Es geht auch noch ganz anders (und fast geruchsfrei): Olivenöl und Schwefelpulver.
Ich habe das Rezept in einem alten französischen Buch über Kupferstich unter der Rubrik "gravure au soufre" gefunden, da wird mit einer Paste aus Olivenöl und Schwefelblume Kupfer geätzt.
Ich habe immer ein kleines Gläschen mit Olivenöl und ein bißchen Schwefelpulver in der Werkstatt stehen. Zum Schwärzen von Silber streiche die entsprechenden Stellen mit etwas von dem Öl ein, dabei kein Schwefelpulver mitnehmen, wenn gleichmäßige Schwärzung gewünscht wird. Dann mit Heißluft oder auf einer Wärmeplatte erwärmen, bis der gewünschte Schwärzegrad erreicht ist. Das geht recht schnell. Aufhören, wenn es schwarz genug scheint, richtig dicke Schichten sind mir schon abgebröckelt.
Ich habe mir früher Schwefelleber aus Pottasche, wenig Wasser und Schwefelpulver selber gekocht (nach Brehpohl Ausg.1978 S. 312), aber es ist nicht lange haltbar und stinkt heftig. Ich bevorzuge die Olivenöl/Schwefelpulver Methode, sie kann mit den kommerziellen Produkten zum Sulfieren gut mithalten.
Stark ist die dunkle Seite des Silbers, leicht man ihr verfallen kann, junger Jedi (frei nach Meister Joda..)
Viele Grüße
Ralf