Hallo Heinrich,
danke für Deine Vermittlung, aber warum schreibst Du von falschen Gerüchten von mir und nicht
wenigstens von
wahrscheinlich falschen Gerüchten. Haben meine Argumente bezüglich des Gesetzes und dass mit den Zitaten irgendetwas nicht stimmen kann, denn überhaupt keine Zweifel gesäht ? Hat denn gar niemand Zweifel an seiner eigenen Meinung ? Warum haben doch alle alten deutschen 14 karätigen Uhrengehäuse neben dem Feingehaltsstempel, den Sonne/Krone Stempel, obwohl das nach dem heutigen Gesetzestext nicht sein dürfte ? Warum findet man keine alten Uhrengehäuse mit dem Feingehaltsstempel 0,333, obwohl das nach dem Gesetzestext anscheinend sein durfte ?
Die Lösung ist und das ist kein " falsches Gerücht", das ich in die Welt setze , dass dieser Stempel 0,333 in Uhrgehäusen nicht erlaubt war und dass ihr nicht die Urfassung des Gesetzes von 1888 kennt.
Das werde ich euch später auch noch mit Sicherheit belegen.
Dieses Gesetz, das zwar von 1888 ist, (bzw. von 1884 und 1888 ist es in Kraft getreten) wurde einige Male geändert. Und die Fassung, die ihr alle auf Euren HP's habt, ist natürlich die letzte heute gültige Fassung. Die verschiedenen Änderungsdaten stehen ja drüber. Es war damals am Anfang wirklich so, dass Uhrengehäuse unter einem Feingehalt von 0,585 nicht gestempelt werden durften, bzw. dass sie zu "Geräten" zählten.
Wenn ich schon länger in Eurem Forum wäre, und ich schon einige Beiträge über Uhren geschrieben hätte, würdet ihr vielleicht wenigstens in Erwägung ziehen, dass ich Recht haben könnte, aber so mit diesem Einstieg ist das anscheinend zu schwer, das gebe ich zu und ich stehe als Besserwisser da
ops:
Ich habe vor vielen JAhren mal viele Taschenuhren "verhandelt" und in Fingern gehabt. Und ihr könnt mir glauben,ich habe mich wirklich sehr intensiv mit antiken Uhren, Uhrengehäusen und Uhrengeschichte beschäftigt. Nicht so sehr mit eurem Hauptgebiet, dem Schmuck. Aber auch mit dem Verwerten von Gold.
Wahrscheinlich weiß jeder von euch, dass Damentaschenuhren vor JAhren (20 - 35 Jahre zurück) mal der ganz gro0e Verkaufsschlager waren. Überhaupt kein Vergleich zu dem Verkauf von heute. Selbst einfache alte Damentaschenuhren waren viel teurer und vor allem viel schneller zu verkaufen,weil es große Mode war sie als Dame mit einer
Kette am Hals zu tragen. Heute ist die Mode vorbei bzw. einigen Individualistinnen vorbehalten und die meisten Sammler verschmähen die Damentaschenuhren leider.
Aus dieser Zeit vor 20-30 Jahren habe ich noch einige Reste hier und ich stelle das Foto mal ein. Nicht um anzugeben, aber weil ich etwas verzweifelt bin, dass es mir mit Argumenten nicht gelingt, meine Aussage zu bekräftigen. Bzw, dass meine Argumente überhaupt anscheinend erst gar nicht in Betracht gezogen werden. Vielleicht gibt mir das Bild eine gewisse Reputation
obwohl ich natürlich weiß, dass allein der Besitz nichts heisst. Vorne und rechts in dem Kasten sind übrigens goldene Gehäuse, 20 oder 25 Stück. Davon sind 8 nicht gestempelt, aber trotzdem relativ tief graviert oder mit Emailleeinlagen und mit "Metall" bezeichnetem Innendeckel, der vollständig anders aussieht als der Rest des Gehäuses (alle diese ..
). Die gestempelten sind "0,585" plus der Krone und der Sonne gestempelt.
Vielleicht überzeugt Euch auch mein Angebot, für jedes Gramm Gehäuse von Uhren dieser Art (Innendeckel mit Metall bezeichnet und eindeutig anders als der Rest des Gehäuse, der nach Gold aussieht) 20 % des jeweiligen Ankaufpreises für Feingold in Pforzheim zu bezahlen. (natürlich ohne Innendeckel, Bügel, Glas) Ich bewerte es dann sozusagen als 0,200 er Gold im Ankauf. Die Differenz zum eigentlichen Gehalt von ca. 0,333 benötige ich für Analyse und Scheidung u.a. Kosten. Ich benötige nur ein paar Sekunden, um zu sehen, ob es sich um ein derartiges Gehäuse handelt. Oder ein paar gute Fotos der kompletten Uhr.
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Ich habe jetzt im Internet noch etwas gesucht und kann leider nur Fassungen des Stempelgesetzes finden, über denen die zwischenzeitlichen Änderungsdaten angegeben sind, wie auf euren Internetseiten, also nicht die Originalfassung von 1888.
Falls jemand jetzt noch genügend objektiv sein kann und die Fassung irgendwo findet, oder Literatur darüber hat, wäre ich sehr dankbar. Ausserdem suche ich Belege in alten Warenhauskatalogen wie Kaiser Basar, August Stukenbrok, oder ähnlichen, denn ich bin mir fast zu hundert Prozent sicher, dass dort diese 8 karätigen (oder weniger) Uhren angeboten werden . Vielleicht geht aus dem Text hervor, dass sie ungestempelt sind. Es gibt die Urfassung, ich habe sie schon gesehen und darauf beruht meine Aussage, habe aber leider nicht vermerkt wo.
Ich werde zwischenzeitlich in meiner Literaur stöbern, denn die gibt es ja auch noch, obwohl das Internet ja fast allgegenwärtig ist.
Zu der Uhrengeschichte im 19. Jahrhundert und den hochwertigen Werken in minderwertigen Gehäusen folgendes : Das, was Du ,Heinrich schreibst, gilt für eine etwas frühere Zeit. Aber am Ende des 19.Jahrhunderts waren Uhren schon Massenware. Diese Damentaschenuhren wurden millionenfach hergestellt und verkauft , Es war die Hoch- Zeit der Taschenuhr und der fabrikmäßigen Fertigung. Die Uhrenfabriken kämpften um Märkte. Auch die Uhrmacher mussten mit aufkommenden Warenhäusern und Versandhändlern konkurieren. Da spielte der Goldpreis des Gehäuses schon eine große wesentliche Rolle. Nicht so sehr bei Nobeluhren, aber auch die erstarkende Arbeiterschaft und das Bürgertum wollten mithalten mit der Mode. Und es gab dann doch in fast jedem Haus schon Uhren.
Warum gibt es so viele Repetieruhren mit hauchdünnen Gehäusen. Wirklich teure Technik also, in oft ölkannenartigen Gehäusen, dass dürfte dann ja gar nicht vorkommen, wenn hochwertige Technik nur in hochwertigen Gehäusen verkauft worden wäre. Warum haben selbst Firmen wie IWC ihre Staubdeckel in den Gehäusen hin und wieder als Metalldeckel ausgeführt ?
Damentaschenuhren mit Zylinderwerken waren um 1900 zu 95% schon Massenware und keine Luxusware.
Eine meiner liebsten Beschäftigungen ist das Herumstöbern in damaligen JAhrgängen alster Uhrmacherzeitschriften (Deutsche Uhrmacherzeitung und Journal der Uhrmacherkunst). Da lernt man viel über die Sorgen und Nöte , die die damaligen Uhrmacher schon mit der Konkurenz der Billiganbieter hatten. Und über die Zeiterscheinungen in der Branche überhaupt
@ Mario,
vielen Dank für dein Willkommen, auch wenn unser erster Kontakt hier etwas mißlungen ist
Deinen heutigen Beitrag habe ich erst jetzt nach dem Schreiben an Heinrich gelesen weil ich den Beitrag nicht in einem Stück geschrieben habe.
Nettiquette und Sachlichkeit ist mir kein Fremdwort , aber auch Freundlichkeit und Rücksicht, bin ich doch selbst Moderator in einem relativ gut besuchten Taschenuhrenforum, in dem sehr streng darauf geachtet wird. Vor allem von mir
Eine sachliche Diskussion sagt mir zu, aber nicht das ständige Antworten auf Wortklaubereien, was ich nun mit "alle diese" gemeint habe. Ich weiß es und ich hoffe, ein paar andere Leser haben es auch so verstanden, wie ich es gemeint habe.
Zu Deinen Fragen oder Kritiken :
Es gibt eine bestimmte Art von Gehäuse, (vielleicht bestätigt ja doch irgendwann einmal jemand das), die ich meine und die sich von Doublegehäusen deutlich unterscheiden, von Goldgehäusen aber nur durch Fehlen des Goldstempels. Aber das müsste doch inzwischen klar sein. Dazu gehört die Uhr aus dem Eröffnungsposting. Dazu gehören viele andere, die ähnliche Eigenschaften haben.
Doublegehäuse gibt es eigentlich als 100-120 Jahre alte Damenuhr gar nicht mal so viel. Dafür um so mehr silberne mit Gallone Gehäusen. (rotvergoldeter Rand).
Mit dem Stempelgesetz meine ich schon das, welches seinen Ursprung im Jahr 1884 bzw 1888 (Inkrafttreten) hat. Und welches heute aussagt, dass Uhrengehäuse mit jedem Feingehalt gestempelt werden können, bzw, dass goldene Uhrengehäuse nicht mit Sonne und Krone gestempelt werden dürfen.
Entweder, es ist zwischendurch geändert worden, oder es haben sich die Uhrgehäusefabrikanten jahrzehntelang nicht an dieses Gesetz gehalten, was aber unvorstellbar ist.
Gruß
Peter