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Saphir ::: oder nicht?

 
Achat
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Achat

 ·  #1
:kratz:
Hallo, koennte es sich hier um einen Saphir handeln?

Der Stein ist sehr blass, eher blau-grau und ist wunderbar klar facettiert geschliffen.
Um was koennte es sich handeln?

In der Fassung befindet sich ein 14- Karat-Stempel der sagt "585 W..." Das was nach dem "W" kommt ist leider nicht lesbar.

Wahrscheinlich ist er in einer Werkstatt ende 19-hundert in Deutschland entstanden.
Masse: Stein 1cm x 1,5 cm / Fassung 1,5cm x 2 cm.
Und, was koennte dieser Ring ungefaehr denn wert sein?

Herzlichen Dank schon mal fuer die fachkundige Hilfe!
Achat
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Hallo Achat
der Stein ist vermutlich ein Blautopas, könnte aber auch ein synthetischer Aqua sein, ein echter Aqamarin wohl ehr nicht.
Ganz bestimmt ist es kein Safir.
Die Herstellung würde ich ehr in die Mitte des 20.Jahrhunderts legen. Einen großen Wert hat der Ring ehr nicht.
Achat
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Achat

 ·  #3
Hallo Zirkonhead,
stimmt, Blautopas koennte passen (davon habe ich ganz beeindruckende Gesteinsproben neulich im Humbold Museum in der Mineraliensammlung gesehen.)
Seit wann gibt es denn synthetische Aquamarine?

Auf grund der feinen goldenen Bluetenmotive in der Fassung denke ich, der Ring koennte vielleicht im Jugendstil, oder allenfalls vielleicht etwas spaeter entstanden sein. Wenn er mitte des 20. Jahrhunderts entstanden waere, so ab 1940, dann wuerde er abstrakter aussehen, die Ornamente waeren nicht so fein und zeitaufwendig gearbeitet. Deswegen tendiere ich eher zum fruehen 20ten.

Danke fuer die schnelle Antwort!
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Solche Ringe sind in industrieller Fertigung noch bis mindestens in die 1980er hergestellt worden.
Synthetische Aqua gibt es auch schon seit etwa 1930.
Turandot
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Turandot

 ·  #5
Zitat geschrieben von Zirkonhead
Synthetische Aqua gibt es auch schon seit etwa 1930.


Ich habe hier vor ein paar Wochen nach einem alten Anhänger gefragt, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und immer als Aquamarin bezeichnet wurde. Da wurde mir gesagt, dass es aber auch damals schon "falsche" Aquamarine gab...

Der Ring ist aber wirklich schön, egal wie alt er ist :D
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #6
Zwischen einem "falschen" also nachgeahmten Stein und einem synthetisch hergestellten besteht ein unterschied.
Ein nachgeahmter Stein ähnelt seinem natürlichen Vorbild nur sehr vage , kann z.B. aus gefärbtem Glas oder ähnlichem Bestehen. Das wird schon seit Jahrhunderten gemacht.
Mit ein wenig Fachwissen erkennt man solche Steine sofort.

Der synthetische Stein ahmt auch die optischen Eigenschaften des Vorbildes nach , ist somit vom Laien nicht von einem Echten zu unterscheiden.
Synthetische Safire oder Rubine bestehen sogar aus dem selben Mineral wie die echten (Korund), nur eben, dass dieses künstlich hergestellt wurde.
Seit einigen Jahren sind sogar synthetisch hergestellte Diamanten in Schmuckqualität erhältlich, die wie das original aus Diamant bestehen.
Synthetische Aquamarine, aus synthetischem Spinell geschliffen, wurden von A.V. Verneuil erstmal 1926 erzeugt.
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #7
Das sind dann aber synthetische aquamarinfarbene Spinelle, keine synth. Aquamarine.
Synthetische Spinelle haben die gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften wie echte Spinelle, nicht wie echte Aquamarine.
Eine Imitation hat, wie Du schon sagtest, nur die gleichen optischen Eigenschaften wie der echte Stein.
Turandot
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Turandot

 ·  #8
Vielen Dank für die Erklärungen. Besteht denn dann doch eine Chance, dass ich um ein richtiges gemmologisches Gutachten zur Wertbestimmung drumrumkomme?

Es war auch von Vermessen des Lichtbrechungsindex' die Rede. Das wäre aber doch eine physikalische Eigenschaft und könnte nicht mit Sicherheit ausschließen, dass der Stein nicht echt ist, oder?

Gruß Turi
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Ich hab auch noch ein paar Rohsteine von meinem Opa hier rumliegen. Da ich mir auch nicht sicher war ob die echt sind, weil sie zu schön und schwer sind, hatte ich sie einem meiner Kunden gezeigt, der ist Händler. Er meinte sie sind echt.
Um sicher zu gehn hab ich sie dann mit zur Intergem genommen. Da gibt es die Möglichkeit die Steine durch Gemologen der Gemologischen Instituts kostenlos untersuchen zu lassen.
Erst unterm Mikroskop wurde ersichtlich, dass es keine echten Steine sind.

Mein Fazit: Nur durch die Begutachtung durch einen Gemologen kannst du wirklich sicher sein.
Die Echtheit ausschließen kann man auch schon durch die Betrachtung durch einen speziellen Filter, so ein Teil kostet aber auch schon ca. 80,-Euronen .
Tschorle
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Tschorle

 ·  #10
Hallo zusammen,
also eine Synthese ist ein im Labor hergestellter Stein, der die gleichen chemischen und physikalischen Eigenschaften seines natürlichen Vorbildes besitzt. Eine Imitation ahmt nur die Optik nach (z.B. aquamarinfarbener Spinel - echter Aquamarin).

Mit einem Refraktometer läßt sich auf Grund der Brechungsindizes bestimmen, um welchen Stein es sich handelt. So hat ein Spinel eine Lichtbrechung von 1,712-1,736, ein Blautopas von 1,61-1,638 und ein Aquamarin von 1,577-1,583. Zur Bestimmung, ob es sich um eine Synthese oder einen natürlichen Stein handelt, muß mann der Stein mit einem Edelsteinmikroskop betrachten. Dabei wird der zu untersuchende Stein in eine Immersionsflüssigkeit getaucht, die die Lichtbrechung verändert und so den Blick auf die inneren Strukturen freigibt. Die Wachstumslinien bei der Syntese sind beispielsweise gebogen, bedingt durch die Herstellung. Ein natürlicher Stein hat dagegen gerade Wachstumslinien. Desweiteren zeigen Synthesen in Wasser getaucht eine einheitliche Durchfärbung, wohin natürliche Steine meistens eine sogenannte zonare Farbverteilung zeigen.

Gruß Thorsten
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von Tschorle
Hallo zusammen,
also eine Synthese ist ein im Labor hergestellter Stein, der die gleichen chemischen und physikalischen Eigenschaften seines natürlichen Vorbildes besitzt. Eine Imitation ahmt nur die Optik nach (z.B. aquamarinfarbener Spinel - echter Aquamarin).

Mit einem Refraktometer läßt sich auf Grund der Brechungsindizes bestimmen, um welchen Stein es sich handelt. So hat ein Spinel eine Lichtbrechung von 1,712-1,736, ein Blautopas von 1,61-1,638 und ein Aquamarin von 1,577-1,583. Zur Bestimmung, ob es sich um eine Synthese oder einen natürlichen Stein handelt, muß mann der Stein mit einem Edelsteinmikroskop betrachten. Dabei wird der zu untersuchende Stein in eine Immersionsflüssigkeit getaucht, die die Lichtbrechung verändert und so den Blick auf die inneren Strukturen freigibt.

Bis hier ist alles richtig. :-)
Zitat geschrieben von Tschorle
Die Wachstumslinien bei der Syntese sind beispielsweise gebogen, bedingt durch die Herstellung. Ein natürlicher Stein hat dagegen gerade Wachstumslinien.

Das ist richtig, aber nur für eine bestimmte Art der Synthesen, diejenigen die nach dem Verneuilverfahren hergestellt worden sind. Synthetisch gewachsene Kristalle mit anderen Verfahren haben keine gebogenen Wachstusmlinien.
Zitat geschrieben von Tschorle
Desweiteren zeigen Synthesen in Wasser getaucht eine einheitliche Durchfärbung, wohin natürliche Steine meistens eine sogenannte zonare Farbverteilung zeigen.

Gruß Thorsten


Jein, das ist manchmal so und manchmal so. Das dumme ist, die Wahrheit wird immer komplexer und lässt sich daher schlecht zusammenfassen.
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Guestuser

 ·  #12
Scheint wie bei den gefaelschten Uhren zu sein.
Ich sollte schon lange mal was zu Faelschungen schreiben, aber ich kann es nicht.
Es gehoert mittlerweile so viel "Gespuer" dazu die zu erkennen was man einfach nicht beschreiben kann.
Was waren die Faelschungen vor Jahren noch schoen, ich hab gerade eine "Omega" gesehen, da hat jemand kackendreist in das pure Messing den Goldstempel reingekloppt. *g

Karlo
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