Goldschmiedeforum
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Allgemeines über den Beruf

 
Ale Roepke
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Ale Roepke

 ·  #1
Hallo zusammen,
ich bin 37 Jahre alt und habe immer als Controller gearbeitet. Jetzt nach der Elternzeit überlege ich mir ernsthaft beruflich etwas Anderes zu wagen. Daher wäre ich ganz froh, wenn Ihr mir dabei helfen könntet. Bin ich eigentlich schon zu alt dafür? Wie sieht der Arbeitsmarkt aus? Wo kann ich mich über die Ausbildungsstellen im Raum Düsseldorf informieren? Worauf soll ich sonst noch achten?
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüsse
Alessandra Röpke
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #2
Zitat geschrieben von Ale Roepke
Wo kann ich mich über die Ausbildungsstellen im Raum Düsseldorf informieren? Worauf soll ich sonst noch achten?


Hallo Alessandra,
die Handwerkskammer D-dorf könnte einer Deiner ersten Ansprechpartner sein. Wenn das Goldschmiede-Handwerk in Betracht kommt, empfehle ich zunächst ein Praktikum. Hier läßt sich relativ schnell herausbekommen, ober der Beruf etwas für Dich ist. Dein Alter kann (muß aber nicht) ein Problem sein - kommt auf den/die Kollegin/en an, bei dem/der Du eine Ausbildung machen willst. Neben der klassischen Ausbildung Betrieb/Berufsschule gibt es natürlich auch Fachschulen.
Vorab kannst Du Dich auch hier bei der Arbeitsagentur (momentan wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar) informieren.
Mandaringranat
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Mandaringranat

 ·  #3
Liebe Alessandra,
erlaube mir einige grundsätzliche Anmerkungen...
der Beruf des Goldschmieds ist etwas für Leute, die der altmodischen Ansicht sind, daß Beruf von Berufung kommt.
In Relation zu anderen Berufen miese Bezahlung, körperlich anstrengend (auf die Jahre gesehen...), gesundheitlich belastend, und ständig verwatzte Hände.
Dazu benötigst Du die Fingerfertigkeit eines Chirurgen, plastisches Vorstellungsvermögen und gute Augen.
Das alles gepaart mit Kreativität, unendlicher Geduld und dem unbedingten Willen zum Resultat.
Wenn Dich das alles nicht abschreckt, und Du einen Betrieb findest, der Dich ausbildet - warum nicht.
Wenn Du herausfinden möchtest, ob das Dein "Ding" ist, würden wir Dir ein Praktikum in einem entsprechenden Betrieb empfehlen. Suche doch einfach mal das Gespräch, dann wirst Du schon hören oder/und sehen.
Die klassischen gelben Seiten helfen bestimmt weiter, auch bei den Innungen oder der Handwerkskammer kann man Dir wahrscheinlich weiterhelfen.

LG
Mandaringranat
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #4
Zitat geschrieben von Mandaringranat
In Relation zu anderen Berufen miese Bezahlung, körperlich anstrengend (auf die Jahre gesehen...), gesundheitlich belastend, ...

Wer hier körperliche Schäden davon trägt, der macht etwas falsch! Und was die Bezahlung (nach der Ausbildung!) angeht, so ist die in der Regel sicher nicht übertrieben, aber sie ist Verhandlungssache - wer wirklich etwas kann...
Nebenbei bemerkt - ich möchte nicht mit den Menschen im Pflegedienst tauschen. Ich meine, die sind wirklich mies bezahlt.
Mandaringranat
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Mandaringranat

 ·  #5
Hast Du schon mal als Industriegoldschmied Akkord gearbeitet?
Und Dir nach 30 Berufsjahren die Leute angehört, was die so alles zu erzählen haben?
Mir sind drei Kollegen bekannt, die Cadmiumvergiftungen erlitten haben, eine Kollegin wird wohl ihr ganzes Leben lang Schmerzen haben.
Oder große Objekte gefertigt, wenn Du Stunde um Stunde an schweren und/oder sperrigen Teilen Feinarbeit verrichten mußt?
Dazu könnte ich Dir einiges erzählen.
Nebenbei bemerkt: ich halte mich nicht für einen der fachlich schlechten, aber trotzden blieb mein Salär damals in der 80ern, als ich noch als Werkstattleiter arbeitete, erheblich hinter dem zurück, was Freunde von mir in einer vergleichbaren Position in anderen Branchen verdienten.
Und das hat sich meines Wissens nach bis heute nicht geändert.

Mandaringranat
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #6
Zitat geschrieben von MaSa


<snip>

Vorab kannst Du Dich auch hier bei der Arbeitsagentur (momentan wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar) informieren.


(momentan wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar)
Wo ist der Unterschied wenn sie erreichbar sind?
Ping-Zeiten besser?


karlo :twisted:
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #7
Hallo Christof,
das mit den drei Kollegen und deren Vergiftungen tut mir sehr leid. Das wünsche ich niemandem!

Das Bild, welches Du vom Goldschmieden zeichnest, kann ich so nicht stehen lassen. Deinen Worten nach hast Du schlechte Erfahrungen gemacht. Die Kollegen und Kolleginnen, die ich kenne, lieben diesen Beruf. Das hat vielerlei Gründe, aber vor allem mußten wir nie als Goldschmied in der Industrie arbeiten. Auch war nie unser Geschick in der Herstellung von Rüstungen gefragt. Wir haben das Glück gehabt, Schmuck herstellen zu dürfen. Wir haben die Stücke von der Schmelze bis an die Hand der Kunden begleitet. Auch hatten wir meistens das Glück an einen Chef zu geraten, der Innovationen gegenüber nicht abgeneigt war. Neues Werkzeug am Markt, sinnvolle Erweiterungen? Eine Woche später habe ich damit arbeiten können. Mein Gehalt als Werkstattleiter war sehr zufriedenstellend. Ich würde immer wieder diesen wunderbaren Beruf erlernen.

Natürlich braucht es dazu eine gewisse Neigung. Ich meine, aus Deinen Sätzen auch einen gewissen Stolz herauslesen zu können. Stolz darüber, es geschafft zu haben, dabei geblieben zu sein. Was mir jedoch schmerzlich fehlt, ist die Freude für diesen Beruf und die Freude, die er mir (uns?) gibt. Ich weiß nicht, ob Du derzeit ausbildest, aber wenn Du (Ihr) das machst, dann werdet ihr doch gewiss auch die Lust vermitteln, sich den Herausforderungen zu stellen und dabei die eigenen Schranken zu überwinden.

Wie auch immer, alles hat zwei Seiten. Was man daraus macht, darauf kommt es an. Jedenfalls sind wir uns in der Empfehlung eines Praktikums einig :-)
Goldie
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Goldie

 ·  #8
hallo allessandra :)

es gibt sogar noch eine möglichkeit VOR dem parktikum hinter die kullissen einer goldschmeidewerkstatt zu blicken.

wir sind zwar zeitlich leicht in verzug mit unserem grossen relaunch dieses schmuckportals aber mitte nächster woche sollte es endlich soweit sein und unser neuer videobereich wird zur verfügung stehen.

darin bauen wir das 1. video schmucklexikon im netz auf. dort kannst du neben geschickten handgriffen von meistern und gesellen auch azubis bei ihren allerersten gehversuchen in einer goldschmiedewerkstatt zusehen.

einfach nochmal reinsehen nächste woche...

lg
martin
Ale Roepke
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Ale Roepke

 ·  #9
Vielen Dank für die guten Ratschläge.
Ich werde mich damit beschäftigen und bei der Handwerkskammer und der Arbeitsangentur genauer informieren auch bezüglich eines Pratikums.
Fingerfertigkeit und Geduld bringe ich mit Sicherheit mit, da ich ausgezeichnet und leidenschaftlich sticken kann!
Und Martin ich freue mich schon auf das Video!

Vielen Dank nochmals!
LG
Alessandra
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