ist gewachstes Holz, das man von Zeit zu Zeit nachwachsen und polieren kann.

Empfindlich reagieren die Ringe auf Schläge, das meist spröde Holz bricht leicht. Je dünner/schmaler der Ring, umso größer die Gefahr.

Besser sind Ringe, die einen Innenring aus Metall haben, worauf dann der Holzring aufgeklebt oder gefasst ist.
scanner
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scanner

 ·  #4
Holz ist immer empfindlicher als Metall. Die Idee mit dem Wachsen ist noch schlechter. Wachs ist Fett, zieht in das Holz ein und macht die Oberfläche noch weicher.
Holz-Schmuck ist zwar optisch ganz nett aber nicht langlebig.
Gruß: Werner
Raustland
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Raustland

 ·  #5
Es gibt auch stabilisierte Hölzer, diese werden so glaube ich mit einer Art Kunststoff impregniert und sind z.B als Messergriff die unempfindlichste Variante die ich kenne.
Edelstein
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Edelstein

 ·  #6
@scanner:
Natürlich ist Holz empfindlich. Aber nicht jedes gleich. Wäre Holz so furchtbar empfindlich, gäbe es kaum kunstvollen Tischoberflächen, Schränke und so weiter mit Intarsien. Richtig gepflegt überdauern diese Gegenstände einige Generationen (-> Antikwachs).

Zum Thema Wachs: Wachse sind sog. Lipiden und sind keine Fette, sondern Ester von Fettsäuren. Viel tiefer in die Chemie eindringen möchte ich hier nicht, da es Millionen von unterschiedlichen Wachsen und Wachsgemischen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs gibt.

Schon seit Jahrhunderten werden natürliche Wachsgemische - auch mit Harzen versetzt - zur Konservierung und Verschönerung von Holz benutzt. Diese Gemische werden idealerweise erwärmt und somit flüssig auf das trockene Holz gegeben, welches sich damit vollsaugt und die Poren verschliesst. Im Laufe der Zeit verwittert die oberste Schicht und muss dann nachgewachst werden. Tiefere Schichten aber verharzen und verfestigen sich und bilden damit einen dauerhaften Schutz. Mein Wissen über Holz und dessen Behandlung habe ich von meinem Großvater, der u.a. Kunsttischler war. Später dann habe ich im Rahmen eines Praktikums an einer Textilforschungsanstalt mit Wachsen gearbeitet, um Stoffe haltbarer, geschmeidiger und sonstwas zu machen.

Meine Erfahrung: Lieber zehnmal ein schönes Holz (nach-)wachsen als einmal lackieren.

Damit mich nicht gleich noch jemand überfällt: Die Aussagen gelten nur für schwere, feinporige Edelhölzer, nicht für grobfaseriges Holz wie Fichte oder Tanne etc. Bei diesen muss man anders rangehen, um sie halbwegs über die Jahrzehnte zu retten.
scanner
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scanner

 ·  #7
Ich restauriere schon seit über 25 Jahren Möbel aus den verschiedensten Epochen. Edelhölzer wurden seit je her mit Schellack poliert. Gewachste oder geölte
Möbel aus diesen Zeiten sind mir noch nie unter gekommen. Wenn ich nun davon ausgehe, das ein Ring täglich getragen wird, kann ich mir nicht vorstellen das der lange hält. Ein Möbel steht und wird gelegentlich abgestaubt, oder mit einer Möbelpolitur gepflegt. Die Abnutzungen sind da lediglich, wie bei Kommoden, die Laufleisten der Schubladen. Also ich kann Holzschmuck nichts abgewinnen.
Gruß: Werner (der sich im übrigen nicht sicher ist ob es sich bei Svetlana nicht um Schleichwerbung handelt)
😉
Edelstein
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Edelstein

 ·  #8
Schellack kam erst zu Biedermeier-Zeiten auf. Vorher wurde nur gewachst. Wer also ältere Teile mit Schellack behandelt, begeht schon einen Stilbruch.

Schellack ist ausserdem trocken sehr spröde, daher auch brüchig und quillt mit Wasser auf. Nicht gerade ideal zum reinigen. Und für Schmuck schon gar nicht verwendbar.

Ob man Holzschmuck etwas abgewinnen kann, ist eher eine Geschmacksfrage. Mir gefällt's so viel oder so wenig wie anderer Schmuck. Es kommt eben auf das Teil an.

Mit der Bemerkung zur Schleichwerbung hast wohl einen Volltreffer gelandet. Daher würde ich sagen, diskutieren wir lieber in einem anderen Thread weiter.

Grüßle Edelstein/Ottomar
scanner
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scanner

 ·  #9
Schellack wurde schon vor der Biedermeier-zeit verwendet. Barock-Möbel wurden auch schon mit Schellack poliert und das war Anfang des 18 Jahrhunderts (ca. 1740)
(Den Werbe-Link habe ich übrigens gelöscht, da es ja nur um die Haltbarkeitsfrage von Holzschmuck ging.)

Gruß: Werner 😉
Edelstein
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Edelstein

 ·  #10
Hab mal ein paar Fakten zusammengesucht:

Früheste anerkannte Schellack-Bearbeitung von Holz in Süd-Ost-Asien um 400 - 600 n. Chr. Anerkannt heisst in diesem Fall nachgewiesen.

Interessant: Möglicherweise brachten Expeditionen aus Fernost um 1300 schon solche Stücke mit, die aber den Witterungseinflüssen der langen Reise nicht widerstanden und daher nicht erhalten sind.

Erstes Auftauchen des Lacks als Rohstoff in Europa um 1430 in Italien. Leider kaum erhaltene Originalstücke aus dieser Zeit.

Weitere Verbreitung erst ab ca. 1700 in Frankreich.
Verbreitung nach Deutschland und England ab etwa 1740, Blütezeit 1780 - 1850.
Nachweislich wurden Renaissance- und Barockmöbel oft erst nachträglich mit Schellack behandelt, im Original waren sie gewachst.

Das Zeug kursiert natürlich schon lange, ich bezog mich aber schon auf die Blütezeit in Deutschland - und das war Biedermeier.

Das mal als grobe Übersicht. Seit Marco Polos Zeiten könnte vereinzelt schon mal recht früh Schellack nach Europa gelangt sein, hatte aber zunächst keine Bedeutung.

So, jetzt klapp ich meine Bücher wieder zu.
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scanner

 ·  #11
Danke für deine Mühe. Ich habe mich mehr mit der Verarbeitung als mit der Geschichte beschäftigt.

Gruß: Werner :)
Edelstein
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Edelstein

 ·  #12
Gern geschehen! Hatte mal wieder die Gelegenheit, einen Abend im Bibliothekszimmer zu verbringen statt in der Werkstatt oder vor dem PC :-)

Bei der Gelegenheit auch noch einen handgeschriebenen Zettel zur Herstellung von Fischleim von meinem Großvater entdeckt. Jetzt weiss ich auch, warum mir die Gräten immer im Hals hängen bleiben.
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 ·  #13
Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Hnweise. SIcherlich spielt für mich der Preis für Schmuck eine große Rolle, deshalb Holzschmuck.
Macht es denn Sinn den Schmuck einfach mit Schellack nach zu behandeln - wäre ja kein großer Aufwand bei der kleinen Fläche. Dann hätte ich einen günstigen Ring, welcher wenigsten einige Zeit hält.

Gruß, Svetlana
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scanner

 ·  #14
Hallo Svetlana,
klar gäbe es die Möglichkeit den Ring nach zu behandeln. Das sollte man aber mit dem Lack machen, den auch der Hersteller verwendet. Nicht jeder Lack verträgt sich mit einem Anderen. Und es ist auch so, das man Lack meist nur ab 1Ltr. bekommt.
Rechnet sich das ? Lack ist teuer !!!

Gruß: Werner
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 ·  #15
... Danke Werner! (und den anderen auch)

... find' ich total nett wie ihr Euch um mein Anliegen gekümmert habt.

LG Sevtlana
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