Schmuck-Themen allgemein
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kratzfest

 
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 ·  #1
hallo

habe extra einen titanring für meine trauung gekauft.
unter anderem weil mir gesagt wurde das er nicht verkrazt und robust sein soll.
jetzt tragen wir ihn noch kaum ne woche und er ist voller kleiner kratzer!???
was is das denn für ein .. ?
auch noch nach so kurzer zeit???
was meint ihr dazu?

danke
Tilo
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Tilo

 ·  #2
titan ist meist resistenter als edelmetalle, aber nicht völlig, kratzerfreiheit zu versprechen ist gewagt
nur bei den tungsten-ringen kann man kaum einen kratzer reinbekommen(dafür können die schon mal brechen)
schlimmer ist es, wenn platinkäufern kratzerfreiheit versprochen wird, bei dem preis sind die erwartungen dann naturgemäß noch höher
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Also ich weiß ja nicht...

Titan hat folgende Kenndaten:

Spez Gew. 4,5
Schmelzpunkt: 1660
Siedepunkt: 3287
Härte (Vickers): 60
Zugfestigkeit 120,6


Dieser kleine Auszug macht folgendes deutlich: Titan ist (fast) butterweich und mit 120 Kilo Zugfestigkeit nun auch nicht gerade ein Kracher. Ich weiß ja nicht wer Dir den Quatsch von wegen Kratzfestigkeit erzählt hat, aber es ist erwiesener Blödsinn.

Ausweg: Tilos Vorschlag, aber die Bruchgefahr ist recht groß und aussehen tut das Zeug auch nicht gut. Es ist halt poliertes Harmetall, sieht aus wie Graphit.

Weiterer Ausweg ohne Bruchgefahr: Ringe aus Chrom-Cobalt-Molybdän. Das Material ist krachhart, vollkommen bruchsicher, seehhr kratzfest, schneeweiß mit einem Blaustich und kann erstklassig poliert werden. Eismatt ist auch möglich, ebenso strichmatt. Außerdem ist es völlig neutral in Bezug auf Allergien. Aus diesen Gründen wird es in der Medizin eingesetzt, wenn höchste Anforderungen erfüllt werden müssen.

Nachteil: Teuer, weil nur sehr mühsam zu verarbeiten. Anbieter für Fertigware gibt es nicht, wir verarbeiten es jedoch. Es ist erstklassig geeignet, um Steine zu spannen. Ein Spannring aus diesem Material ist das solideste was ich mir vorstellen kann. Da kommt noch nicht einmal Platin/Iridium mit.

Hinweis: Derartige Ringe sind nur mit erheblichem Aufwand in der Weite zu ändern. Aus diesem Grund sollte die Figur erhalten bleiben ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Richtig Heinrich,

unkorrekterweise sprechen die Leute immer nur von Titan. Selbst in Nachschlagewerken ist Ti unzutreffend, als ein sehr hartes Metall aufgelistet. Desweiteren heiß es in einem bekannten Lehrbuch mit hohem Anspruch, dass Ti ein silberweißes, gut polierbares Metall sei!

Ein Beweis dafür, dass auch Autoren mit akademischen Würden, zuweilen irgendwo aufgeschnappten Blödsinn von sich geben und vor einer Veröffentlichung desselben, diesbezüglich besser persönliche Erfahrungen gesammelt hätten. :-)
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 ·  #7
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
Richtig Heinrich,

unkorrekterweise sprechen die Leute immer nur von Titan. Selbst in Nachschlagewerken ist Ti unzutreffend, als ein sehr hartes Metall aufgelistet. Desweiteren heiß es in einem bekannten Lehrbuch mit hohem Anspruch, dass Ti ein silberweißes, gut polierbares Metall sei!

Ein Beweis dafür, dass auch Autoren mit akademischen Würden, zuweilen irgendwo aufgeschnappten Blödsinn von sich geben und vor einer Veröffentlichung desselben, diesbezüglich besser persönliche Erfahrungen gesammelt hätten. :-)


Grade 1 und 2 ist sogar mit "normalem" Werkzeug zu bearbeiten.
Also ungefaehr so kratzfest wie Baustahl.
Bei Grade 5 kann man ja mal langsam von kratzfest reden.
Aber wer will das Zeug noch freiwillig zu Schmuck verarbeiten?

Karlo
Khalida
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Khalida

 ·  #8
ich wollte mir mal ein Schmuckstück aus Titan anfertigen lassen, da wurde mir auch was von wegen absolut kratzfest erzählt. "da haben Sie dann was für die Ewigkeit". habs dann doch sein gelassen und mich anderweitig orientiert.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Zitat
Grade 1 und 2 ist sogar mit "normalem" Werkzeug zu bearbeiten.
Also ungefaehr so kratzfest wie Baustahl.
Bei Grade 5 kann man ja mal langsam von kratzfest reden.
Aber wer will das Zeug noch freiwillig zu Schmuck verarbeiten?


Die Bezeichnungen Grade 1,2,3 usw stammen aus dem Amerikanischen ASTM Verzeichnis und geben Auskunft über die Beschaffenheit des Werkstoffes. Bei Grade1 handelt es sich um den reinsten, industriell produzierten Titanwerkstoff. Er enthält neben Titan lediglich einen sehr kleinen Sauerstoffanteil und ist sehr weich und duktil. Grade2 ist ebenfalls ein Reintitan, jedoch mit erhöhtem Sauerstoffanteil. Das Material ist bereits weentlich härter als grade1, da Ti auf jede, noch so kleine Verunreinigung sofort mit einer erheblichen Steigerung der Härte und der Festigkeit reagiert.

Jenseits von Grade 3 sind die Werkstoffe mit normalen >Mitteln (incl. Laser) nicht mehr haltbar zu fügen, da bleiben nur noch Nieten und Klebstoffe.

Wer mehr darüber erfahren möchte, findet Material auf meiner Webseite, u.a. die kompl. kommentierten ASTM-Bestimmungen

Hier ein Trauring aus Weißgold un Titan, der konsequenterweise ebenfalls nicht metallisch miteinander verbunden wurde. Die Titanteile ruhen mit den Enden in Hohlräumen und sind seitlich nicht verschiebbar.
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