Wenn jemand ein Referat hält, dann sollte er dies mit dem Hintergrund des Wissens tun, denn sonst ist alles nur angelesene heiße Luft. Und wenn wir schon mal dabei sind, dann lässt sich die Frage auch ebenso beantworten. "Blättern" wir also nach::
http://de.wikipedia.org/wiki/Homogenit%C3%A4t
Wi den Ausführungen leicht zu entnehmen ist, bezieht sich der Bergiff Homogenität stets auf Materie und nicht auf eine Tätigkeit oder auf einen Vorgang. Die von Dir angeführte Frage ist also falsch. Zudem ändern sich durch die Krisallisation der Legierungsbestandteile nach dem Schmelzen die Verhältnisse ganz erheblich, da in der Schmelze oberhalb des Liquidus, keinerlei Kristalle existieren und somit auch keine Homogenität im Kristallgefüge bestehen kann. Sie ist zwar scheinbar homogen, jedoch nur im Makrobereich. In Wirklichkeit sind die einzelnen Atome des Gemisches schon aufgrund der Atomgrößen und Gewichte derart unterschiedlich, dass keine Homogenität, also Gleichartigkeit bestehen kann. Außerdem hätte auch niemand Interesse daran, sich mit 1000°
heißer Metallsuppe zu bekleckern, nur weil er homogenen Schmuck tragen möchte.
Nachdem sich, durch Absenken der Temperatur, in der Schmelze Kristallkeime gebildet haben und die Suppe allmählich fest wird, bestehen die Kristalle (nicht die Moleküle und Atome!) zunächst aus homogenen Einzelkristallen, die alle gleiche Zusammensetzungen haben. Allerdings ändert sich dieser Zustand recht schnell. je nach dem wie die Schmelze zusammengesetzt war. Bei Gold und Silber ist es so, dass sich die Kristalle homogen bilden
und es auch bleiben. Anders wird es schon, wenn Kupfer beteiligt ist: Ein gewisser Prozentsatz von Kupfer kann in das Kristallgefüge homogen mit eingebaut werden, überschüssige Anteile von Kupfer entmischen sich beim Erkalten langsam wieder und lagern sich als heterogene Bestandteile im Kristallgefüge an. Die geschieht sinngemäß mit anderen Metallen ebenso.
Eine besonders hinterhältige und unangenehme Erscheinungsform der Metalle, sind deren molekulare Verbindungen ( intermetallische Phasen ). Metalle können nämlich auch miteinander reagieren und chem. Verbindungen bilden. Hierbei entstehen völlig neue Stoffe, die teilweise überhaupt keine metallischen Eigenschaften mehr aufweisen und mehr an Keramik, als an Metall erinnern. Hier denke ich zu allererst einmal an eine weit verbreitete und ganz üble Sache:
Die Verwendung von Lötzinn bei Gold-oder Silberschmuck, wie sie vor allem von Uhrmachern, gewissenslosen "Fachleuten" und fachlich unbelichteten und an Selbstüberschätzung leidenden Heimwerkern, in der Vergangenheit vorgenommen wurde!
Leider sieh es nicht danauch aus, als ob diesen Murkspfuschern die Hände weggefault sind, und so werden sie ihrem schändlichen Treiben wohl auch noch weiterhin nachgehen ( können! ).
Zwar ist Gold in der Lage, Zinn bis zu einem Anteil von 16 Promille in das Kristallgefüge einzubauen, der Rest wird jedoch zu knallharten, eutektischen, intermetallischen Verbindungen umgewandelt. Doch die eigentliche Katastrophe bildet der Blei- Anteil des Lötzinns. Beim Erhitzen eines so reparierten Schmuckstückes, bildet das Blei mit Gold, Silber, aber auch Kupfer chem. Verbindungen und "zerfrisst" dabei oft unersetzliche Teile. Oft lassen sich die Blei-Zinn-Verunreingungen nicht erkennen, oder restlos entfernen. Dabei reichen bereits mikroskopische Reste aus, um eine Kastastrophe auszulösen.
Wie man sieht, ist das Thema Metalle und Homogenität nicht in drei Worten abzuhandeln. Eines wird immerhin klar: Eine echte Homogenität gibt es bei Legierungen nicht da die Atome selbst nicht gleichartig sind. In der Regel bestehen Schmuck- Edelmetalle aus einem Mischgefüge. In einem Solchen sind homogene Misch- Kristalle, neben andersartigen Kristallen der verschiedenen Legierungsbestandteile im Gefüge, angeordnet. Wie bei einem Bruchstein- Mauerwerk.
Diese Eigenschaften macht man sich auch gezielt zunutze, beispielsweise beim so gen. Vergüten, einem Wärmebehandlungsprozess. Zugrunde liegt die Eigenschaft, dass sich Legierungen unter bestimmten Bedingungen entmischen, d.h. aus einem homogenen Kristallgefüge wird, meist durch eine Wärmebehandlung, ein heterogenes, oder heterogeneres, also ein Mischgefüge. Dies geht mit einem erheblichen Fstigkeitszuwachs einher, der auch eine Steigerung der Härte beeinhaltet. Meist werden zu vergütende Bauteile in einem Heizofen auf eine gewisse Temperatur gebracht, in welcher sie eine Zeit lang verbleiben. Hierbei tritt der gewünschte Entmischungsprozess ein. Bei manchen Werkstoffen kann deine Vergütung sogar bei Raumtemperatur erfolgen, etwa bei Aluminium ( Duraluminium, mit Cu. legiert ) oder auch Kupfer. Bei letzterem wird meist ein Brylliumanteil dazulegiert, der sich im Laufe der Zeit von selst entmischt und den Drähten so eine zusätzliche Härte und Festigkeit verleiht. Bei den Schmuck- Edelmetalllegierungen, wird das so gen. Tempern vor allem bei Tafelsilber angewendet. Mechanische Federn aus Gold werden mit Berylliumkupfer legiert. Man verwendet hierbei TZusammensetzungen, die ohnehin bereits recht hart sind. Beim Tempern verbessern sich diese Eigenschaften durch den Entmischungsprozess (auf mehreren Ebenen) noch einmal ganz erheblich. So ist es z.B. möglich, selbst harte Federn aus Edelmetall zu gießen.
Leider sind auch unangenehme Erscheinungen im Schmuckbereich mit diesen Zusammenhängen verbunden, etwa das Brüchigwerden der meisten 333-er Goldlegierungen. Darüber habe ich hier im Forum bereits geschrieben.