Goldschmiedeforum
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Hilfe: Silberstangen schräg durchbohren

 
Stern_blick
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Stern_blick

 ·  #1
Hallo Euch allen,

Für ein Projekt im Rahmen meines Hobbys Silberschmieden benötige ich schräg durchbohrte Silberelemente. Ich bracuhe dazu 24 2 cm lange, massive Silberrundstangenstücke mit einem Durchmesser von 4 mm. Jedes dieser Teile sollte mittig schräg durchbohrt werden (Durchmesser ca. 1 mm; Winkel ca. 45°).

Seit ca. 3 Jahren beschäftige ich mit dem Silberschmieden, allerdings sind in den Werkstatträumen, die ich benutze, nicht die erforderlichen Geräte dafür vorhanden.

Bislang von mir kontaktierte Kunstschlosser und Feinmechaniker in meiner Nähe (=Hamburg) trauen sich nicht an diese Aufgabe :-(

Ich bin neu in diesem Forum und heute bei meiner Suche nach einer entsprechenden Fertigungsmöglichkeit auf dieses Forum gestossen und hoffe nun, dass ich hier einen entsprechenden Tip bekomme.

Vielen Dank für Eure Mühe im Voraus und viele Grüße

Reingart
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ankörnen, notfalls mit einem Kugelfräser und dann mit geringstem Druck bohren. Schwierig aber machbar, auch als Hobbyist selbst machbar. Klar ist das man das üben muss und nicht jede Bohrung gelingen wird, aber dazu muss man halt einen Materialüberschuss einplanen.
hartmut
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hartmut

 ·  #3
Hallo,

die Feinmechaniker können dir aber eine Vorrichtung bauen.

Einen Stahl ca. 25*25*10 die Diagonale auf 20mm abfräsen, abfeilen. Querbohren mit 4mm und mittig eine Bohrung mit 1mm. Dann kannst Du die Stäbe einführen und und möglichst auf einer Tischbohrmaschine bohren. Bei der geringen Stückzahl braucht die Vorrichtung auch nicht gehärtet werden. Gewöhnlicher Baustahl reicht da aus.

Möglicherweise ist es sinnvoll, etwa die Hälfte des 1mm Loch das als Führung dient etwas größer bohren damit die Späne gut abgeführt werden.

Gruß

hartmut
Tilo
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Tilo

 ·  #4
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
aber dazu muss man halt einen Materialüberschuss einplanen.

und die bohrerreserve nicht vergessen ;-)
macjojo
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macjojo

 ·  #5
Das ist mir ein Rätsel wieso die "Feinmechaniker" das nicht machen können/wollen... Ansonsten stimme ich Hartmut zu - eine Bohrlehre wäre der produktivste Weg.

Gruß, Filip
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Stern_blick
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Stern_blick

 ·  #7
Hallo,

@ H. Butschal, Hartmut und Tilo: Vielen lieben Dank für Euren schnellen und hilfreichen Tips. :-)
(Wenn's gelingt stellt ich die fertige Kette in die Galerie)

Ich werde ich es nochmal vorsichtig per Hand selbst versuchen.

Und parallel dazu werde bei den Feinmechanikern mal nach der Anfertigung der Bohrlehre anfragen..vielleicht haben die ja dazu mehr Lust ... :| .

Nochmals vielen Dank

Reingart
Edmund
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Edmund

 ·  #8
Hallo Reingart,

ich stand vor längerer Zeit vor einem ähnlichen Problem. Gut zwei Dutzend kurze Vierkantröhrchen mussten nicht nur schräg, sondern auch noch diagonal durch den Querschnitt gebohrt werden. Folgende Vorrichtung war sehr hilfreich.

Da sich hohle Röhrchen nur schwer fest einspannen lassen ohne sie zu zerdrücken, habe ich zunächst in 2 Hartholzleisten eine dreieckige Rille gefräst. Diese Leiste habe ich von innen an die Spannbacken eines kleinen Maschinenschraubstocks geklebt. Die Ausfräsung zeigt nach innen. Das Ankleben muß sehr genau erfolgen, da die Rillen sich exakt gegenüber liegen müssen!




Aus einem Vierkantholz habe ich eine Art „Pult“ gesägt. Der Winkel des Pults entsprach genau dem Bohrwinkel für die Rohre. Sieht nur aus wie Stein, ist aber Holz besprüht mit "Granitlack"



Auf das Pult habe ich dann einen kleinen Maschinenschraubstock geschraubt und das Pult auf der Bohrständerplatte genau positioniert und fixiert.


Da bei den ersten Bohrversuchen der Bohrer sich immer an der oberen Kante des Röhrchens verhakte und abbrach, habe ich die Löcher mit einem Kugelfräser „gebohrt“. Das hat dann ganz gut geklappt.

Die Bohrlehre die Hartmut vorschlägt finde ich Klasse, vor allem wenn man so etwas öfter braucht. Die „Feinmechaniker“ die eine so einfache Vorrichtung nicht machen können, sollten noch mal bei einem Lehrmeister alter Schule in die Lehre gehen!
Viel Erfolg
Edmund
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Guestuser

 ·  #9
Zitat geschrieben von macjojo
Das ist mir ein Rätsel wieso die "Feinmechaniker" das nicht machen können/wollen... Ansonsten stimme ich Hartmut zu - eine Bohrlehre wäre der produktivste Weg.

Gruß, Filip


Ganz einfach, weil auch in diesem (von mir mal erlernten) Beruf heute keine "wirkliche" Ausbildung mehr stattfindet. Solche Frickeleien macht kaum ein Kleinbetrieb, und Grossbetriebe bauen nur was die Produktion braucht. Der heute uebliche Feinmechaniker weiss im Notfall wo die Programmieranleitung fuer die CNC-Maschine liegt. 😢 Aber es soll noch Ausnahmen geben.
Bin ich froh, dass meine Lehre schon historisch ist, ich hab son "Mist" machen muessen. Und auch selber Zangen bauen, die es viel billiger zu kaufen gab. :P :P

Karlo
macjojo
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macjojo

 ·  #10
Oje... wenn das echt so ist... dann Prost :| . Ich hab in der Lehre das ganze erste Jahr eigentlich fast nur gefeilt und das Bohren und Reiben an der Säulenbohrmaschine war das Tollste. Damit wir "Gefühl fürs Material kriegen", sagte der Meister immer. :)

Gruß, Filip
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Hallo zusammen

Die "Alten" hatten Bohrer, die auch auf schrägen Flächen nicht verliefen. Da hatten sie auch nötig, denn sie bohrten meist mit dem Dreul. Wer kennt nicht die meisterlichen Bohrarbeiten der Fasser aus Uromas Zeit? Zumindest zum Anbohren der Löcher ist so ein Dreul-Drillbohrer (der sich auch in jeder normalen Bohrmaschine verwenden lässt) bestenbs geeignet. Der Bohrer bleibt auch auf einer geneigten Fläche absolut "spurtreu" und kann, wenn das Loch genügend tief vorgebohrt ist, gegen einen Spiralbohrer gewechselt werden. Zu erwartender Ausschuss: Garantiert NULL

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