Darf ich mich als Laie in die Diskussion einmischen?
Es scheint eine grundsätzliche Wertefrage zu sein, um sowohl monetäre Werte als auch sentimentale. Es wurde geschrieben, Schmuck müsse edel und werthaltig sein.
Irgendwie unterscheidet sich Schmuck schon deutlich von anderen Dingen des Alltags, die Geld kosten. Ich seh das im Moment auch dauernd vor mir, da ich versuche, meine Schmuckkisten zu verkleinern. Und da stellt sich mir bei jedem Stück, das keinen emotionalen Wert für mich hat, die Frage: Werde ich es selbst mal benutzen oder will ich es loswerden. Und bei denen, die ich loswerden will, stellt sich sofort die Frage nach einem möglichen monetären Wert.
Das ist anders, wenn ich meinen Kleiderschrank ausmiste, oder umziehe und nicht jedes Möbelstück mitnehmen will. Klar gibt es auch im Kleiderschrank mal ein Teil, das mit Sentiments verbunden ist und das man dann eine Weile länger mitschleppt, aber es ist auf jeden Fall klar, dass es nicht zu Geld zu machen ist.
Oder jemand, der sich ein Hochzeitskleid für ein paar Tausender auf den Leib schneidern lässt. Bei ebay gibts vielleicht noch nen Hunni dafür, aber im Grunde weiß man von vornherein, dass es eine Investition in ein einmaliges Ereignis darstellt, so wie das Essen und die Deko für die Gäste auch.
Warum ist das bei Schmuck so deutlich anders? Wenn alte ungeliebte Stücke "nur" noch den Materialwert einbringen, ist man enttäuscht. Ein Kleid oder ein Schrank bringen noch nicht mal den....
"Diamonds are a girl's best friends..." Im Grunde ist dieser Aspekt doch sowas wie eine verschlüsselte Bezahlung... Klar dass in diesem Fall der Schmuck möglichst "werthaltig" zu sein hat. :twisted:
Aber wenn ich ein Schmuckstück schön finde und es deshalb gerne haben bzw. verschenken möchte, ist der monetäre Wert nachgeordnet, dann spielen Haltbarkeit und Tragbarkeit eine viel größere Rolle. Sich dann für ein Edelmetall zu entscheiden macht sachlich Sinn, aber auch Edelstahl etc.
Aber was wir Edelsteine nennen ist eigentlich ja nur eine Aussage über die Häufigkeit des Vorkommens. Je seltener, desto wertvoller. Wenn wir die besonders wertvollen Steine auch besonders schön finden, ist diese Wahrnehmung garantiert nicht mehr objektiv, sondern eben durch die Seltenheit und den hohen Geldwert mitbestimmt.
Wenn es mir aber bei einem schönen Schmuckstück nur um die Freude daran geht, dann müssten eigentlich auch alle anderen Materialien in Frage kommen. Z.B. könnte ich mich zwar für Gold entscheiden, weil es schön, haltbar und leicht zu verarbeiten ist, aber ich könnte doch auch einen schönen Kieselstein - oder "Flaschenit"
- einfassen, vielleicht ein Steinchen, mit dem ich eine schöne Erinnerung verbinde. Oder ein Stück unedles Metall, wenn es mir etwas bedeutet... oder halt auch einen Legostein, wenn ich vielleicht der Lego-Erfinder bin.
Nö, sowas macht man wohl nur sehr sehr selten. Lieber wird ein Granat eingesetzt statt eines Kieselsteins, auch wenn er bei einem späteren Verkauf genauso viel bzw. wenig wert ist.
Irgendwo gibts bei Schmuck eine Schere im Kopf....
LG Turi