Also noch mal zu dem Ametyst: Es entspricht voll und ganz dem herrschenden Zeitgeist, den Wert eines Stückes am Wert seines Materials fest zu machen. Und ein einmaliger und excellenter Schliff muss sich doch so richtig breit getreten auch gut an Similis oder dem berühmten Sxx-schmuck ausmachen. Oder?
Welcher Wert in der Verarbeitung stecken kann, wird von weiten Kreisen einfach ignoriert. Die Fähigkeit, Kunstfertigkeit des Herstellers ebenfalls. Ist ja nur aus Silber... ist ja nur ein Billigamethyst ... Man kann, so betrachtet, auf diese Weise jede persönliche Unfähigkeit bequem unter den Tisch fegen, alles zum Konsumgut pervertieren. Indem man fordert, es zum Maßstab und Vorbild für eine noch billigere Massenproduktion zu machen, wird es unwürdig gemacht, zerstört.
Meine Ansicht: Mit derartigen Verhaltensweisen werden nicht nur erstklassige Leistungen quasi diffamiert und in den Dreck getreten, sie sind auch trefflich geeignet, um den paar Leistungsträgern die es heute noch gibt, das letzte Bisschen an Motivation zu rauben.
Zu streng gesehen, übers Ziel hinaus geschossen? Mag sein, aber man muss durch die Blume auch nicht fordern, alles und jedes zum Lidl-oder Aldi-Preis verramschen, nur damit man vielleicht selbst billig dran kommt.
Der betreffende Stein hat mit Sicherheit hunderte Sunden an Arbeit und Überlegungen gekostet, dazu noch ein hohes Maß an handwerklichem Können
Das Material als solches ist vollkommen wertlos, es ist bereits vorhanden, ein Bestandteil unserer Welt. Seinen Preis bekommt es erst durch die Wertschätzung der Menschen, sowie durch die durch die Menschen erfolgte Be-und Verarbeitung. Und genau da liegt hier der Hase im Pfeffer! Wer das nicht begreift, sollte zumindest nicht darüber reden