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Handgravur eines Löffelstiels

 
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #1
Hallo zusammen - hier in Bildern der Werdegang einer Handgravur.

Bild 1 zeigt den fertigen Entwurf für die Gravur eines Löffels aus Edelstahl.

Bild 2 hier sind die Grundlinien bereits gestochen und der Grund (Vertiefungen) ist ebenfalls schon ausgehoben

Bild 3 Detail der fertigen Gravur inklusive der Schattierungen

Bild 4 zeigt den ganzen Löffel

Die breiteste Stelle des Motivs misst ganze 13 mm, die Länge beträgt insgesamt 43 mm. Das ganze wurde mit einem Hartmetall-Stichel Linie für Linie gestochen - und ist daher recht zeitaufwendig. Maschinell lässt sich eine solche Gravur nicht herstellen. Auch ein Laser versagt hier.
Ein absolutes Unikat :)
Schula
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Schula

 ·  #2
Sehr schön!!!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #4
Ich wuerd mal sagen: Aua Finger......

Ist toll geworden.
Die Schattierungen sind einmalig gelungen.
Den wuerd ich gerne mal in natura sehen.

Karlo
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #5
Zitat geschrieben von Karlo
Ich wuerd mal sagen: Aua Finger......

Nix da - keine Verletzungsgefahr! Im Gegenteil - fühlt sich gut an :twisted:
Raustland
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Raustland

 ·  #6
Und wie lange hats gedauert?
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #7
Über die Dauer muß ich mich in Schweigen hüllen ;) - wäre nicht repräsentativ, die Zeitangabe, da ich Anfänger bin. in drei, vier Jahren schreibe ich die Zeiten dazu.
Aber vielleicht soviel: Entwurf 70 und Ausführung 30 Prozent
Raustland
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Raustland

 ·  #8
Na dann anders gefragt hast du den Löffel mit einem Druckluftstichel gemacht ich glaube sowas auf einem Deiner Fotos gesehen zu haben. Ich habe an dem System nämlich auch Interesse
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #9
Ja dann - kann ich Dir wirklich empfehlen. Eine tolle Sache, so ein System.
Es gibt zwei ernstzunehmende Systeme, das eine von Glendo (GRS) und das andere von Steve Lindsay. Welches Dir zusagt, solltest Du aber selbst rausfinden. Da scheiden sich die Geister zum Teil ganz gewaltig.
Vielleicht sind sie ja beide auf der nächsten Baseler Messe vertreten.
Raustland
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Raustland

 ·  #10
Hast du Dir die Technik selbst angeeigniet oder gibt es da dann eine Unterweisung.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #11
Es gibt zwei sehr gute Schulen, wo Du Kurse belegen kannst - wobei ich jetzt mal von der klassischen Situation ausgehe, dass Du keine weitere Lehre als Graveur machen willst, sondern eine Art Fortbildung.
Da ist zum einen hier in Europa die Alexandre BVBA, eine Schule in Antwerpen. Zum anderen in den USA der Hersteller Glendo, der Schulungen in Emporia anbietet.
Beiden ist gemein, dass Dich die jeweils Besten in der Welt unterrichten.

Ich für meinen Teil kann hier leider nicht weg und werde früher oder später irgendwo stehen bleiben. Die Techniken, welche Dir an den genannten Schulen vermittelt werden können, kannst Du ohne Hilfe leider gar nicht, nur zum Teil oder nur unter größten Mühen erlernen...
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #12
Um dem ganzen mal eine Größenordnung zu geben, hier noch zwei Bilder (eins ist leider etwas unscharf), die zeigen, wie fein sich mit diesen Werkzeugen arbeiten lässt.
Wohlgemerkt, der Stichel wird dabei von Hand geführt.

Die Kante links im Bild mit den schwarzen (übrigens gelaserten) Balken, das ist ein Stahlbandmaß, sind also 1 mm Markierungen. Wer mag, kann ja mal nachzählen, wie viele Linien sich auf einem Millimeter unterbringen lassen. Gute Graveure schaffen locker vierzig und mehr.

Wer sich nun fragt, wozu das nötig ist, sollte sich vor Augen halten, dass man mit dem Stichel "malt", ähnlich wie bei einem Bild. Hier hat man jedoch keine Farben zur Hand, die es ermöglichen würden, hell-dunkel Kontraste zu erzeugen. So schneidet man statt der Farben Linien ins Metall, welche eben diesen Effekt erzeugen. Wie hell oder dunkel der jeweilige Bereich wirkt, hängt neben der Anzahl und Richtung der Linien auch von der Schneidengeometrie ab. Im zweiten Bild befinden sich Linien, die mit einer 120 Grad Schneide geschnitten wurden. Wären diese Linien mit einer 100er oder nur 70er Schneide geschnitten, so würden sie optisch heller erscheinen. Auf diese Weise können derart fotorealistische Bilder erzeugt werden, das ein gelasertes Bild dagegen wie ein Klecks-Bildchen ausschaut.

Wer sich dafür interessiert - es braucht viel Übung und Zeit, der findet dabei Ruhe und Besinnlichkeit :)
Schula
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Schula

 ·  #13
Also, je mehr ich hier darüber lese, um so mehr muss ich sagen: UNFASSBAR! Ich hätte dafür wohl nicht die nötige Geduld, aber das, was Du da gemacht ist, ist einfach klasse!!
Wir haben die Sachen von Glendo auch mal im Programm gehabt, es dann aber aufgrund der sehr mäßigen Nachfrage und der einigermaßen gepfefferten Preise sein lassen.
Müsste mal schauen, ob wir noch Sachen für GRS haben, bei Interesse kannst Du mich gerne mal kontaktieren.

Viele Grüße,
Kai Schula
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #14
Hier noch zwei Bilder einer gravierten Kohlmeise - in der Summe ein Ergebnis aus den genannten Techniken.
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