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Biedermeier Armreif ?

 
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Emerald
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Emerald

 ·  #16
hallo ohnefilter

habe mich Stunden bemüht, nach der Punze des Herstellers zu suchen- erfolglos, da sie nicht korrekt erkennbar ist.

Ich ordne das Armband , wenn keine Replike, zeitlich etwa 1880 oder 90 ein ;-)

ersichtlich für mich aus dem Kopf der Kamee

ist aber nur meine Ansicht.

den Wert ersiehst du aus dem bereits angemerkten Link eines in etwa gleichen Bands.


sollte die Ausführung der Kamee überdurchschnittlich gut sein- kann ich ohne Fühlen nicht beurteilen, dann ist das Armband ca 100 Euro mehr im Wert anzusetzen.

Allerdings wie bei allen Kameen gilt der Wert wiederum nur bei Verkauf in Amerika oder England, da hierzulande kaum ein Markt dafür besteht. Ausgenommen natürlich reine Sammler.

LG

Bigi
ohnefilter
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ohnefilter

 ·  #17
@Emerald
Danke für deine Mühe !
Auch ich habe versucht nach REIS, BESS, RESS, REBS usw zu suchen.
Wenn ich doch noch was finden sollte, melde ich mich noch einmal.
Besten Dank für die offenen und recht schnellen Antworten an alle hier im Team.
LG, Achim (ohnefilter) :D
pitbum
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pitbum

 ·  #18
hallo ohnefilter,
da ich mich nun auch schon über 30 Jahre mit antikem Schmuck interessehalber beschäftige, hier vielleicht ein paar Anmekungen, die weiterhelfen könnten. Zunächst zur Kamee, die ist aller Wahrscheinlichkeit aus Muschel gefertigt, Koralle fehlt häufig die deutliche Zweifarbigkeit, die Muschel oder Lagenstein aufweist. Allein die Darstellung des Frauenkopfes und die damit dargestellte Zeitmode schliesst eine Herstellung während des Biedermeiers nahezu aus. Während der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in Deutschland eine kurze Phase in der Filigranschmuck sehr en Vogue war. Dazu passt auch der Frauenkopf. Der 900er Stempel ist in Deutschland zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Die Firma Theodor Fahrner / Pforzheim z.B. hat einige Ihrer Stücke in 900er legiert. Da dreistellige Zahlenpunzen in Deutschland eh erst ab 1884 auftauchen spricht als weiteres gegen eine Herstellung während des Biedermeiers.
Ich denke die Einschätzung zur Entstehungszeit zwischen 1920-30 ist realistisch. Darüberhinaus halte ich das Armband für eine deutsche Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen
pitbum
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Emerald
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Emerald

 ·  #20
fahrner?? nein, absolut ausgeschlossen

das entspricht ganz und gar nicht dem Stil Fahrners, da lege ich fast meine Hand ins Feuer ;-)

dank dir für die fachlichen Ausführungen. Wir brauchen hier immer Kenner :-)

aber ich plädiere weiterhin für die Zeit vor 1900 ;-)

LG

Bigi
pitbum
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pitbum

 ·  #21
Vorschau
BeitragVerfasst am: Sa, 18. März. 2006 11:03 Titel:
Hallo liebe Leute,
erstmal muss ich ein Missverständnis ausräumen. Selbstverständlich handelt es sich nicht um Fahrner. Die Fahrnerstempel sind recht gut zu erkennen und meist ein TF im Kreis, oder später auch ausgeschrieben. Ich wollte nur sagen, das eine 900er Legierung selten ist und als Beispiel Fahrner nennen, der 900er Stempel neben der Herstellerüunze verwendete und auch das nicht immer. Bei Interesse für Fahrner kannn ich gerne mal eine Seite mit Fahnerpunzen ins Forum stellen. Weiss allerdings nicht ob das Copyrightprobleme bringt, wahrscheinlich schon.
Das Armband hat mich dennoch nicht losgelassen und ich habe noch ein wenig recherchiert.
Also irgentwas passt hier nicht zusammen. Mich erinnert das ein wenig an CSI und forensische Beweise. Zeugenaussagen und tatsächliche Beweise sind auch nicht immer deckungsgleich.
Also kurz zum Stempelgebrauch der Schweden. In Schweden sind Zahlenpunzierungen bis auf die jüngste Zeit unbekannt. Die gebräuchliche Legierung ist 830er, bescheinigt durch drei Kronen im Kleeblatt, b.z.w. im Oval für Importware und das auch erst ab 1912. Zudem häufig mit Buchstaben versehen um das genaue Punzierungsjahr zu identifizieren, ähnlich den Briten. Davor gab es lediglich Stadtpunzen, entweder als Buchstabe oder Symbol, ähnlich den deutschen Punzen vor 1884. (s. : Tardy, International Hallmarks on Silver, S.377-386)
Hier trifft keins der Kriterien zu. Meiner Meinung nach kann es Ur-Uroma nicht mehr persönlich gekauft haben, wenn Sie bereits 1880 verstarb.Vielleicht doch noch mal die Familiengeschichten überprüfen.
So genug der Klugscheisserei.
Wünsche ein schönes Wochenende.
Grüsse
pitbum
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Hallo Pitbum,

vielen Dank für Deine fachliche Unterstützung hier im Forum. Zu Fahrner passt auch der kräftige Rahmen um die Filigranelemente.

Ich habe von Fahrner auch nie solchen und ähnlichen Schmuck gesehen, deren Linie ist ganz anders und sehr modern gewesen. Der zweite Satz von mir ist so falsch oder missverständlich.
Fahrner als Stilbildner seiner Zeit mit kräftiger Linienführung, hätte hier ein Stilelement beigetragen haben.
Emerald
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Emerald

 ·  #23
@ pitbum
dass das Armband aus schwedischer Produktion ist, hat keiner hier angedeutet :-)

Schweden wurde zumindest meinerseits total ignoriert ;-)

wenn das Band deutscher Herstellung sein sollte und um ca 1920, wie du sagst, gefertigt sein soll, dann müsste ein Stempel mit Halbmond und Krone darauf sein--kann also auch nicht sein.

Speziell in dieser Zeit feierte man ja die Stempelorgien ;-)

auch bezüglich des STils habe ich mich nicht auf Biedermeier beschränkt- Liess das aussen vor. Ich habe lediglich eine vage zeitliche Zuordnung versucht ;-)
Wir Schmuckkenner wissen ja, dass Stile auch in den epochalen Übergangszeiten verschmelzen, und somit dem einen, wie auch dem anderen zugeordnet werden können ;-)
Und in jeder Epoche wurde auch mal Stilfremd gefertigt.

LG

Bigi
Emerald
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Emerald

 ·  #24
Nachtrag:

ich persönlich bin ausserstande, eine exakte zeitliche Zuordnung zu machen :-(

leider

Cameen geben oftmals Aufschluss, doch ist das ein sehr schwieriges Gebiet

Zitat: Dating a Cameo~

To date a cameo with accuracy, many hours or even years of research may be necessary to train the eye. Magnification is vital and a jewelers loupe is a necessary tool in examining a carving and to be able to determine what the cameo is made of. It can detect if it is machine made, or has a snowy appearance. Such a close inspection can help a collector discover if the cameo has been carved in one piece or has been assembled from different materials and glued together.

The motif on the cameo can provide a timeframe for its origin. If a shell or stone cameo contains a classical scene, it may have originated in the 18th or 19th centuries when such subjects were popular. The anonymous woman on a cameo indicates that it comes from the Victorian Era, while the cameo habille did not become fashionable until late in the Nineteenth Century.

Physical traits sometimes reveal when a cameo was carved. The long Roman nose denotes that the piece was originated before 1850. If the nose is slightly upturned, it can be dated after the mid-nineteenth Century. A pert nose is indicative of the turn of the century. An upswept hairstyle indicates a late Victorian cameo, while shorter curls are indicative of the 20th Century.

The medium also provides clues to the history of the piece. Shell cameos were used during the Victorian Era, and later. They have a translucent quality when held up to the light. Lava came from the 17th century, but a large majority came during the 19th century from Mount Vesuvius. Jet gained popularity in the 19th Century in Whitby, England during the Victorian Era.

For the past 25 years, carvers in Germany have produced cameos using the laser technique. It may feel rough to the touch. To learn about cameos, it is important to handle them. This allows the collector to feel, and tap them slightly against the teeth to identify whether they are made of stone, shell or other materials.

gefunden hier: http://www.victorianbazaar.com/cameos.html

wir bräuchten eine Experten für Cameos ;-)

allerdings macht mich das mit der Identifizierung über die Kamee auch etwas stutzig, da der von mir genannte link des gleichen Armbandes eine andere Kamee aufweist.
Tja, und nun??

LG

Bigi

der unidentifizierbare 2. Stempel könnte weiterhelfen. Doch kann ich da absolut null erkennen :-(
pitbum
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pitbum

 ·  #25
Hallo bigi, die schwedische Herkunft brachten "ohne Filter" in einer Privatmail ins Gespräch. Nochmal kurz zum Stempelverhalten der Deutschen, ein Thema das ja schon bezüglich des Smaragdrings dikutiert wird.
Manchmal ist die Stempelei undurchsichtig und folgt nicht in allen Fällen den gesetzlichen Bestimmungen. Wer und warum bestimmte Hersteller Sonderrechte geniessen, kann ich nicht beantworten. So tauchen besonders in der Zeit von 1900 bis, sagen wir zu Beginn des II. WK, eine ganze Reihe unterschiedlicher Legierungen von 800er über 835er, 900er, 925er bis 935er auf. Meist in Verbindung mit der Herstellerpunze, doch nicht in jedem Fall mit Krone und Halbmond. Fragt mich nicht wieso, ich weiss es nicht. Doch Tatsache ist, die Silberstempelung ist lange nicht so einheitlich, wie vom Gesetzgeber verlangt.
Grüsse an alle
pitbum

P.S. vergleiche: Theodor Fahrner, Schmuck zwischen Avantgarde und Tradition, Stuttgart 1990, S.262
Goldie
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Goldie

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