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Der Medien-Hype: Ankaufen von Altgold

 
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #1
12. September 2008 - ich finde im Web einen Artikel der Hamburger Morgenpost, der mich doch nachdenklich stimmt.

Wer den Artikel aufmerksam liest, muß sich anschließend fragen, wer denn den sogenannten Ankaufspreis festlegt und was das überhaupt ist, ein Ankaufspreis. Ferner, wo kann ich den Ankaufspreis überhaupt erfragen? Die Geschichte hier suggeriert dem Leser, das man wohl nur der dort namentlich genannten Firma vertrauen kann...
In der Story wird er angegeben mit EUR 15,00 per Gramm Feingold (12.September 2008). Damit steht fest, es kann sich nicht um den an der Börse notierten Kurs handeln - der liegt am 12. September 2008 bei rund 763 USD pro Unze, also umgerechnet EUR 17,58 per Gramm Feingold. Macht einen Unterschied von satten EUR 2,58 zum sogenannten Ankaufspreis - per Gramm wohlgemerkt! Alles Betrüger mag der geneigte Leser nun denken. Dem ist so aber nicht. Aufklärung ist von Nöten - nur eben nicht so, wie in diesem Zeitungsartikel!

So wird dem Leser das Gewicht und der Feingehalt der Probe-Stücke vorenthalten. Es ist also unmöglich, neutral nachzuvollziehen, um welche Werte es tatsächlich in dieser Geschichte geht. Stattdessen wird erklärt, mit welchem hochmodernen Arbeitsgerät - einem Massenspektrometer - die "wirklichen Fachleute" die Stücke untersuchen. Dieser Artikel erweist den seriösen Altgold-Ankäufern einen Bärendienst! Es wird von "Gold-Experten" gesprochen - wer oder was ist ein "Gold-Experte"? Mein Fazit: ein eher einseitig recherchierter Artikel, der ganz sicher nicht von einem "Gold-Experten" stammt.


Falls der Artikel unter dem angegeben Link nicht mehr verfügbar ist, bitte eine E-Mail an mich. Ich habe mir davon eine Kopie für den Privatgebrauch erstellt.

:arrow: Umfrage zum Thema Altgold-Verkauf
Tilo
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Tilo

 ·  #2
es gibt im Netz etliche solcherlei schlampig recherchierter und geschriebener Artikel,
in diesem Beispiel ist ja schon der erste Satz erschreckend falsch:vom Rekordniveau sind wir ja schon seit Wochen/Monaten deutlich runter mit immer noch fallender Tendenz(was ich zwar nicht ganz verstehe, ist aber ne Tatsache)
aber die MOPO ist doch sowas ähnliches wie Bild? was will man da schon erwarten?
letztlich haben sie einige zweifellos schwarze Schafe erwischt, denn den Kunden zu fragen, was er erwartet und dann, wenns eher wenig ist, ihm nahezu genau diesen Betrag anzubieten, ist ja schon dreist
Ich habe noch niemals vor meinem Preis(der ja im übrigen draußen auf dem Straßenaufsteller für jedermann nachzulesen ist) gefragt, was der Kunde sich vorgestellt hat
nach dem Ausrechnen stellt sich oft heraus, daß der Kunde deutlich weniger oder deutlich mehr erwartet hat .die einen freuen sich, den anderen empfehle ich halt den Preisvergleich zur örtlichen ******-Agentur, was seltenst wahrgenommen wird und wenn doch, landet es eben ne halbe Stunde später endgültig bei mir)

in dem Artikel wird ja suggeriert, daß eigentlich nur Scheideanstalten mit Massenspektrometer faire Ankäufer sind
ist halt ne Werbung für Aurum, die auf ihrer Homepage nicht mal den aktuellen Kurs einpflegt, man muß anrufen
andere Scheideanstalten sind aber vergleichsweise durchaus in der Lage, tagesaktuelle Preise auf ihrer Homepage zu haben
Goldie
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Goldie

 ·  #3
im sommerloch wird zum teil auch gar nicht recherchiert sondern aus pressemitteilungen was zusammen gebastelt. die chance mit seiner pressemeldung durch zu kommen ist also im sommerloch am besten und wir sind immer noch im restausläufer des sommerlochs, man glaubt es kaum ist aber so.

bei unserem relaunch werden wir auch eine informations sektion zu edelmetallpreisen und die verbreitetsten irrglauben, missverständnis und unwissenheiten der laien aufzeigen und aufklären.

wertevermittlung und aufklärung der interessierten laien steht schon immer ganz oben auf der fahne dieses portals. nach dem ralaunch werden wir noch mehr in diese richtung unternehmen. wer will kann mir dazu seine anregungen und ggf. auch material per PN schicken.

lg
martin
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #4
Dieses Thema ist brisanter - meiner Meinung nach weit mehr als nur ein Pausenfüller im Sommerloch. Gold wurde und wird immer gehandelt. Und da liegt des Pudels Kern: Handel! Der kann zu einer win-win Situation führen oder aber recht desaströs enden.

Dem Leser des erwähnten Artikels wird meiner Meinung nach klar suggeriert: geh nicht zum kleinen Ankäufer an der Ecke - dort wirst du betrogen! Diese Aussage in anderer Verpackung findet sich auch in diversen, "investigativen" TV-Roportagen wieder. Anstatt den Verbraucher über die Sachverhalte aufzuklären, wird verunsichert und Misstrauen gesät. In einer Zeit, in der das pro Kopf Einkommen sinkt und die Haushaltskassen vieler Familien schon am 10. des Monats alle sind, ist das besonders fatal. Hier wird nach dem Motto "alle anderen sind Halsabschneider - nur ich bin ehrlich" geworben.

Ich vermisse bei all diesen schlauen Beiträgen die Aufzählung der Möglichkeiten, die ein Mensch hat, wenn er Schmuck verkaufen muß oder will. Auch Hinweise darauf, dass so manches Stück einfach zu schade für den Schmelzofen ist. Kommissionieren oder beleihen - diese Möglichkeiten fehlen natürlich. Denn dafür braucht es etwas, was diese "Gold-Experten" nicht haben - Fachwissen :mrgreen:
Goldie
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Goldie

 ·  #5
du hast recht!

bitte alle "goldprofis" infos, material, aber auch gedankensplitter und stichpunkte dazu per PN an mich.

ich werde meine redakteurin dann mit einem journalbeitrag darüber beauftragen - welcher aber vor veröffentlichung im kollegenforum diskutiert und verfeinert wird :idea:

dieser beitrag wird künftig auf dem neuen portal eine gut auffindbare stammpositionen einnehmen!

danke im voraus fürs mitmachen!

liebe grüsse
martin
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Guestuser

 ·  #6
Ich kann nur reden von Betrug bei die Goldankauf Stellen. Ich habe bekommen 200,- für ein Königkette was hat gekostet 1000,- für echte Gold. Anderes Schmuck ich deshalb nicht weg geben.
Goldie
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Goldie

 ·  #7
hallo santos und willkommen im schmuckforum :)

so pauschal kann man das nicht sagen. es spielen schon einige faktoren eine rolle und zwischen dem was eine Kette neu wert ist und dem was sie beim goldankauf bringt liegen nunmal die spanne des händler und der aufwand für scheiden und handling.

genauere details über diese thematik werden wir in kürze in einem spezialbeitrag aufdröseln.

@anwesende goldschmiede mit goldankauf. ich würde mich immer noch über eine PN freuen, wenn ihr dazu meiner redakteurin demnächst rede un antwort stehen würdet. wäre doch gelacht wenn wir nicht einen richtigen profi-beitrag zum thema zusammen bekämen, der bestimmt vielen ratsuchen weiterhelfen wird...

lg
martin
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Hallo Santos,

überlege doch mal folgendes: Wenn Du eine Kette verschrottest, denn beim Goldaufkäufer wird verschrottet, weiter nichts, dann bekommst Du den Schrottwert des Schmuckstückes. Mehr nicht. Reiß mal ein Haus ein, was eine Million gekostet hat. Da musst Du noch was dazu bezahlen. Sprichst Du da auch von Betrug?

Es ist nun mal so: Wenn Du ein fast neues Auto auf dem Schrottplatz als Schrott verkaufst, bekommst Du vielleicht 300 Euro. Verkaufts Du es an jemand der damit noch weiter fahren will, bekommst Du ungefähr den Listenpreis. Dein Fehler ist: Du hättest nicht als Schrott verkaufen sollen, sondern Dir einen Liebhaber suchen müssen, der eine derartige Kette unbedingt haben möchte. Dann hätte auch der Erlös gestimmt.

Du kannst nun mal nicht erwarten, dass der bequemste Weg auch noch der profitabelste ist! Noch mal: Du hast Deine Kette als Schrott verkauft! Nun musst Du auch mit dem Ergebnis leben!
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