Da ist es - und es sieht wieder gut aus!
Folgendes - "Blausilber" wird immer schlimmer durch häufiges Beizen. Es gilt folgendes: nur so viel beizen wie unbedingt nötig. Optimal wäre das Stück nur ein einziges Mal zu beizen. Blausilber entsteht dadurch, dass das in der Legierung enthaltene Kupfer oxidiert - durch Sauerstoff. Eine "natürliche Schutzschicht" des Kupfers. Beim Beizen wird das oxidierte Kupfer aus der Oberfläche gelöst. Das kann man soweit treiben, das eine dünne, hell weiße Feinsilberschicht übrig bleibt - kann nett aussehen, ist aber in unserem Fall nicht gewollt und auch nicht gut. Lötungen auf der Feinsilberschicht halten von zwölf bis Mittag.
Die Art und Weise, wie wir die Form der Violine erzielen, also durch die thermische Behandlung, mag zu der Annahme verleiten, das sich nun "Blausilber" in ungeheurem Maße bildet - ist aber nicht so. Den Beweis dafür trete ich gern im nächsten Teil bei der Rückseite an, sofern ich es im Bild festhalten kann.
Natürlich kann man den Zutritt von Sauerstoff weitgehend unterbinden - z. B. mit einer Borsäureschicht. Da wir aber in jedem Fall die Flächen noch schleifen müssen, bedarf es dieser Schmiererei nicht.
Also merken: beizen nur, wenn unbedingt nötig. Wenn es der Arbeitsablauf zulässt - nicht beizen.
Sylvia, es ist eine Freude zu sehen, wie Dein Werk Formen annimmt - weiter so!
Verrate mir noch, was für einen Hammer Du verwendet hast - wegen der platten Kanten
Ach ja - wenn man mehrere Violinen anfertigen will, dann kann es sich natürlich lohnen, eine Form zum Pressen anzufertigen.