Goldschmiedeforum
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Titanring aufspannen?

 
Kathrin
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Kathrin

 ·  #1
Hallo an Euch alle,

hab mal wieder eine Frage:

Kann man Titanringe zu Spannringen umarbeiten?
Bei Stahlringen habe ich das ja schon öfter mal gesehen.
Allerdings bin ich mir bei Titan nicht ganz sicher.
Einer Kundin von mir ist Ihr Ring zu klein geworden und nun wollte sie um den Ring zu vergößern eine Perle in den Ring eingesetzt bekommen.
Ich bin mir nur nicht sicher
a) ob das überhaupt möglich ist
b) ob der Ring tatsächlich Titan oder Stahl ist.
Würde mich sehr über Tipps von Euch freuen.

LG Kathrin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Hallo Kathrin,

verstehe ich das richtig, das eine Kundin mit einem unechten Ring aus ungeklärtem Material zu Dir kommt und diesen für einen Preis geändert haben will der den Neupreis bei weitem übersteigt?

Das ist also eher eine akademische Aufgabe - oder?
Kathrin
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Kathrin

 ·  #3
Hallo,

über den Preis haben wir doch noch garnicht gesprochen.
Mir ging es doch nur prinzipiell darum ob man einen Ring aus Titan aufspannen kann oder nicht.
Da der Ring nicht mit einem Stempel oder einer Gravur mit stainless Steel versehen ist bin ich mir nicht sicher ob er auch aus Titan sein könnte.
Den Ring hat Sie mal geschenkt bekommen und verbindet daher auch Erinnerungen damit.
Ob die Frage nun akademischer Art ist bleibt jedem selbst überlassen.

LG Kathrin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Tilo
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Tilo

 ·  #5
Kathrin, hast du denn ne säge und fräser zum bearbeiten von titan oder stahl?
bei beiden ist ja mit den üblichen werkzeugen wenig zu machen

ich finde titan gut






für fahrradrahmen oder uhren, aber nicht für schmuck
Kathrin
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Kathrin

 ·  #6
Naja, bei Stahl komm ich zwar mit etwas mehr Verbrauch auch mit meinen Sägeblättern hin, allerdings bin ich mir bei Titan nicht sicher.
Bei genügend Spannung denke ich, kann ich vielleicht eine kleine Kuhle rechts und links mit Diamantfräsern einfräsen.
Stahl und Titan mag ich auch sehr gerne, nur ist das mit dem Vergrößern ist echt ein Problem.

LG Kathrin
Tilo
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Tilo

 ·  #7
hast du meinen text zuende gelesen?
ich hab mir mal mit sonem blöden titanring meinen gravurdiamant fast ruiniert(hab ihn gerade nochmal nachschleifen können)
mit öl hätte das evtl. verhindert werden können, das wußte ich nicht

ich mach mit dem zeug nix (mehr)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Hallo Kathrin,

das mit den verbundenen Erinnerungen legt sich bei den meisten Kunden ganz schnell wenn Du sie damit konfrontierst das solch eine Änderung deutlich teurer ist als eine in Gold oder Silber. Weil man sich evtl. Werkzeug ruiniert, für die Anlayse des Metalls Zeit braucht und das Ergebnis sowieso offen ist weil man die Härte und Bruchfestigkeit sowie die Elastizität nicht kennt.

Schließlich musst Du auch leben und Geld verdienen und mit solchen Aufträgen kann man nur Geld verlieren. Und die Kundin wird es Dir nicht angemessen danken weil sich sich der Schwierigkeiten gar nicht bewusst ist.
In einem anderen thread beschwerte sich ein Leser das man in Juweliergeschäften Ihm lediglich Perlenketten verkaufen wollte. Ich dachte mir schon ob dies nicht die eigentliche Aufgabe des Juweliers ist?

Mein Vorschlag:
Sage Ihr das ein Analyse des Metalls vorab 40,- Euro (2x Versandkosten, Handling und ein Telefonat mit dem Spezialisten) kostet und man dann erst entscheiden kann ob und wie die Änderung durchzuführen ist.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
OT
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

In einem anderen thread beschwerte sich ein Leser das man in Juweliergeschäften Ihm lediglich Perlenketten verkaufen wollte. Ich dachte mir schon ob dies nicht die eigentliche Aufgabe des Juweliers ist?


ist mir auch aufgefallen
wahscheinlich ist die meinung: der händler vor ort ist zum beraten da, nicht zum (ver)kaufen
Kathrin
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Kathrin

 ·  #10
Okay, okay.
Vielleicht habe ich mir die Sache mit dem Ring zu einfach vorgestellt.
Sollte die Kundin tatsächlich nochmal vorbeikommen, werde ich Ihr die möglichen Probleme nochmal genau erläutern und Ihr eine Neuanschaffung des Ringes empfehlen.
Ob der Ring jetzt bei der Umarbeitung kaputt geht oder die Kundin verärgert ist, weil ich meinte es könnte vielleicht klappen, verärgert wird Sie so oder so sein.
Ich persönlich verkaufe schon nichts in der Art und versuche es den Kunden auch auf spätere Zeiten auszureden.
Es ist nur leider so, dass viele der Kunden nicht von dem Verkäufer über mögliche Problematiken
in der Zukunft hingewiesen werden. Ist das Problem erst aufgetreten wird man noch schief angeschaut, wenn man versucht zu erklären, dass da nichts mehr zu machen ist.
Womöglich bekommt man noch unterstellt, man wolle das Problem nicht angehen.

LG Kathrin
Tilo
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Tilo

 ·  #11
ich sage den kunden, die für sowas interesse haben, daß ich aber im falle einer verletzung der hand, wo der finger geschwollen ist und der ring irgendwie runter muß, nichts machen kann, weil die spezialsägezange, die ich für edelmetallringe habe, nicht für titan/edelstahlringe geeignet ist
wer dann immer noch sowas tragen will wurde jedenfalls gewarnt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Hallo Kathrin,
ich kann Dich gut verstehen und versuche solche Probleme nach Möglichkeit zu vermeiden.
Der Weg, dem Kunden gleich zu Beginn den Kostenrahem aufzuspannen hat sich ganz gut bewährt.
Hatten wir hier nicht einen Interessenten der eine eigene Legierung für seinen Ring erfinden wollte?
Im Prinzip eine interessante Idee, nur sollte das Spiel nicht so ablaufen das der Goldschmied auf seine eigenen Kosten rumprobiert und teures Material verbrät, sondern das der Auftraggeber die Kosten der Entwicklung vorschießt udn zwar so wie Forschung und Entwicklung typsicherweise sind: "Ergebnisoffen".
Dann kann man gerne experimentieren und dann macht es auch Spaß.

Wenn man jedoch einen Arbeitspreis im voraus nennt, sollte man das tun was man wirklich kann, geübt hat und auch perfekt beherrscht.
Dann kann man auch ein gutes Ergebnis schulden.
Kathrin
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Kathrin

 ·  #13
Ja, ja, werd den Schaden hat....... 😉
Auch wenn ich noch nicht über alles Bescheid weiß und bei weitem nicht perfekt bin, versuche ich doch jedem Kunden zu helfen und seinen Wünschen gerrecht zu werden.
Meistens klappts ja auch.
Darum bin ich ja auch froh, hier im Forum angemeldet zu sein.
Vielen Dank für Eure Antworten.

LG Kathrin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Hallo Kathrin,
das kann ich gut nachvollziehen und das ist auch die richtige Einstellung zum Kunden. Allerdings hatte ich einmal einen Fall, da kam ein Kunde (ein Händler) zu mir mit einem Ring der an vielen Stellen mit Zinn zusammengehalten wurde und wollte eine Ringweitenänderung.

Ich erklärte Ihm das man an einem gezinnten Ring nicht (Hart-)löten dürfe, weil sich das Zinn dann in das Goldreinfressen würde und es zerstören würde. Man müsste den Ring in Zinntod legen und dann würde er auseinander fallen. Danach müsste man alle Teile gründlich von Zinnresten säubern und dann könnte man den Ring erst wieder neu aufbauen und auch in der Ringgröße ändern.

Er verstand den Vortrag, ging jedoch wieder weil es Ihm zu teuer war. Eine Woche später kam ein guter Bekannter mit dem selben Ring zu mir. Er hatte sich überrreden lassen den Ring mit Zinn zu löten und dabei ist er komplett auseinander gefallen. Er bat mich um Hilfe, weil er sich schämte das Ihm solch ein Missgeschick passiert sei.
Ich konnte Ihn beruhigen das er sich keineswegs schämen müsste, er war kein Goldschmied und der Kunde wußte ganz genau was mit dem Ring los ist. Ich beruhigte ihn das er keineswegs für den Schaden aufkommen müsse, schließlich hat der Händler wissentlich einen unerfahrenen Handwerker gesucht um das Problem auszulagern.

Auch wenn die Absicht bei Privatkunden nicht so wahrscheinlich ist, besteht doch die Gefahr, das ein unbelehrbarer Kunde so lange jemanden sucht bis er jemanden gefunden hat der Aufträge annimmt die nicht vernünftig zu erledigen sind oder nur mit Spezialwerkzeug, weil ein evtl. vorhandener Spezialist Ihm zu teuer scheint.
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