Hallo Martin,
dieser Beitrag, ist dem überaus vielschichtigen, aber auch gefährlichen Thema "Bewertung von Wertgegenständen per Internet" gewidmet, als Antwort aus Dein Posting. Ich möche hiermit erklären, warum ich für meine Person keine derartigen Bewertungen vornehme.
Es ist ein sehr schwieriges Gebiet und auch dünnes Eis, es erfordert eine Menge Sachkenntnis, die ich gar nicht habe. Eine komplette Übersicht über die Marktsituation, aber auch über alle erdenklichen Modelle, Verarbeitungen, Materialien, Hersteller, Seriengröße, also den Verbreitungsgrad, der wiederum den Marktpreis mit bestimmt, die Neupereise, die Sammlerpreise, Technik, Ausstattung, Sondereditionen, Kenntnis über verbaute Werktypen , derern Vor-und Naschteile, der Hersteller, die Reihe kann fast endlos fortgesetzt werden.
Ich selbst habe daher auch nicht die Absicht, mich zu einem Bewertungsspezialisten heranzubilden und derart viele Daten in mich reinzufressen. Zumal die rechtlichen Grundlagen hierbei für mich auch nicht vollkommen klar sind. Außerdem gibt es vor allem auf dem Kleinuhrensektor wohl heute keine bekannte Markenuhr mehr, von der es keine excellenten Fälschungen gibt. Da ist man u.U. schneller mit dem Staatsanwalt per Du, als einem lieb sein kann. Wenn ich Uhren ankaufen würde, dann bestünde vielleicht noch ein theoretischer Anreiz solche Bewertungen vorzunehmen, um so evtl. an besonders günstige Schnäppchen zu kommen. Aber so was habe ich noch nie gemacht, will es auch künftig nicht tun, nicht meine Mentalität.
Ich biete im Uhrenforum technische Hilfe an, für Reparaturen, Restaurierungen, aussichtslose Fälle in denen normalerweise "Guter Rat teuer" ist und gebe helfende Auskünfte. Wem das nicht reicht, der kann noch viele wissenswerte Dinge erfahren, wenn er auf meiner Homepage
www.wehpke.de
stöbert. Und falls ich doch einmal eine Wertangabe mache, dann will ich sehen wovon ich rede, ich will über die Gundlagen meiner Bewertung harte Informationen erarbeiten können, die ich nur durch eine genaue Prüfung gewinnen kann. Alles andere ist Schalatanerie. Es gibt eine ganze Menge so genannter Gutachter, deren "Gutachten" genannte Ergüsse das Papier nicht wert sind, auf denen sie geschrieben wurden. In derartige, meist irgendwelcher Geschäftemacherei oder auch dem Versicherungsbetrug dienenden Machenschaften, klinke ich mich nicht ein.
Wenn hier also per Ferndiagnose, meist sogar ohne jegliche Bilddokumentation, irgendwelche Werte von Uhren oder anderen Dingen angegeben werden sollen, dann ist das nichts für mich. Allenfalls könnte ich sagen, bei wem garantiert echte Exemplare des Artikels zu welchem Preis angeboten werden, oder wurden. Das tue ich und habe es hier auch schon getan, mit dem Hinweis auf
http://www.henrys.de. Dort gibt es ein wunderbar aufbereitetes Archiv, mit zuverlässigen Daten über alle bei Henrys durchgeführten Auktionen. Und das sind weiß Gott nicht wenige!
Mehr und korrekter, ist per Internet einfach nicht drin, alles andere ist bei Licht betrachtet, Schaumschlägerei mit zweifelhaftem Hintergrund.
Ich will sehen, fühlen, wiegen, prüfen, zählen, vergleichen können. Deswegen haben sich meine Einschätzungen in der Vergangenheit auch an den Gerichten durchsetzen können. Zusätzliche, oft vom Gericht bestellte und vereidigte Sachverständige, kamen vollkommen unabhängig zu genau den gleichen Ergebnissen wie ich. In allen Fällen jedoch, waren meine Ermittlungen, die ich vor den Verfahren dokumentiert habe, aussagefähiger und genauer, als es die von den Gerichten, zusätzlich, meist auf Antrag der Gegenseite bestellten Gutachten waren.
Aus der Luft gegriffene Bewertungen gibt es bei mir korrekterweise nicht. Allerdings gibt es Bewertungen oder Gutachten bei mir auch nicht gratis und nicht per Internet. Dafür machen diese mir auch zu viel Arbeit.