Zitat
da sei ja wohl die etwas provokante frage erlaubt ob nicht irgendwann ein richtiger umschwung kommt, also dass gold nur noch in depots liegt, kaum mehr zu schmuck verarbeitet wird und alle auf platin umsatteln?
.....platin hat in der schmuckbranche zwar bislang eine rolle, aber eben eher eine nebenrolle.
könnte diese entwicklung nicht langfristig eine hauptrolle für platin bescheren? ....
Platin fehlt ganz einfach der Währungscharakter. Gold gilt weltweit als Geld. Außerdem ist es gelb und schön anzusehen. Menschen haben schon immer und werden es auch zukünftig, ihren Reichtum auch zur Schau gestellt. Der durchbohrte Goldklumpen am Hals, bleibt uns mit hoher Sicherheit erhalten. Bei Platin muss man sowohl die Argumente von Heinrich(Verarbeitung), als auch die von Tilo sehen: Der wirkliche Abnehmer für Platinmetalle ist immer die chem. Industrie gewesen. Da der Katalysator nun auch zum festen Bestandteil unserer Autos geworden ist, kam die weltweite Autoindustrie als gewaltiger Abnehmer dazu und hat das Preisgefüge restlos umgepflügt. Wenn die Platin-u. Rhodiumpreise wieder steigen, wittert die Autoindustrie Morgenluft.
Heinrichs Ansicht, dass die Vorliebe für helle Schmuckmetalle die Beliebtheit von Pt vielleicht beflügel könnten, mag ich nicht folgen. Ich habe beobachtet, dass alle Bereiche der Konsumgüter die in den Medien beworben werden, auch gut verkauft werden. Was nicht beworben wird, liegt wie Blei in den Lagern der Geschäfte. Aus diesem Grund, aus dieser Erkenntnis, oder besser gesagt der Befürchtungen, sind seinerzeit JRG und die IS entstanden. Leider ist aus beiden Projekten nicht viel geworden, obwohl die neuen, allgewaltigen Herren der JRG, sowohl Mittel als auch Möglichkeiten gehabt hätten, um wirklich etwas zu bewirken. Mit der platten Aussage "Schmuck ist..." schreckt man denn auch eher Kunden ab, als dass man welche gewinnen könnte. So ist die Entstehung der "Schmuckwelten" denn auch keine wirkliche Überraschung mehr gewesen. Der Filz kreißte und gebar ein Filzchen. Man muss schon lange überlegen, bevor man entdecken kann, wer der, oder die Nutznießer von Schmuckwelten sind. Das Handwerk und der ortsansässige Handel, sind es mit Sicherheit nicht.
Erst wenn der "Verbraucher gefressen" hat, dass es etwas ganz Besonderes ist Platinschmuck zu besitzen, erst wenn alle Nachbarinnen so etwas ihr Eigen nennen möchten, erst dann wird sich der Absatz von Platinschmuck spürbar erhöhen. Und dann bekommt womöglich fast jede Frau die es will, so ein herrliches, individuelles Teil, wie es ihre ganzen Freundinnen und Bekannten haben. Nur sei die Frage erlaubt: Wer soll das bezahlen? 50 Euro Monatsbeitrag z.B. von allen Juwelieren und Fachgeschäften in die Werbung gesteckt, würden zwar über hundert Mio EUR jährlich zusammen bringen, und sie würden mit absoluter Sicherheit eine riesen Wirkung haben, aber das sind absolut utopische Zahlen und für einen Juwelier oder Goldschmied einfach unerschwinglich. Zudem könnte der Nachbar ja vielleicht ein Teil verkaufen, an dem der eigene Werbebeitrag vielleicht als höher empfunden wird, als der des Glücklichen! :mrgreen: