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Schmuck der Anthroposophen

 
Turandot
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Turandot

 ·  #16
Hallo Polly,

das sind wirklich sehr interessante Schmuckstücke. Vielen Dank fürs Zeigen. Sie sehen sehr schwer aus, oder sind sie nicht massiv?

Deine Ambivalenz dazu kann ich gut nachvollziehen, ich bin auch nicht sicher, ob mir der Schmuck wirklich gefällt. Aber er ist sehr faszinierend, und je länger man hinsieht, um so mehr zieht er einen in den Bann - insobesondere in Verbindung mit den anderen Stücken, so als "Familie". Gleichzeitig denkt man aber auch an die selbstgestrickten Wollsocken.... 😉 (Ich hoffe, das kränkt jetzt niemanden, das ist nicht meine Absicht.)

Wenn die acht Teile kein komplettes Set darstellen oder den Stil eines einzelnen Designers, dann könnte man vielleicht die stilistischen Gemeinsamkeiten in Verbindung mit der Anthroposophie bringen... Z.B. rechte Winkel gibt es da auch nicht, zumindest nicht ungebrochen. Die Oberflächen sind relativ "naturbelassen", die Formen sind Formen nachempfunden, die auch in der Natur vorkommen (das ist meines Halbwissens nach der Grund für die Ablehnung des rechten Winkels). Die Steine kommen sehr klar und ohne Ablenkung durch überflüssigen Zierrat zur Geltung - das ist wohl auch das, was so fasziniert.

Dass der Guss so "grob" aussieht, würde ich für Absicht halten. Entweder weil bei der Herstellung bestimmte verfeinernde Arbeitsschritte nicht zur Philosophie passen, oder eine entsprechende Nachbearbeitung ist nicht angesagt. Poliert ist es aber wohl... Aber ich glaube schon, dass es mehr mit der Arbeitsweise zusammenhängt, als mit einem optischen Ziel.

Wirklich interessant und bestimmt ne Menge wert. Es wäre sicher schön, wenn Anhänger der Anthroposophie diesen Schmuck erwerben würden. Vielleicht erfährst du dabei ja noch ein bisschen mehr über die Gestaltungsprinzipien.

Liebe Grüße
Turi
polly
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polly

 ·  #17
Hallo Turi,

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde versuchen Die einige Fragen zu beantworten.

Sie sehen sehr schwer aus, oder sind sie nicht massiv?

Der Ring mit dem Smaragd wiegt etwa 15 g. Meine Tante war eine überzeugte Anthroposophin (unverheiratet und schenkte sich selbst jedes Jahr ein Schmuckstück ). Dieser Ring sollte einen anderen Ring suchen, den sie verloren hatte - leider ist er nicht wieder aufgetaucht. Du siehst hieran, daß jede Menge Ideologie im Spiel ist.

Die Schmuckstücke sind alle von einem Juwelier gemacht worden und nur für diese eine Person.

Meine Tante hat mir mal eine Brosche geschenkt, die hier nicht abgebildet ist. Dazu mußte sie dem Juwelier meine ganze Lebensgeschichte erzählen mit Geburtstag usw. und erst als er alles wußte hat er diese Brosche angefertigt. Es ist eine Brosche mit einem Saphir und gefällt mir wirklich sehr gut, so daß ich sie auch nicht verkaufen möchte.

Ich bin mir nicht sicher ob die Stücke gegossen sind, denn sie sagte immer sie seien eine reine Handarbeit. Angeblich wurde das Gold vor der Verarbeitung in Königswasser (stärkste Säure ) ausgewaschen, um wirklich reines Gold zu erhalten.

Ich habe Herrn Butschal eine Brosche mit Smaragd (ähnlich wie die Brosche in der Galerie) für die Schmuckbörse geschickt. Dies Brosche hab ich vorher in einem Auktionshaus einer "Gutachterin" gezeigt. Sie meinte aber der Smaragd sei kein Smaragd , sondern ein Turmalin, gegossen und auf Hand gemacht gearbeitet worden. Sie bot mir die 100 € an. Herr Butschal kam aber zu einem anderen Ergebnis.

Da die Schmuckstücke alle von dem gleichen Mann stammen, kann er vielleicht sich zu der Verarbeitung äußern. Ich bin absoluter Laie auf diesem Gebiet und kann nur sagen, ob mir etwas gefällt oder nicht.

Gruß Polly
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 ·  #18
Huebsche Sachen,

Karlo
esefania
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esefania

 ·  #19
Gegossen werden diese Stücke schon oft, was aber nicht heißt daß es sich dabei um Massenware handelt sondern um einzeln in Wachs gefertigte Stücke welche dann gegossen und später nachziseliert oder gehämmert werden um diese typische Strucktur zu erhalten. das ist einfach der sinnvollste Weg diese Formen zu gestalten, denn ganz ab von der Welt sind die Anthros nun auch nicht, und diese Stücke weisen meist erhebliche Materialstärken auf.
Also ist jedes für sich wieder ein einzigartiges Schmuckstück.
Jeder der Schmuck gestaltet, wird bestätigen daß Naturformen am besten in weicherem Material nachempfunden werden können, man braucht nur ein bischen Vorstellung wie Material sich in den Händen formen läßt und schon findet man auch den Weg auf dem sich jegliches Material am besten Formen läßt und mit welchem Werkzeug.
Man muß immer auch ein bischen Bildhauer sein in unserem Beruf.
Edelstein
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Edelstein

 ·  #20
Auf jeden Fall wirst du, wenn du verkaufen möchtest, jemanden finden, der die Stücke zu schätzen weiss. Sie haben in antroposophischen Kreisen einen hohen ideelen Wert, der bei einem normalen Schmuck- oder Altgoldankäufer niemals gewürdigt wird. Such doch im Internet nach Foren dieser Personen und frag dort mal nach.
Turandot
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Turandot

 ·  #21
Hallo Edelstein,

das wollte ich Polly zuerst auch vorschlagen. Aber ich fürchte, Anthroposophie und Internet geht nicht so ganz gut zusammen, höchstens punktuell wo unvermeidbar. (Zumindest gingen mein Erfahrungen damals in eine solche Richtung, nur war es das Fernsehen, noch nicht Computer oder gar Internet.)

Hallo Polly,

Guss und reine Handarbeit sind kein Widerspruch, auch kann man davon ausgehen, dass es Unikate sind. Guss ist nur dann nicht so hochwertig, wenn er für die Produktion von Massenware eingesetzt wird.

Gerade deshalb denke ich auch, dass es schade wäre, diese Stücke ganz "profan" zu verkaufen. Falls das Internet wie ich vermute nicht das Medium ist, um viele Anthroposophen zu erreichen, könntest du dich sicher an eine entsprechende Organisation wenden und nach einer Zeitschrift o.ä. fragen.

Ich glaube, dass jemand der sich so gar nicht mit der Hintergrundgeschichte deiner Schmuckstücke befassen mag, auch ganz andere Beurteilungskriterien anlegt - wie die von dir erwähnte Gutachterin, die offenbar die Machart völlig missgedeutet hat. Der Reiz der Sachen liegt in meinen Augen eine Ebene tiefer...

LG Turi
esefania
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esefania

 ·  #22
polly
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polly

 ·  #23
Hallo und ein großes Dankeschön an alle die geantwortet haben !!!

Es hat mich gefreut soviel Resonanz gefunden zu haben. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich weiter vorgehen soll. Im Internet habe ich ein Forum gefunden, das sich nur an Anthroposophen wendet, aber die Resonanz war spärlich.

Vielleicht probier ich es mal in Herne oder an einer Waldorfschule.

Nochmals DANKE

Gruß Polly
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 ·  #24
polly,

Hallo Polly,
schau mal unter www.kleinodien.ch
da findest du weiteres.

Die Schmuckstücke finde ich sehr gut gemacht.
Schade dass soviele Broschen dabei sind, Ringe gehen besser weg.
Dazu kommt noch, dass der sich der heutige Schmuckgeschmack selbst bei Anthroposophen verändert hat.
Es gibt aber immer wieder Interessenten.
Da ich in der Hochburg lebe kann ich empfehlen Fotos auszuhängen und versuchern direkt zu vermarkten. Ich weis aber dass selbst Goldschmiede oft probleme haben getragenen Schmuck wieder unter das Publikum zu bekommen.
Eine spezielität bei Anthroposophischem Schmuck ist dass sie getrieben werden.
Steiner hat selbst Schmuck kreiert, daher dieser Impuls.
Weiteres bitte per email
epeigon@web.de
Turandot
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Turandot

 ·  #25
Vielen Dank für den Link, da kann man doch schon ein bisschen mehr über diese Art Schmuck erfahren (ohne gleich die gesamte Steinersche Philosophie lesen zu müssen).

Wahrscheinlich sind auch Pollys Schmuckstücke, v.a. die Broschen nicht gegossen, sondern getrieben, wie die Schweizerin meistens angibt. Sowas habe ich noch nie gemacht oder gesehen, wie es jemand machte, Auftreiben schon, aber nicht so. Nun hab ich nachgelesen, dass man das nicht zwingend mit einer Bleiunterlage machen muss, sondern z.B. auch auf Leder...

Das reizt mich zum Ausprobieren, z.B. mit einigen kleineren Kugelpunzen. Was sind denn eure Erfahrungen mit dieser Technik? Sollte man als Laie vielleicht lieber die Finger davon lassen?

Ich habe hier noch ein Stück Silberblech ca. 0.4 mm dick (vielleicht weniger), und würde mich mal an einer Gürtelschnalle versuchen wollen.

Was ich auch spannend fand, dass offenbar sehr häufig 900er Gold verwendet wird. Was ist das in Karat? 22 kt? (Ich frage, weil ich einen Ring von meinem Vater habe, der mal ursprünglich 24 kt hatte - aber nicht lang *gg*)

Gruß Turi
Dagmar
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Dagmar

 ·  #26
Ich war auf einer Waldorfschule.

Im Werkunterricht betrieben wir eine Zeitlang das Kupfertreiben.

Wir machten aus einer runden Platte Kupfer eine Schale.

Oder aus so einem länglichen Teil einen offenen Armreif.

Leider kann ich mich nicht mehr wirklich an den Hammer erinnern.........aber der Kopf war nicht klein.......aber ich denke, es ist auch ein Unterschied, ob man ein kleines Schmuckteil macht, oder eine Schale oder einen Armreif.
Turandot
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Turandot

 ·  #27
Hallo Dagmar,

ja, Kupfer zu Schälchen treiben macht man auch außerhalb der Waldorfschulen, das kenne ich auch. Das ist eine Grundtechnik des Silberschmiedens. Den richtigen Hammer dafür kenne ich auch.

Aber wie du schon schreibst, gibt es für kleinteilige Stücke andere Methoden. Auf einer Bleiunterlage kann man z.B. in eine eingeprägte Negativform mit einer passenden Punze ganz bestimmte dreidimensionale Muster in das Blech treiben.

Es muss aber auch eine Möglichkeit geben, sowas "frei" zu treiben, was ich mir bei den vorgestellten Schmuckstücken eher vorstellen kann. Und das ist es, was ich gerne mal ausprobieren würde. Ich konnte jedoch noch nie zusehen, wie genau man das macht. Und welche Unterlage man braucht etc.

Vielleicht sollte ich mal eine gezielte Frage im Schmuckherstellungsforum stellen, da guckt vielleicht eher jemand rein, ders weiß.

LG Turi
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 ·  #28
Thema Treiben:
Ringe und Broschen werden nicht auf Blei getrieben sondern in eine art härtende Kolofonium Paste eingeschmolzen.
Gröbere Arbeiten in Kupfer gehen natürlich auf blei gut.
Während des Treibvorgangs muss das Schmuckstück immer wieder gewärmt werden, so dass sich die Paste wieder der neuen Form anpasst. So kann sehr genau getrieben werden, auch Knaten, nicht nur rundungen.
Ist aber eine schwierige Sache. Die Schmuckstücke werden dann auch umgekehrt in die Paste eingeschmolzen, so dass sie auch von hinten getrieben werden kann.

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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #29
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #30
Das Problem der Antoprosophen ist das gleiche, welches auch die Religionen haben. Irgend ein Guru setzt Maßstäbe, die später von Anderen nicht mehr verändert werden dürfen, ja ihnen wird sogar die Fähigkeit, die Berechtigung abgesprochen, Kritik zu üben. Vermutlich dehalb, weil sie fürr zu dumm, oder vielleicht auch nicht für "erleuchtet" genug gehalten werden, um die Thematik überhaupt verstehen zu können. Ein kleiner Kreis von "Priestern" wacht äeifersüchtig über der Hinterlassenschaft "des Meisters" und schützt damit auch die eigene Position und Wichtigkeit.

Ich mache meinen Schmuck so, wie er mir in den Kopf kommt und brauche daher weder antoprosophische, noch andere Vorgaben und Gebote. Was nicht heißen soll, dass ich Pollys Teile nicht gut finde. Sie sind harmonisch und gut gemacht und zeugen von hohem, handwerklichem Können. Ich mag halt nur nicht, dass Guru Steiner posthum vielleicht auch noch in meine Werkstatt einzieht! Außerdem hätte ich auch gar keinen Platz für seine 380 Bücher, es ist eh schon eng genug! ;-)

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