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Woraus besteht ein synthetischer Opal?

 
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Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo liebe Schmuckinteressierten,

vor kurzem erwarb ich in England ein paar Goldohrhänger mit kleinen Diamanten und tropfenförmigen Steinen, die als "cultured opals" (lab created, also synthetisch im Labor hergestellt) bezeichnet wurden. Im hellen Licht erschienen sie mir reflexreicher, glänzender und bunter als die Opale, die ich von einem ererbten Ring kannte. Als ich sie wegen Lockerung eines der Steine zum Goldschmied brachte, meinte er, das sei "Plastik", da in der Hand nicht kalt. Als ich die englische Händlerin mit der Aussage konfrontierte, war sie empört: der Hersteller aus Birmingham beliefere seit Jahrzehnten ganz England, das seien im Labor hergestellte Opale, aber keinesfalls Kunststoff!

Ich bin verwirrt. Leider kann ich derzeit kein Foto dazustellen, da sich die Ohrhänger noch beim Juwelier befinden.

Meine Frage dazu: wie werden synthetische Opale hergestellt, gibt es da vielleicht verschiedene Varianten, und wie kann ich die "Kunststoff-Behauptung" als Laie überprüfen?

Gruss Mindy
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
nach CIBJO, der Bezeichnungsvorschrift für Edelsteine, ist die Definition für synthetische Steine wie folgt:

"Synthetische Steine sind künstliche Produkte, die im Wesentlichen die gleiche chemische Zusammensetzung, die gleichen physikalischen Eigenschaften und gleiche Kristallstruktur haben, wie ihre natürlich vorkommenden Entsprechungen (Vorbilder)."

Das heißt, die Chemie und Physik ist gleich dem natürlich entstandenen Stein, nur daß der Stein hier durch Menschenhand in einem Labor erschaffen wurde. Du hast im Grunde genommen einen Opal vor Dir, der nicht in der Natur entstanden ist. Allerdings müssen Synthesen wie im Deutschen "synthetisch" auch im Englischen definitiv als "synthethic" bezeichnet werden (ausgeschrieben und nicht als Abkürzung).

Zum Thema "cultured" (gezüchtet) ist aber folgendes zu sagen laut CIBJO:

Der Begriff "Zucht" oder "gezüchtet" darf nur im Zusammenhang mit Zuchtperlen verwendet werden. (The term "cultured" or "cultivated" shall only be used for cultured pearls)

Daher ist der Begriff cultured opal falsch und müßte eigentlich synthethic opal heißen.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
http://www.edelopale.de/opale/…ionen.html

synthetischer opal nach gilsen ist so hart wie original(wobei opal eh nicht hart ist)
aber nicht dicht/stabil genug, sodaß er mit kunststoff aufgefüllt wird
naja, dann kann man ein wenig von plastik sprechen

so wie wurzelkorallen, stabilisiert, auch eher kunststoffkugeln sind, die korallwurzel an sich ist total porös ,und überhaupt nicht glänzend
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
interessanter Link. Demnach dürfte hier weder die Bezeichnung "cultured" noch "synthethic" eingesetzt werden, sondern der Begriff "imitation".

Mit Wurzelkoralle meinst Du Schaumkoralle, oder?
Tilo
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Tilo

 ·  #5
genau, hab meinen beitrag noch präzisiert
ist halt ein mix aus sythetisch und imitation

schlimm finde ich besonders, daß das zeug hier teilweise als opal verkauft wird, ohne zusatz, also als echter, und im verkaufsgespräch gesagt wird, daß der preis des stücks durch den echten opal kommt
und die härte: die kundin will sich nicht beschweren bei meinem mitbewerber, obwohl ich ihr die typischen imitationsmerkmale an ihren ohrringen gezeigt hab
Edelstein
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Edelstein

 ·  #6
Synthetischer Opal wird heute sowohl richtig bezeichnet "synthetisch" angeboten, jedoch auch als 100% Kunststoff. Letztere Qualität erkennt man aber noch sofort.
Dazwischen gibt es - und das dürften die meisten sein - Gemische aus synthetischem Opal und Kunststoff. Diese sind dann meist falsch deklariert und werden oft sogar als echte Opale verkauft.
Meist fallen solche Steine dadurch auf, dass die Farbspiele zu flächig geraten sind. Beim Drehen eines Steins im Licht verschwindet das Opalisieren nicht gleitend, sondern plötzlich.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
und von der seite sind die farbflächen säulenförmig, ganz typisch
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Tilo, deswegen habe ich meinen Schrieb ja auch noch erweitert ;-) Die stabilisierte Schaumkoralle gefällt mir persönlich ja gar nicht. Ich stehe hingegen auf die natürlich instabile poröse Schaumkoralle.

Ja, solche Imitationen habe ich bei meinem Türken zu genüge verkauft. Seltsamerweise standen die Kunden darauf. Und bis ich in den Laden kam, waren meine Chefs auch der Überzeugung, echten Opal zu verkaufen :roll:
Edelstein
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Edelstein

 ·  #9
Bald ist nichts mehr echt - nur die Steuern, die man bezahlen muss. 😢
Tilo
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Tilo

 ·  #10
tatze, nein, ich meine nicht Schaumkoralle, sondern die Wurzelkoralle, die überall fälschlich als Schaumkoralle verkauft wird, obwohl sie das nicht ist

journal/beitraege/2008/1227793598.html
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Schula
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Schula

 ·  #12
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Synthetische Opale sind als Nebenprodukt der Keramikforschung vor gut 20 Jahren in den Forschungslabors von KYOCERA entstanden.


Kann man damit auch drucken? ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #14
Die Drucker sind glaube ich auch ehr ein Abfallprodukt.
Kyocera ist eigentlich Hersteller für technische Keramikprodukte. In den Laserdruckern haben die Keramikwalzen, die um ein vielfaches länger halten, als die herkömmlichen Walzen.
Außerdem gibt es von Kyocera auch z.B. Uhrgehäuse aus Keramik und, vielleicht auch für Kai interessant, Ohrstecker und Ohrhängerbrisuren aus Keramik. Vorteil: Absolut Allergiefrei und leitet keine Wärme.
Sind sogar erstaunlich Stabil.
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Guestuser

 ·  #15
Liebe Forum-Ratgeber,

herzlichen Dank für die schnellen und informativen Antworten zu meiner Frage. Nachdem ich mit meiner englischen Händlerin geklärt habe, dass ich Ihre Expertise schätze, aber auch meinem Juwelier vertraue und deshalb verunsichert bin, hat sie mir kulanterweise eine Rücknahme angeboten.
So werde ich mich als Nächstes doch genauer in die interessante Welt der echten Opale einarbeiten...

Viele Grüsse und nochmals dankeschön,
Mindy
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