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Gutachtenauftrag über einen König Ludwig Ring

 
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #1
Am Montag habe ich einen Gutachtenauftrag für einen König Ludwig Ring erhalten. Neben der Wertfeststellung wurde explizit eine Herkunftsbestätigung gewünscht. Insbesondere letzteres ist ziemlich schwierig weil der Ring keine Gravuren oder Stempel trägt.

Der Ring ist sauber aus mehreren Teilen montiert, die vorgegossen wurden und nachziseliert wurden. Die Ränder sind auch beim "L" und in der Krone nachgesägt so dass keine Hinweise auf die Gussmethode übrig geblieben sind. So ist es schwierig aus der Verarbeitung auf die Zeit zu schließen.

Die Altschliffdiamanten sind in Silber auf Gold gefasst, wie es in der Zeit in der der bayerische König und auch der österreischische Kaiser solche Ehrenringe als Geschenke fertigen ließ, üblich war (Mitte des 19 Jhdrt).

Ich bin mal neugierig was Ihr dazu meint.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Hier habe ich noch einen König Ludwig Ring gefunden.

http://www.hermann-historica.d…at48_2.txt

Die Diamanten sind Diamantrosen (eine ältere Schlifform), die Verabreitung ist viel aufwendiger. Die Grundplatte ist aus Lapislazuli und nicht aus Transparentemail, das erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts durch Fabergé große Mode wurde.
Die Steine sind jedoch in Gold gefasst, das ist eher selten zu Zeiten Köngig Ludwigs.

Die Seitenfigur ist eine weibliche Engelsfigur die auch in der Rückseite ausgearbeitet ist.

Hier ist noch ein ähnlicher Ring.
http://www.short-it.de/id/246

Auch hier sind die Diamanten in Gold und nicht in Silber gefasst, die Firgur scheint der anderen zumindest ähnlich zu sein. Die Grundplatte soll ebenfalls Lapis Lazuli sein. Bei beiden Ringen sind die Kronen über dem L deutlich größer ausgearbeitet, da sie ja auch wichtig als Signum der macht sind. Das "L" ist lediglich eine Markierung und daher recht klein.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Die pausbäckigen Puttos des zu begutachtenden Ringes erinnern mich an diese Puttos:

Wobei ich denke das der original König Ludwig Ring eher eine geflügelte Frauenfigur wie die Bavaria oder den Friedensengel trug. Also eher diesem Ring ähnlich.
http://www.hermann-historica.d…6437_c.jpg
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Emerald
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Emerald

 ·  #5
und weils so schön ist noch einer ;-)

mann gibts da viele ;-)

KÖNIG LUDWIG - RING

500 Euro 750 -er Gelbgoldschiene, an den Schultern reliefierte Engelsköpfe, schauseitig Ligaturmonogramm „LB“ auf hochovalem Email - Fond, umkränzt von sechs Brillanten und sechs Saphiren, wohl zweite Hälfte 20. Jahrhundert. Farbabbildung.


hier gefunden : http://www.richter-kafitz.de/Archiv/Schmuck%20110904.htm
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Sapphire
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Sapphire

 ·  #6
Hallo Leute,
habt Ihr schon mal einen Ludwigsring MIT Verleihungsurkunde gesehen. Für mich war die Entäuschung gross. Ludwig muss ein Geizhals gewesen sein die Ringe waren aus 8KT Gold mit 333 gestempelt. :idea:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Emerald
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Emerald

 ·  #8
die Beurteilung der Echtheit, vielmehr eines Originals des König Ludwig Ringes gestaltet sich schwierig.
Es sind viele Ringe im Umlauf.
Nicht bekannt ist dagegen, wie viele Originale überhaupt existent waren.

Ein sauber gestalteter, wirklich antiker Ring, mit sauberen Steinen, sauberer Fertigung-muss dieser denn unbedingt viel weniger Wert sein, als das Original?
auch da wurden nur Steine verwendet- oder hat das Original wirklich ein so überdurchschnittlich hohes "Markenrecht?

Was frage ich :-(

wenn Klamotten der heutigen Stars für das 100 fache des Wertes gehandelt werden :-(

LG

Bigi
Sapphire
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Sapphire

 ·  #9
Also ich kann mir nicht vorstellen, daß die Verleihungsurkunde falsch war oder ist. Sie war /ist im Besitz des Enkels (hat er in der Zwischenzeit bestimmt weiter vererbt) des Hofbeamten der den Ring bekommen hat. Sollte ich mal wieder in dessen Gegend kommen werde ich nochmals nachfragen.
Ansonsten war es in den siebzigern bei Münchens und Oberbayerns Juweliere ein Image Ludwigsringe im Angebot zu haben. Insgesamt mit Sicherheit mehr am Markt als Ludwig II je verliehen hat. :!: :?: :idea: :twisted:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Emerald
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Emerald

 ·  #11
Du meinst also das die Verleihungsurkunde echt ist und nur der Ring falsch?

:bounce: :bounce:

das wäre doch auch mal eine Variante :bounce: :bounce:

Sachen gibt's :?:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Sapphire
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Sapphire

 ·  #13
Also Leute WISSEN tuh ichs natürlich nicht. Aber die Art und Weise wie es mir präsentiert wurde war äußerst glaubhaft. Aber Heinrich wenn Du sagst 333 gabs zu dieser Zeit noch nicht muß ich dies glauben. Vielleicht war/ist der Enkel ein Schlitzohr und hat sich eine Kopie fertigen lassen. In dieser Branche ist alles möglich :mrgreen:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Hallo Gottfried,

eine Anfertigung in 333 Gold wäre sehr ungewöhnlich. Meist stammen Ringe in dieser Legierung aus Serienferigung. Ich halte es eher für wahrscheinlich das Deinem Freund der Ring mit der Urkunde als Set verkauft worden ist.
Und nach einigen Jahren verselbständigen sich Familienlegenden.

Eine kurze Geschichte dazu:

Als meine Eltern ein Haus bauten, entstand auf dem geteilten Grundstück eine ganze Reihe ähnlicher Häuser und die anderen Eigentümer trafen sich häufiger zu Besprechungen.
Ein Nachbar fand auf der Straße einen 8 Kt Ring mit einem Siegelstein und brachte Ihn zu meinem Vater, weil er meinte das er Ihm gehören müsse.
Mein Vater sah sich den Ring an un stellte fest das er nicht von Ihm war. Der Nachbar behielt den Ring.

Mehr als 20 Jahre später kam dieser Nachbar wieder zu meinem Vater und fragte Ihn ob er diesen Ring etwas vergrößern könne, der Ring sei ein altes Familienerbstück und würde mit dem Siegel den Adel der Vorfahren belegen. Nun hätte seine Tochter geheiratet und zur Geburt seines Enkelkindes möchte er seiner Tochter diesen Ring schenken.

Mein Vater erkannte den alten Straßenfund, ließ sich das nicht anmerken und passte in seiner Goldschmiedewerkstatt die Ringgröße an.

:lol:
Sapphire
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Sapphire

 ·  #15
Sehr gut! Super Story. :)
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