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Schmelzen oder reperieren ?

 
ricknick
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ricknick

 ·  #1
Guten Morgen,
lohnt es sich den Ring zu reparieren?
ich habe keinerlei emozionale Bindungen zu dem Ring.
Herrenring Gewicht mit Stein 6,3 g .585 Feingehalt. Stein rötlich und mir unbekannt. Der Stein hat keine Kratzer. Wurde wohl mal geweitet und ist nun gebrochen ( Aussage des Vorbesitzers).
Oder was würde die Reparatur kosten?
Danke
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Guten Morgen :-)

Der Stein ist ein Karneol, neben Onyx und Lapislazuli ein typischer Herrenringstein.

585er, würde ich sagen, lohnt sich immer ne Reparatur. Die Frage ist nur, würdest Du den Ring überhaupt tragen wollen, denn wenn nicht, dann bringt ne Reparatur auch nichts für den Moment.

Preis ist schwierig zu sagen, denn jeder hat eine andere Kalkulation aufgrund unterschiedlicher Nebenkosten, die finanziert werden müssen. Wenn ich sage 15€ kann es sein daß Heinrich vielleicht mit 40€ oder so kommt.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Nee, Heinrich macht nix unter 50 Euro ;-)

naja, 15...20 Euro beim goldschmied könnte eigentlich hinkommen
wenns beim "juwelier" abgegeben wird, durch porto und aufschläge natürlich mehr (merke: der juwelier aka händler schickt es halt zum goldschmied)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
wollte ja nicht den Münchener Wucher unterstützen ;-)
ricknick
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ricknick

 ·  #5
Danke Tatze,
Karneol damit bin ich schon ein Gutes Stück weiter und die Preisspanne hört sich gut an. Werde Ihn reparieren lassen und verkaufen.

Was mich als Leie wundert, dass 585 und feiner so viel an Wert des Schmucks ausmacht :oops: Meine bei den paar Gramm, schreibe einfach mal 7€ für 333 und 13.- für 585 und einem Schmuckstück von 3 oder auch 6g. Meiner Meinung nach sollte doch die/ Eure Arbeit doch hier höher bewertet werden. Bin mir nicht sicher ob klar wird was ich zum Ausdruck bringen möchte.
Beispiel hatte gestern wegen eines Ringes nachgefragt. Leider nur 333 mit vermutlich einem Granat der defekt ist. Also 3g um die 22.-€ lächerlich im Verhältniss zu dem (für meine Geschmack wunderschönen )Ring und vielleicht sogar um die 100 Jahre alten Ring. Geschätzte Reparaturkosten um die 50.-€ und somit nicht mehr erhaltenswürdig 😢 für den Profi hm werd noch mal darüber nachdenken.
LG Peter
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Du mußt es mal so sehen. Die Stempelung 333, 585, 750, 900 sagt aus, wieviel Gold in dem Schmuck vorhanden ist. Bei 333 sind von 1000 Teilen (die Gesamtlegierung) 333 Teile Gold, in Prozent ausgedrückt 33,3 %. Somit kannst Du Dir ausrechenen, wieviel Gold tatsächlich in der Legierung vorhanden ist und wieviel Legierungsmetalle.

Wenn Du ein Schmuckstück als Altgold verkaufst, wird nur der Goldanteil abzüglich der Scheidekosten, die der Ankäufer zu tragen hat, berechnet. Arbeitszeit etc. fallen da total weg. Das ist wie bei einem alten Auto, da kriegst Du auch nur noch den Schrottwert ohne Herstellkosten (ok, ich kann da nicht aus Erfahrung sprechen, weil ich mir noch nie ein Auto leisten konnte, aber ich denke mal, daß das so ist).

Wenn wir ein Schmuckstück anfertigen, um es zu verkaufen, dann kommen zum Metall noch unsere Arbeitszeit, Lohnkosten der Mitarbeiter, Miete, Versicherungen, Gewinn & Wagnis, Steuern etc. anteilig dazu, schließlich will alles bezahlt sein und man auch noch von etwas leben.

Was die Reparaturen betrifft, so wird schon unsere Arbeitszeit und das verwendete Material mit berechnet. Je nach Aufwand der Reparatur schwanken daher auch die Preise. Bei dem Granatring gestern hätte ich Dir, wenn Du bei mir am Tresen gestanden hättest, die Reparatur unter Vorbehalt empfohlen, denn das ist ein schönes Stück. Das Problem bei dem Ring ist nur das Material, das 333er Gold, das extrem korrosionsanfällig ist, daher gerne zur Dauerbaustelle wird. Zudem könnte es passieren, daß die Perlen beim Entfernen kaputt gehen und ersetzt werden müssen, diese Kosten auf die Reparatur zu addieren wären. Der Granat ist das geringere Problem dabei. Daher haben die Kollegen gemeint, daß sich eine Reparatur auf Dauer nicht lohnt. Das ist eben bei 585er Gold anders. Das korrodiert nicht und ist daher erhaltenswürdiger, wenn man das mal so bezeichnen möchte (eigentlich ein dämlicher Ausdruck).
Tilo
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Tilo

 ·  #7
aber reparieren zum verkaufen dürfte auch bei dem 585 herrenring wenig rentabel sein, selbst wenns nur 10 euro kosten würde!
ricknick
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ricknick

 ·  #8
Danke, interessant mit der Korrosion war mir auch nicht bekannt. Das dass bei der Haltbarkeit eine wesentliche Rolle spielt wird mir nun auch klarer.
TROTZ dem eventuell wird die " Ansicht" ja auch kälter wenn man soviel an Schmuck zu gesicht bekommt wie Ihr. " Einfach g x Feingehalt = €
Der Krankenpfleger kann ja auch nicht bei jedem Patienten mitheulen :)
Bei mir tut es halt noch weh Steine rauszunehmen und das Gold zu schmelzen zu geben. Sicherlich fehlt mir auch noch der Blick für das wirklich besondere
LG Peter
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Du mußt den Schmuck ja nicht weggeben, Du kannst ihn auch als Materialgrundlage für eine Neuanfertigung sehen oder ihn umarbeiten lassen.

Daß man im Lauf der Zeit gegenüber dem Schmuck "abgebrüht" wird, möchte ich mal nicht behaupten. Das passiert vielleicht gegenüber dem Markenschmuck, der in Millionenauflage existiert, daher eher nichts "besonderes" mehr ist, sondern zum Einheitsbrei wird. Man muß eben, wie Du schon festgestellt hast, der ganzen Sache neutraler gegenüberstehen. Aber so muß ich Dir sagen, habe ich bei manchen Stücken schon Hemmungen, die auseinanderzunehmen, weil ich sie sehr schön finde oder von der Herstellung her äußerst spannend finde.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Ich würde den Ring tatsächlich nicht zum reparieren empfehlen, wenn man nur die Bruchstelle lötet, bricht er bald wieder weil die ganze Ringschiene zu dünn geworden ist und schon durch jedem Türgriff bewegt wird.

Ein neue Ringschiene einzusetzen wird allerdings nicht unter 50 Euro kosten. Und das auch nur wenn sie verschweißt werden kann. Wenn bei einem Nürnberger Goldschmied kein Schweisgerät vorhanden ist, dann müsste er den Stein ausfassen und nach dem Löten wieder einfassen. Das wird dann noch einmal teurer und wir Münchener werden dann über die Nürnberger Wucherer lästern. :-)

Spaß beiseite, eine dauerhafte und solide Reparatur ist hier billig nicht zu bekommen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #11
der Wucher war ja nicht speziell auf Dich gemünzt, sondern allgemein auf die Landeshauptstadt (siehe aktuelle Presse -> München höchster Mietspiegel ever) und seine exorbitanten Preise, die jeder Beschreibung spotten. Ist ja auch egal. ;-)

Auch hier in Nürnberg würde ne neue Ringschiene mehr als 50 Euronen kosten, das ist klar, auch wenn das Stein aus- und einfassen da vermutlich nicht so erheblich ins Gewicht fällt, da die Nürnbergerin das nicht weggeben muß sondern selber tun kann. Aber das ist hier, denke ich, eh nicht relevant sich über Ringschienenerneuerungen Gedanken zu machen, da das sowieso nicht gemacht wird.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
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