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Filigran-Schmuck

 
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kangkang
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kangkang

 ·  #1
Hallo an alle Forummitglieder!

Ich habe mich soeben hier angemeldet und hoffe sehr auf Eure fachkundige Hilfe!

Es geht um meinen Vater (61), der bereits seit 25 Jahren ein - aus meiner Sicht höchst ausgefallenes und anspruchsvolles - Hobby betreibt, nämlich Herstellung von Filigranschmuck aus Silber. (Leider kennt er sich mit Computer und Internet nicht besonders aus, deswegen versuche ich jetzt für ihn ein bisschen Informationen aufzutreiben.)
Nachfolgend habe ich ein Paar Fotos seiner Arbeiten angefügt.
Er hat sich die ganzen Herstellungsverfahren selbst beigebracht und macht alles 100%ig in langwieriger Handarbeit. Ich (25) bin mit den ganzen Drähten, Schlössern, Körnern und "Kringeln" quasi aufgewachsen. Er hat den Schmuck immer selbst entworfen, inspiert von Bildbänden mit antikem Schmuck etc. und sämtliche Teile selbst angefertigt. Mein Vater hat seinen Schmuck nie verkauft sondern verschenkt. Meine Mutter und alle Verwandten und Freunde tragen seine "Kreationen" seit ich denken kann...
Ich bin total begeistert und natürlich stolz auf ihn und all die schönen Arbeiten, die er macht.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wir haben uns überlegt, ob mein Vater nicht ab und zu ein Armband etc. verkaufen könnte... Gibt es Menschen, die sich für so einen ausgefallenen ("verschnörkelten") Schmuck interessieren? Uns ist selbstverständlich klar, dass diese Art von Schmuck absolut nicht der Trend ist, aber vielleicht gibt es Leute, die sowas mögen oder den Wert solcher Arbeiten schätzen?

Es wäre echt sehr nett, wenn Ihr uns hier weiterhelfen könntet!!!

Danke schon im Voraus!
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Das sieht absolut professionell gemacht aus. Dein Vater ist ein echter Könner.

Beim Verkaufen stellt sich die Frage an wen, verkaufen?

An einen Juwelier, dann muss man den passenden finden, oder an Privatkunden dann muss man ein Gewerbe eröffnen mit allen Chancen, Kosten und Risiken eines Unternehmers.
Das ist ein Schritt den man vorher gründlich prüfen sollte.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Bin ich der einzige, der die Bilder nicht mit der Geschichte in Einklang bringen kann ?
Für mich sieht das alles nach Serienware aus Fernost aus.
Ist dein Vater Asiate ?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
kangkang
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kangkang

 ·  #5
Danke für die Anerkennung der "professionellen" Qualität.
Ich muss jedoch hier ganz klar stellen, dass es keine Fernost-Ware oder was weiß ich noch ist. Mein Vater macht es eben höchst professionell und hochwertig - er hat ja alle Zeit der Welt (Hobby...) und arbeitet an manchem Stück (z.B. die Schatulle weiter unten) so 5-7 Wochen. Bis die Drähte gezogen sind, verflochten etc. braucht man eben viel Zeit wenn man alleine arbeitet. Sowas entsteht eben, wenn man nicht markt- und zeitgebunden ist und seine eigene Fantasie und Seele entalten lässt.
Wozu solch ich ein Thread eröffnen um irgendwelche Importware versuchen zu verkaufen???
Wir waren bereits vor kurzem bei einigen Juweliergeschäften, doch dort sagte man immer das gleiche: "Das ist sehr schön, aber leider kaufen die Leute sowas nicht". Also würde ich gern erfahren, ob es vielleicht doch Liebhaber gibt, die solchen Schmuck mögen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Die Gothic-Szene ist eher Abnehmer für sowas oder auf einem Keltenfestival (das geflochtene Set geht in die Richtung von gälischem Schmuck). Flohmärkte und Straßenstände sind auch Anlaufpunkte für derartigen Schmuck. Viel Geld wollen die aber alle nicht ausgeben.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #7
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Mag vielleicht sein das Dein Vater die Stücke in Deutschland selbst herstellt.

Nur nützt das gar nichts wenn das Design sich an traditionellen Mustern orientiert und diese im wesentlichen aus asiatischer Billigproduktion hier zu Lande bekannt sind.

Billigkopien von teuren Produkten, das funktioniert oft. Teure Kopien von Billigprodukten, das funktioniert so gut wie nie.

Nur die Kastenschlösser weisen mich auf einen evtl. anderen Herstellungsstandort hin.

Meine Empfehlung:
Erstelle eine Webseite in der die Werkstatt Deines Vaters und die Geschichte seiner Obsession dargestellt wird. Dann frage die potentiellen Kunden welche Designs sie kaufen würden oder bestellen würden. So kannst Du Dich an den Kundengeschmack herantasten

Aber achte auf die Regeln die für Gewerbetreibende gelten.
kangkang
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kangkang

 ·  #9
Vielen Dank für den Hinweis über die Gothik-Szene. Klingt interessant.

@Moderator: Es sind KEINE KOPIEN von irgendwas, sondern UNIKATE, die sich vielleicht in manchen Teilen an bekannte Techniken orieintieren - aber ganz sicherlich nicht an Fernost-produkten, sondern eben am traditionellen Filigran-Schmuck.

Ich erzähle mal ein bisschen mehr über meinen Vater und hoffe hier Eure Skepsis und Misstrauen zu besänftigen :-)
Meine Familie kommt aus der ehemaligen Sowjetunion, d.h. aus heutigem Lettland (Baltikum). 1997 übersiedelten wir nach Deutschland. Mein Vater hat dort (UdSSR) knapp 20 Jahre in verschiedenen Fabriken als Ingenieur gearbeitet. Er hatte einen Bekannten, einen Goldschmied, der in einer Abteilung gearbeitet hat, die Diplomaten- und Politikergeschenke angefertigt hatte - alles sehr teuere Einzelstücke, die natürlich nicht in Serie produziert wurden. Da mein Vater schon immer handwerklich und künstlerisch sehr begabt war, hat ihn diese Arbeit sehr interessiert und er wollte soetwas auch machen. So hat er vieles von seinem Kumpel gelernt und hat später dieses Hobby intensiv zuhause betrieben. Er hat sich das Werkzeug sogar teilweise selbst gebastelt - z.B. zum Walzen der Drähte etc. Später kaufte er sich Goldschmied-Bücher und Bildbände.
In Russland des 17. und 18 Jh. (vielleicht auch früher oder später) war Filigran-Schmuck sehr beliebt. Es gibt viele noch erhaltene Schmuckstücke aus dieser Zeit in Museen und in Bildbänden. Meinem Vater hat dieser Stil einfach sehr gefallen, obwohl auch in der UdSSR damals sehr wenig Schmuck in diesem Stil hergestellt wurde. Er mag eben dieses Aufwendige, Geflochtene, negativ ausgedrückt "Verschnörkelte".
Man konnte ja damals in der UdSSR als nicht autorisierter Goldschmied keine Edelmetalle kaufen, auch kein spezielles Werkzeug. Deswegen kaufte er sich auf dem Schwarzmarkt alte Silbermünzen aus der Zarenzeit, schnitt sie in lange Nudeln auf ziehte daraus Drähte. er hat sogar, ihr werdet es nicht glauben, den Elektroschrott in seiner Fabrik nach Silberkontakten abgesucht und diese dann zusammengeschweißt. Ich bin mit diesen ganzen lustigen Prozeduren aufgewachsen (sein Arbeitstisch stand neben meinem Schreibtisch) und habe lange geglaubt, dass jeder Juwelier es auch so macht...
Nach etwa 7 Jahren Pause, hat er vor zwei Jahren sein Hobby wieder fortgesetzt, nun in Deutschland. Ein bisschen hat sich sein "Design" geändert - z.B. der Ring mit chinesischem Zeichen. Dachtet ihr deswegen, es sei aus China o.ä.? Mein Vater interessiert sich einfach für die Symbolik der chinesischen Schriftzeichen und hat einfach so einen Ring für mich angefertigt. Wenn ihr genau guckt (zoomen), könnt ihr erkennen, dass es nicht "gestempelt" ist, sondern dass das Zeichen aus einzelnen Draht-Abschnitten besteht, die aufgelötet sind. Bis dato haben wir übrigens gar nicht gewusst, dass es ähnlichen Schmuck aus Fernost gibt.
Es geht uns auch gar nicht darum, die Arbeitszeit meines Vaters genau zu zählen und mit irgendeinem Stundensatz zu multiplizieren - das heißt wir wollen keine tollen Gewinne erzielen, denn mein Vater macht es ja als Freizeit(!)Beschäftigung. Vielmehr würde sich mein Vater freuen, wenn er was dazu verdienen würde - das würde ihn vielleicht zu mehr motivieren.

Daher würde ich mich freuen, wenn noch mehr fachkundige Forummitglieder Tipps geben könnten, wo sich dieser einzigartige und mit Liebe angefertigte Schmuck verkaufen könnte.

Danke schön.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Es ist egal ob Dein Vater Gewinn erzielen will oder nur eine geringe finazielle Anerkennung für seinen Schmuck haben will. Sobald er für Geld seinen Schmuck anbietet, ist er Markteilnehmer und Gewerbetreibender mit allen Pflichten wie ein großes Unternehmen.

Unter Umständen wird Ihn das abschrecken.

Aber der erklärende Text ist gut und hilfreich.
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #11
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #12
Also um die Punkte meiner Skepsis aufzulisten:

-genau diese Gestaltung findet sich eben traditionell im asiatischen Bereich wieder und wird von dort auch sehr günstig geliefert.

-gerade die Anfertigung von solch großen Dosen, macht man nicht eben mal im Hobbykeller, zumindest sieht das dann nicht so aus.

-an den Stücken wurden auch teils sehr unterschiedliche Techniken angewandt, der Ring könnte dabei noch als Hobbykellerarbeit durchgehen.

-Die Kastenschlösser kommen mir genau so bekannt vor, wie Heinrich auch.

-Last but not least, die Fotos sind zudem auch noch so gut, dass ich noch einen Hobbyfotografen mit Studio auf der anderen Seite des Schreibtisches vermuten muss.

Um meine Skepsis wirklich zu zerstreuen, bräuchte es eigentlich nur ein Foto der Rückseiten, am besten von den Verschlüssen der Armbänder und Ketten. Wenn ich dann nicht das sehe, was ich vermute, nehme ich alles zurück.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #13
Das Armband mit den gruenen Steinen gefaellt mir... Darf man hier fragen was es denn kosten soll?
kangkang
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kangkang

 ·  #14
Die Fotos habe ich alle selbst gemacht. Das ist wiederum mein Hobby. Man braucht dafür übrigens kein Studio, sondern eine gute Kamera und ein bisschen Fachwissen und erfahrung - wie halt überall.

Ich habe jetzt auf die schnelle ein Paar Fotos von der Rückseite der zwei Armbänder gemacht. Die sind nicht so gut ausbelichtet, wie die vorher. Auf die schnelle eben... Die vorherigen haben wir vor zwei jahren gemacht und an ein Paar Zeitschriften versendet - leider ohne Erfolg (Begründung: sehr schön, aber entspricht nicht dem Modetrend). Ich studiere in Nürnberg, mein Vater ist in Hannover, ich habe einige seiner Schmuckstücke nach Nürnberg mitgenommen um sie hier einem bekannten Schmuckgeschäft-Besitzer zu zeigen. Die Schatullen sind allerdings in Hannover geblieben - wenn erwünscht kann ich über Weihnachten (wenn ich wieder in Hannover bin) auch von diesen detailliertere Fotos machen.

Jetzt hoffe ich mal, dass du auf den Fotos das siehst, was du nicht vermustest, oder eben doch vermutest :-)
Mein Vater hat auf die meisten Schmuckstücke hinten auf dem Verschluss seinen Stempel "S" gemacht - S steht für seinen Nachnamen - Semilakovs. Ich hoffe man kann das S durch Zoomen auf den Fotos erkennen.

Was die Kastenschlösser anbetrifft, da hat mein Vater sie aus irgendeinem Juwelierbuch abgeguckt, als er nach einem passenden Verschluss für seine Armbänder gesucht hatte.
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kangkang
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kangkang

 ·  #15
@altundgebrechlich

Danke fürs Interesse. Am liebsten wäre es mir/uns, wenn Du einen Preis vorschlägst... Mein Vater könnte für Dich extra ein neues solches Armband machen. Die Steine sind übrigens Malachite, man kann aber natürlich auch andere reinsetzen.
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