Hallo Patrick
und willkommen im Forum.
Zu dem Thema muss ich auch noch etwas sagen (und zwar auf deutsch und nicht auf spanisch
), denn ich denke, dass mein "Kaufangebot" gemeint war, als Du geschrieben hast "
...Da ich eben denke, dass diese Uhr hier über dem besprochenen Wert liegt und ein Kaufangebot vorlag, kam mir das ein bisschen spanisch vor. .."
Dein Gedankengang würde bedingen, dass ich Heinrich Butschal überhaupt kennen würde oder, dass wir sogar eine Person sind. Ich habe Heinrich aber erst hier im Forum kennengelernt. Dass er die Uhr niedrig eingeschätzt hat, liegt wahrscheinlich daran, dass er speziell mit Lange und wie sich die einzelnen Qualitätsunterschiede auf den Preis auswirken, nicht so viel Erfahrung hat. Wenn ich seine anderen Beiträge hier sehe, dann würde ich allerdings schon meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er seine Auskünfte ehrlich meint. Aber es ist eben alles ohne Gewähr, was hier an Schätzungen abgegeben wird und beruht auf eigenen Erfahrungen.
Weil so etwas , wie auch in diesem Fall bei Dir, immer auch falsch ankommen kann, bin ich mit Wertschätzungen, zumal, wenn ich die Uhr noch nicht einmal in der HAnd habe, immer sehr vorsichtig und zurückhaltend.
Ich habe aber auch gar kein Kaufangebot gemacht, sondern nur Kaufinteresse bekundet und gefragt ( 7 oder 8 Tage nach Heinrichs Beitrag, also genug Zeit um etwas weiter Erkundigungen einzuholen) ob man inzwischen eine Preisvorstellung hat. Darin kann ich nichts finden, was angeprangert werden müsste
Die beiden Preise, die Heinrich genannt hat, 15000 DM und 2500 Euro ,sollten dem Besitzer eigentlich reichen, um neugierigerweise auch noch andere nach Angeboten zu fragen und so dann zu einer Preisvorstellung zu kommen.
Ein konkretes Gebot (jedenfalls in dieser Preisregion, von der wir hier sprechen) kann man erst dann machen, wenn man die Uhr in der Hand hat und sieht, wie der Zustand wirklich ist. Man kann nicht 4000 Euro ins Schwarze bieten, oder würdest Du das machen ? Ich habe jetzt den Betrag genannt, weil das wahrscheinlich der Preis gewesen wäre, bei dem ich maximal bereit gewesen wäre, zu kaufen. Darüber würde ich nicht bezahlen wollen, weil ich dann für mein Geld besseres wüsste
: Die Uhr ist zwar schön, aber für eine Lange mit 100 Gramm nicht besonders schwer und ausserdem aus der späten Zeit.
Eine wiederum andere SAche sind die Auktionspreise. Dass das Schätzpreise sind, hast Du ja geschrieben und dass auch noch ein Aufgeld drauf kommt, auch.
Diese Preise werden manchmal auch überschritten oder unterboten, das ist auch klar und kommt auf die jeweilige Uhr und auf die NAchfrage gerade am Auktionstag an.
Aber Fakt ist auch, dass beim Verkauf über eine Auktion, zuerst einmal eine Gebühr für Versicherung, Fotos und Katalogbeschreibung, etc. anfällt. Egal, ob die Uhr überhaupt verkauft wird, oder nicht. Wenn die Uhr dann verkauft wird, dann geht von dem erzielten Preis noch einmal eine Provision ab, die in der Regel auch um die 20 % liegt.
Das bedeutet, dass, wenn eine Uhr einen Zuschlag von 4500 Euro bekommt, der Einlieferer ca 3500 Euro davon ausbezahlt bekommt.
Und dann sind angegebene Werte immer relativ. Wenn Du sagst, die Uhr ist z.B. 4500 Euro wert, was meint man dann ? Den Wiederverkaufswert an einen Händler ? Den Wiederbeschaffungswert für den Kunden ?
Wenn man verkaufen möchte und hat nicht gerade einen Sammler im Bekanntenkreis, der gerade so eine Uhr sucht, dann geht man zu einem Händler. Selbst der seriöseste Händler kauft aber nur Uhren, um etwas zu verdienen. So manch einem Kaufmann würden sich mit Sicherheit die Haare sträuben, wenn er sieht, mit wie wenig Aufschlag ein Antikuhrenhändler oft bei verkäuflicher hochwertiger Ware rechnet. Oder nur rechnen kann, auch und besonders wegen der großen Konkurrenz an "privaten" Koffer- oder ebayhändlern. Natürlich nimmt man dann auch mal gerne ein Schnäppchen mit, an dem man etwas mehr als 10-20 % verdienen kann.
Die angesprochene ( hier oder in dem anderen Thread) 1A Qualität
mit Chronmeterunruhe ist ein Phänomen für sich. So eine Uhr hat zu besten Zeiten , "nur wegen einer etwas größeren Unruhe" (und natürlich wegen der damit wahrscheinlich verbundenen besseren Qualität und Regulierung) manchmal das dreifache einer normalen 1A Lange und Söhne gekostet. Aber das verstehe wer will, das sind Sammlerauswüchse, die ich in dem Maße nicht nachvollziehen kann.
Gruß
Peter