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Ring aus reinem Iridium?

 
Tilo
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Tilo

 ·  #16
mich würde mal ein foto der verwendbaren lichtbogenschmelzeinrichtung interessieren und inwieweit die geschmolzene legierung dann in eine sinnvolle form vergossen werden kann, am besten durch ein loch unten
oder ob die eben nur irgendwie bis zum erkalten liegenbleiben müssen(was ist eigentlich das tiegelmaterial bei dem verfahren oder schwebt das metall irgendwie?
wieviel gramm oder ccm da geschmolzen werden kann

wenn er die möglichkeit hätte , iridium in eine dafür zu drehende offene runde eisenkokille zu gießen, müßte dann aus diesem block "nur noch der kern, also das fingerloch rausgedreht werden"
naja so ungefähr halt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #17
Tilo
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Tilo

 ·  #18
aber selbst dafür braucht er schon mal bei 6mm ringbreite über 60 gramm
Tilo
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Tilo

 ·  #19
das mit dem verflüssigen seh ich nicht so kritisch, man auch goldlegierungen in aluformen gießen, ohne daß das alu angeschmolzen wird
eher sehe ich das problem, das das iridium auf dem kurzen luftweg schon erstarrt
derlei dinge sind mir nämlich bei meinen ersten platinversuchen passiert
der erste versuch war nicht überhitzt genug und erstarrte als kugel im eisentrichter, ohne bis zur kokille gekommen zu sein
der 2. versuch hat dann allerdings den dünnen eisentrichter angeschmolzen, die massive eingerußte kokille aber nicht
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Irgendwie sind sicherlich die technischen Probleme zu lösen, auch die mit Lunkerbildung bei der Kristallistation, weil es ja ein reines Element sein soll und Nachbearbeitung im kalten Zustand.

Nur kann man nicht erwarten das der Preis dafür sich im Rahmen einer normalen Anfertigung in Gold oder Platin bewegt.
Tilo
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Tilo

 ·  #21
ja, das ist irgendwie eine lustige erwartung: eine extrem ungewöhnliche hoch experimentelle anfertigung im preisbereich einer normalen zu erwarten
hab die sache ja nur deshalb überdacht, weil er nicht der einzige chemiker ist, der gerne einen Ring aus iridium haben möchte
soll er mal ne gescheite entdeckung machen und vom preisgeld des nobelpreises kann er dann auch ein paar euro mehr in die herstellung eines ringes investieren
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Zitat geschrieben von Tilo
das mit dem verflüssigen seh ich nicht so kritisch, man auch goldlegierungen in aluformen gießen, ohne daß das alu angeschmolzen wird

Hier ist das Gold vielleicht 250°C heisser als der Schmelzpunkt des Alu
Zitat geschrieben von Tilo

eher sehe ich das problem, das das iridium auf dem kurzen luftweg schon erstarrt
derlei dinge sind mir nämlich bei meinen ersten platinversuchen passiert
der erste versuch war nicht überhitzt genug und erstarrte als kugel im eisentrichter, ohne bis zur kokille gekommen zu sein
der 2. versuch hat dann allerdings den dünnen eisentrichter angeschmolzen, die massive eingerußte kokille aber nicht


Hier ist das Platin vielleicht 350°C heisser als das Eisen.

Bei Iridium und Eisen hat man eine Temperaturdifferenz von mindestens 1000°C. Das dürfte schon reinhauen ins Eisen. :-)
Tilo
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Tilo

 ·  #23
ach manno,
dann macht man eben den einguß fürs iridium aus ner speziellen hitzefesten keramik
wir werden uns doch von solchen läppischen temperaturdifferenz nicht abschrecken lassen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
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 ·  #25
Nein, einen Link direkt habe ich nicht.

Aber Johnson-Matthey fertigen sowas denke ich an, oder Heraeus bzw. das was früher Degussa hieß. Es gibt mit Sicherheit noch ne Handvoll weiterer Firmen, die sich unter anderem darauf spezialisiert haben.

Es gibt da auch durchaus Bedarf für, weil Iridiumtiegel vor allem auch zur Einkristallzucht oxidischer Materialien (z.B. Zinkoxid) bei höchsten Temperaturen verwendet werden können und diese Materialien technisch sehr große Bedeutung haben (noch bekommen), so daß Tiegelkosten von nachrangiger Bedeutung sind bzw. die Herstellung solcher Tiegel bereits einen, die relativen Kosten reduzierenden, Optimierungsprozeß durchlaufen hat. Wobei nicht gesagt ist, daß Tiegelabmessungen in Ringgröße nun wiederrum sehr gängig sein müssen, darüber habe ich selbst noch keinen Überblick.

Was Preise betrifft wird man da leider im Internet selten fündig (man kann sich fast denken, warum :-)), so daß man diesbezüglich wohl die Firmen direkt anschreiben muß, wenn man ein bestimmtes Produkt im Auge hat. Ich nehme an, daß die Preise außerdem erheblichen Fluktuationen unterliegen und evtl. bzw. z.T. auch Vereinbarungssache sind, schließlich sind es dafür ja Edelmetalle.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
Naja vielleicht machen Die Dir dann gleich einen Ring? :-) Ausgeschlossen ist es ja nicht und wenn ja, dann wären wir hier alle sehr am Ergebnis interssiert.

Aber mal im Ernst, für ein Budget wie Du es genannt hast wird wohl kaum jemand sich hinsetzen, Recherchen betreiben und ein Experiment mit ungewissem Ausgang anstreben.
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 ·  #27
Was die Kommentare zur Herstellung betrifft:

Erst mal vielen Dank für die lebhafte Diskussion :-).

Ein Foto des Lichtbogenofens kann ich momentan nicht liefern. Er besteht im Prinzip aus einem abnehmbaren Gehäuse, oben und unten Edelstahl mit Einlässen für eine Wasserkühlung. Dazwischen ein Ring aus Quarzglas zur Beobachtung des Schmelzvorgangs. Eingelassen in den Deckel eine frei drehbare Halterung für eine Wolfram/Thorium-Nadelelektrode angeschlossen an einen Schweiß-Trafo. Unten eine Öffnung für einen breiten Kupferblock bzw. eine Halterung, die je nach Bedarf anders aussehen kann. Kupferblöcke zum einfachen Aufschmelzen haben z.B. kleine Vertiefungen, in denen sich die Legierung dann kugelförmig sammelt. Der Kupferblock stellt die andere Elektrode dar. Bei richtiger Anwendung schmilzt da nichts, außer dem Iridium, weil der Kupferblock extrem gut gekühlt wird. Ach ja, das ganze findet natürlich unter Schutzgasatmosphäre statt.

Es ist mir schon klar, daß der durchschnittliche Goldschmied so was nicht dastehen hat. Die 5000 Euro Grenze waren auch so zu verstehen, daß ich den Rohling bereits liefere (also ohne Material- und Rohlingherstellungskosten, nur für die Nachbearbeitung, Gravur). Wie gesagt, ich könnte mir vorstellen, mit einem Kupferblock, der statt einer Mulde eine ringförmige Vertiefung besitzt, Ir-Pulver (als billigste Materialform) zu einem ringförmigen Rohling zu schmelzen (vielleicht entstünde auch nur eine einzige große Kugel :-)) und diesen dann nachbearbeiten zu lassen.

Man kann Ir sonst auch in Glaskohlenstofftiegeln aufschmelzen, denke ich,...allerdings mit ungleich höherem technischen Aufwand. Ein Gießen des Rings erscheint mir allgemein unpraktisch.
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Guestuser

 ·  #28
"Aber mal im Ernst, für ein Budget wie Du es genannt hast wird wohl kaum jemand sich hinsetzen, Recherchen betreiben und ein Experiment mit ungewissem Ausgang anstreben."

Ne, recherchieren würde ich ja schon. Und je nachdem auch schon eine Art Rohling organisieren, selbst herstellen. Die Hauptfrage ist, ob ein Goldschmied allgemein dann was damit anfangen kann, oder schon mal jemand Erfahrung damit gesammelt hat.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #29
Wenn Du den Rohling lieferst sieht das schon anders aus. Auch wenn Deine Ideen in Kupfer oder in Glas das Iridium zu schmelzen nicht klappen können. Schau mal auf die Schmelztemperaturen und vergleiche sie.

Irdium über 2500°C
Kupfer knapp über 1000°C
Gläser und die üblichen Keramiken 900°C bis 1400°C
stefan
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stefan

 ·  #30
hallo iridium,
wenn deine anfrage tatsächlich ernst gemeint ist, (es gibt viele, die nur mal "so" fragen!!!) dann kann ich dir einen rein-iridium-ring herstellen. als material könnte ich dir 2 mm rund anbieten.


gruß stefan

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